DFB-Pokal Sensation: Bayern-Bezwinger kegelt nächsten Erstligisten raus
Saarbrücken bleibt die Überraschung des DFB-Pokals 2023/24. Nach den Bayern warf der Drittligist auch Europacupstarter Frankfurt raus. Leverkusen gewann derweil erneut.
Der 1. FC Saarbrücken hat nach dem FC Bayern München den nächsten Bundesligisten aus dem DFB-Pokal geworfen. Die Saarländer gewannen im Achtelfinale zu Hause verdient mit 2:0 (0:0) gegen Erstligist Eintracht Frankfurt. Vor 15.903 Zuschauern im ausverkauften Ludwigsparkstadion erzielten Kai Brünker in der 64. Minute und Luca Kerber (78.) die Tore für den Außenseiter.
"Ich bin schon sauer. Wir haben schlecht verteidigt, gar keine Lösungen nach vorne gehabt und von daher verdient verloren", erklärte der sichtlich angefressene Frankfurter Manager Markus Krösche nach der Partie bei "Sky".
Bundesliga-Tabellenführer Bayer Leverkusen setzte sich derweil leicht und locker gegen den SC Paderborn aus der 2. Liga durch. Am Ende hieß es in der BayArena 3:1 (2:0). Die Tore für Bayer erzielten Victor Boniface (12.) und Weltmeister Exequiel Palacios (29.) und Patrik Schick (87.). Für Paderborn traf Sebastian Klaas(83.).
1. FC Saarbrücken – Eintracht Frankfurt
Wie erwartet hatten die Gäste zu Beginn mehr Ballbesitz, konnten damit aber wenig anfangen. Die gegenüber dem jüngsten 1:2 in Augsburg auf vier Positionen veränderten Hessen agierten im Angriff viel zu ungenau und strahlten keinerlei Gefahr aus.
Der Außenseiter legte nach einer Viertelstunde seine Zurückhaltung ab und initiierte erste Offensivaktionen, bei denen die Eintracht-Abwehr einige Schwächen offenbarte. Nach einer zu kurzen Abwehr von Nationaltorwart Kevin Trapp hatte Kerber die Führung auf dem Fuß, stocherte den Ball aus dem Gewühl heraus aber knapp neben den Pfosten.
Kurz darauf gab es bei den engagierten Hausherren dann doch Jubel, als Brünker per Kopf traf. Nach Ansicht der TV-Bilder annullierte Schiedsrichter Daniel Siebert den Treffer aber wegen eines vorausgegangenen Fouls an Frankfurts Abwehrchef Robin Koch.
Saarbrücken ließ sich von dem Stimmungsdämpfer nicht beeindrucken und war jetzt das bessere Team. Ein Zwei-Klassen-Unterschied war nicht zu erkennen. Im Gegenteil: die Saarländer spielten mutig nach vorn und setzten den Favoriten unter Druck.
Achtelfinale
Die enttäuschenden Gäste gaben nach 37 Minuten den ersten Torschuss ab. Der Versuch von Niels Nkounkou stellte FCS-Torwart Tim Schreiber allerdings vor keine Probleme. Das Pausen-Remis war für den Bundesligisten sogar ein wenig glücklich, denn Brünker vergab für den Drittligisten eine weitere gute Möglichkeit.
Nach dem Wechsel schien Frankfurt die Partie besser in den Griff zu bekommen. Dem eingewechselten Aurelio Buta bot sich die bisher beste Chance des Spiels, sein Schuss aus kurzer Distanz landete jedoch nur an der Latte.
Wenig später schlug Saarbrücken eiskalt zu. Torwart Schreiber beförderte den Ball mit einem weiten Schlag in den Frankfurter Strafraum, wo Brünker nach einer Kopfball-Ablage seines Sturmpartners Amine Naifi im Fallen vollendete. Trapp war gegen den platzierten Flachschuss machtlos. Als Kerber zum 2:0 traf, war die nächste Pokal-Sensation perfekt. Am Ende sah Frankfurts Noel Futkeu nach einer Tätlichkeit noch die Rote Karte (83.).
Bayer Leverkusen – SC Paderborn
Die Paderborner begannen ihrem Naturell nach durchaus mutig. Dass Leverkusen das Spiel klar dominierte, ließ sich trotzdem nicht verhindern. Und das recht frühe 1:0 auch nicht. Nach einer Flanke von Bayern-Leihgabe Josip Stanišić verwandelte Boniface mit einer sehenswerten Direktabnahme. Als Palacios nach einer knappen halben Stunde aus 18 Metern traf, war das Spiel quasi schon entschieden.
Nach der Pause kam Leverkusen auch ohne Wirtz zu noch mehr Chancen. Boevink hielt gut gegen Alejandro Grimaldo (50.) und Boniface (51.), Jonas Hofmann stand bei seinem Tor im Abseits (53.). Am Ende drückte Paderborn nochmal und glaubte weiter an seine Chance. Der Anschlusstreffer brachte kurz Spannung, die Schick schnell zunichtemachte.
- Eigene Beobachtung
- Sky-Interview mit Markus Krösche
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa