30. Titel der Klubhistorie Nach Sieg in Bremen: Bayern München ist Deutscher Meister 2020
Nun ist es perfekt: Der FC Bayern ist zum achten Mal hintereinander Deutscher Meister. Den Münchnern reichte ein knapper Sieg bei Werder Bremen, um den Titel endgültig perfekt zu machen.
Seit 2013 heißt der Deutsche Fußballmeister immer Bayern München – so auch in diesem Jahr. Der Flick-Elf reichte ein 1:0-Sieg bei Werder Bremen, um den achten Titel in Folge perfekt zu machen.
Robert Lewandowski stellte mit seinem 31. Saisontreffer kurz vor der Pause die Weichen zum Sieg (43.). Bayerns Außenverteidiger Alphonso Davies sah in der 79. Minute noch die Gelb-Rote Karte. Die Münchner mussten gegen Ende der Partie noch einmal zittern, doch die Bremer konnten ihre zahlenmäßige Überlegenheit nicht in Tore ummünzen. Der FC Bayern hat nun zehn Punkte Vorsprung vor Verfolger Borussia Dortmund und ist damit nicht mehr von der Spitze zu verdrängen.
FC Bayern mit Problemen – Werder startet mutig
Doch zuvor hatten die Bayern auf dem nassen Rasen in Bremen ein hartes Stück Arbeit zu verrichten. Bayern-Coach Hansi Flick hatte wie erwartet die gegen Gladbach noch gelbgesperrten Thomas Müller und Lewandowski zurück in die Startformation beordert. Doch trotz der geballten Offensiv-Power taten sich die Bayern lange Zeit sehr schwer.
Zwar hatten die Gäste deutlich mehr Ballbesitz, die abstiegsbedrohten Bremer hielten aber leidenschaftlich dagegen und hatten zunächst sogar die besseren Chancen. In der neunten Minute traf Theodor Gebre Selassie nach schöner Vorarbeit von Leonardo Bittencourt das Außennetz. Rund zehn Minuten später strich ein Schuss von Maximilian Eggestein ganz knapp am Münchner Tor vorbei.
Das Spiel der Bayern war im Dauerregen behäbig. Flick musste seine Spieler von der Seitenlinie immer wieder antreiben. Vom hochgelobten Tempo- und Kombinationsspiel des deutschen Fußball-Dominators war vor der Pause wenig zu sehen. Lediglich Kingsley Coman, für den leicht angeschlagenen Ivan Perisic in der Startelf, wurde zunächst zwei Mal gefährlich.
Kurz vor der Pause lag der Titelverteidiger dann doch vorne. Nach feinem Zuspiel des starken Jérôme Boateng sorgte Lewandowski auf technisch perfekte Art und Weise mit seinem 31. Saisontreffer für die Halbzeitführung. Es war das 46. Pflichtspieltor des Polen in dieser Saison.
Bayern im Glück: Videoschiedsrichter greift nicht ein
"Das ist ein besonderer Moment, denn wir sind Deutscher Meister. Es ist kompliziert, ohne Fans zu spielen. Es fehlt die Extraleidenschaft. Aber wir können dennoch zufrieden sein, dass wir in dieser schwierigen Situation die Deutsche Meisterschaft holen konnten", sagte der Siegtorschütze nach der Partie.
Allerdings hatten die Gäste auch Glück, dass sie nach 45 Minuten noch komplett waren. Davies hätte wegen Nachtretens gegen Bittencourt Rot sehen müssen. Schiedsrichter Harm Osmers gab aber nur Gelb, der Videoschiedsrichter griff zum Ärger der Bremer nicht ein. Später flog Davies dann nach einem weiteren Foulspiel doch noch vom Platz.
Nach dem Seitenwechsel drängten die Bayern auf eine schnelle Entscheidung. Die Gäste schnürten die Hausherren in der eigenen Hälfte ein. Beim vermeintlichen 2:0 durch Lewandowski stand Vorlagengeber Müller klar im Abseits (55.). Fünf Minuten später setzte der Pole einen Kopfball freistehend am Bremer Tor vorbei.
Bremen hielt weiterhin mit totaler Hingabe dagegen und konnte sich Mitte der zweiten Halbzeit sogar wieder etwas befreien. So mussten die Bayern bis zum Schluss bangen, ehe sie das nächste Meisterstück und den ersten Flick-Titel doch vorzeitig perfekt gemacht hatten.
Bayern bekommen vor Champions League Kurzurlaub
"Wir sind sehr glücklich, dass wir heute Deutscher Meister geworden sind. Seit Hansi Flick die Mannschaft übernommen hat, spielen wir attraktiven und erfolgreichen Fußball. Wenn man nach 32 Spieltagen Meister ist, kann man dem Trainer und der Mannschaft nur ein Kompliment machen" freute sich Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge nach dem Gewinn der Meisterschaft.
Auch eine kleine Feier soll es geben, aber alles, so Rummenigge, "im Rahmen des medizinischen Konzepts." Der Vorstandsvorsitzende weiter: "Das ist alles ein wenig kurios. Die Absprache ist so, dass wir die Schale nach dem 34. Spieltag bekommen."
Vor den weiteren Partien in der Champions League werden die Spieler einen Kurzurlaub von zwölf Tagen bekommen.
Paderborn steigt in die 2. Bundesliga ab
Des einen Freud, des anderen Leid: Während der FC Bayern die Meisterschaft feiert, steigt der SC Paderborn in die 2. Bundesliga ab. Die Ost-Westfalen unterlagen bei Union Berlin mit 0:1, haben acht Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz und damit keine Chance mehr auf den Klassenerhalt. Union Berlin dagegen feierte sensationell den Verbleib in der Bundesliga.
Im dritten Spiel am Dienstagabend besiegte der SC Freiburg Hertha BSC mit 2:1 und wahrte damit seine Chance auf die Europa League. Bereits am Vorabend hatte Borussia Mönchengladbach den VfL Wolfsburg mit 3:0 besiegt. Mehr zu den Spielen finden sie hier.
- Eigene Recherche
- Bundesliga bei Sky
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa