Leverkusen chancenlos FC Bayern spaziert ins Viertelfinale der Königsklasse

Die Münchner haben jegliche Träume von Leverkusen platzen lassen. Nach einem ausgeglichenen Start drehten die Bayern auf.
Der FC Bayern hat sich souverän ins Viertelfinale der Champions League geschossen. Im Achtelfinal-Rückspiel bei Bayer Leverkusen gelang dem deutschen Rekordmeister ein 2:0 (0:0). Schon das Hinspiel in der Allianz Arena hatten die Münchner mit 3:0 gewonnen.
Harry Kane (52. Minute) und Alphonso Davies (71.) trafen für die Bayern vor 30.210 Zuschauern in der ausverkauften Leverkusener Arena. Damit rückt der Traum vom Finale im eigenen Stadion am 31. Mai in München für die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany ein Stück näher.
Im April geht es für die Bayern auf dem anvisierten Weg zum "Finale dahoam" gegen Inter Mailand weiter. Dann kommt es auch zum Wiedersehen mit ihrem bislang letzten Meisterkeeper Yann Sommer.
So lief das Spiel:
Ohne ihren am Sprunggelenk verletzten Topstar Florian Wirtz fehlte Leverkusen der Fixpunkt im Spiel, um früh den Grundstein für eine Aufholjagd zu legen. Trainer Xabi Alonso reagierte auf den Wirtz-Ausfall, indem er wieder auf Torjäger Patrik Schick von Beginn an setzte. Zuletzt hatte der Taktik-Tüftler zweimal gegen die Bayern ohne Mittelstürmer gespielt.
Beim 0:0 in der Bundesliga im Februar hatte er die Münchner damit – fast – schachmatt gesetzt. Der Rekordmeister war chancenlos wie selten in einem Bundesligaspiel und verlor nur mit großem Glück nicht. Beim 3:0 der Bayern in der Vorwoche ging der Kniff indes schief, das Spiel entglitt Leverkusen komplett.
Vor allem aber setzte Alonso dieses Mal auf Kapitän Lukáš Hrádecký im Bayer-Tor. Im Hinspiel hatte er Matěj Kovář das Vertrauen geschenkt, doch der 24 Jahre alte Tscheche hatte seine Nerven nicht im Griff und patzte entscheidend. Hrádecký war deutlich sicherer.
"Es geht heute nicht so sehr über Taktik. Es geht heute um das Herz", hatte Alonso vor dem Spiel bei Amazon Prime gesagt. "Wir haben nichts zu verlieren, wir haben alles zu gewinnen. Der Druck liegt bei den Bayern."
Leverkusen begann entschlossen und mit Härte. Erste unsanftere Aktionen von Jonathan Tah und Aleix García blieben noch ungeahndet, stattdessen sahen zwei Münchner jeweils früh Gelb: Kingsley Coman und Konrad Laimer mussten mit dieser Hypothek in den restlichen Kampf. Und Bayer bekam auch die Möglichkeit zur frühen Führung, doch dem herrlich von Arthur frei gespielten Exequiel Palacios versprang der Ball im entscheidenden Moment.
Auch wenn Leverkusen sich bemühte, die Spielkontrolle zu übernehmen, setzten die Bayern gefährlichere Nadelstiche. Kane prüfte nach einer Viertelstunde Hrádecký und Michael Olise verzog wenige Augenblicke später nur denkbar knapp. Die ersten Duftmarken auf beiden Seiten waren gesetzt, Geplänkel gab es keins.
Intensiv und mit Bayern-Vorteilen, aber ohne große Torraumszenen ging es weiter. Bereits in der 38. Minute gab es den nächsten Rückschlag für Leverkusen. Mario Hermoso musste mit einer Schulterverletzung runter, dafür rückte Nationalspieler Robert Andrich neben Tah in die Innenverteidigung.
Nach dem Seitenwechsel war es Goalgetter Kane, der dem Spiel endgültig den Stecker zog. Dem Engländer, der schon in der Vorwoche im Hinspiel doppelt getroffen hatte, fiel der Ball nach einem Freistoß vor die Füße und Kane schob ihn förmlich über die Linie. Der Kapitän der englischen Nationalelf war es auch, der Davies gedankenschnell das zweite Tor auflegte.
An das Wunder glaubte in der mit 30.210 Zuschauern voll besetzten BayArena niemand mehr. In der Schlussphase verhinderten Latte und Pfosten bei zwei Schüssen von Jamal Musiala sogar ein Debakel für die Werkself.
- Eigene Beobachtungen bei Amazon Prime
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa