Bundesliga Zittersieg gegen Freiburg – Müller rettet den FC Bayern
Der Rekordmeister zeigt auch gegen die Breisgauer keine überzeugende Leistung, gewinnt am Ende aber doch. Dabei halten die Gäste lange gut mit – am Ende wird es ganz knapp.
Drei Punkte, Hinrundenmeister – aber noch lange nicht wieder in altem Glanz: Der FC Bayern hat sich mit einem knappen 2:1 (1:0) über den SC Freiburg die Hinrundenmeisterschaft der Bundesliga gesichert, konnte wenige Tage nach dem sensationellen Aus im DFB-Pokal bei Zweitligist Holstein Kiel aber erneut nicht überzeugen. Robert Lewandowski (7.) und Thomas Müller (74.) trafen für die Münchner, nachdem Freiburgs Petersen (62.) kurzzeitig für die Gäste ausgeglichen hatte. Dabei hatte die Mannschaft von Trainer Christian Streich bis zum Schlusspfiff noch beste Chancen zum Ausgleich gegen eine weiter löchrige Bayern-Abwehr. In der Nachspielzeit hatte der Rekordmeister Glück bei einem Lattentreffer von Petersen.
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"Wir hatten keine einfach Phase", sagte Bayern-Trainer Hansi Flick: "Und heute war wichtig, dass wir zeigen, dass wir dieses Spiel gewinnen wollen. Ich hatte das Gefühl, dass das von Anfang an so ist."
Bayerns Abwehrrecke Jerome Boateng kommentierte: "Ich denke, es war ein Arbeitssieg. Insgesamt können wir zufrieden sein mit dem Sieg. Von der Spielweise müssen wir uns natürlich steigern.". Für die jüngsten Negativerlebnisse wollte er eine Müdigkeit in Köpfen und Körpern nicht gelten lassen. "Wir wissen selbst, dass wir mit die meisten Spiele gemacht haben, dass das nicht einfach ist. Aber man hat heute auch gesehen, dass es trotzdem geht, Spiele zu gewinnen. Wir müssen auch nicht immer glänzen. Wir wollen Spiele gewinnen, und dafür sind wir hier", sagte Boateng.
Die Münchner bauten nach den Punktverlusten der drei Verfolger Leipzig, Leverkusen und Dortmund ihre Tabellenführung aus. Vor dem letzten Hinrunden-Spieltag haben sie vier Punkte Vorsprung auf Leipzig und sind damit in der Hinrunde nicht mehr von Platz eins zu verdrängen. Trainer Hansi Flick konnte sich über die Reaktion seines auf sechs Positionen veränderten Ensembles freuen. Bei viel Einsatz, mehr Lautstärke auf dem Platz und mehr Tempo blieben aber wieder defensive Anfälligkeiten. Manuel Neuer muss weiter auf sein 196. Zu-Null-Spiel in der Liga warten.
Freiburg fand immer besser ins Spiel
Lewandowski schraubte seine Rekordausbeute in der Hinrunde einer Saison weiter hoch, Müller seine Vorlagenbilanz. Sein Pass auf Lewandowski beim 1:0 nach einer schnellen Direktkombination mit Serge Gnabry war die 125. Torvorlage in der Bundesliga, das sind die meisten Vorlagen alle Spieler seit Beginn dieser Datenerfassung 2004. Schon vor diesem Lewandowski-Treffer hätte es nach einem Luftduell zwischen ihm Manuel Gulde Handelfmeter geben können. Doch den gab Schiedsrichter Christian Dingert nach Ansicht der Bilder nicht (6.).
Die Freiburger benötigten etwas Zeit, um sich vom Blitz-Rückstand und der frühen Verletzung von Baptiste Santamaria zu erholen. Doch das Team von Trainer Christian Streich fand besser ins Spiel und lieferte sich mit dem Selbstvertrauen aus fünf Siegen am Stück ein interessantes Spiel mit den vor einer Woche von Borussia Mönchengladbach besiegten Münchnern (3:2). Ein Schuss von Roland Sallai rollte nur knapp am Bayern-Tor vorbei (17.).
Die Bayern hatten viel Glück am Ende
Bitter für Freiburg: Nach der Pause musste auch Santamaria-Ersatz Amir Abrashi raus (54.). Bei Bayern erwischte es Gnabry, für den ein Distanzschuss mit reaktionsschneller Parade von Florian Müller die letzte Aktion des Spiels war (25.).
In einem kurzweiligen Bundesliga-Spiel hatten Lewandowski und Müller kurz vor dem Petersen-Ausgleich die Entscheidung auf dem Fuß. Lewandowski traf die Latte, Müller scheiterte beim zweiten Versuch an Keeper Müller (59.). Drei Minuten später bestrafte Petersen das, als er nach einem Eckball von Nicolas Höfler zur Stelle war. Er baute seine Joker-Rekordserie auf 28 Tore aus.
Doch anders als in Mönchengladbach und dem Elfmeter-K.o. in Kiel schlug Bayern erfolgreich zurück. Sané legte für Müller auf, der nach seiner Vorarbeit beim 1:0 diesmal vollstreckte. Freiburg gab sich nicht auf, es blieb spannend bis zum Schluss. Doch nach dem Gegentor in der Nachspielzeit in Kiel schenkten die Münchner den Sieg mit Glück diesmal nicht mehr her.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa