Bundesliga, 25. Spieltag Bittere Heimpleite: Pfiffe gegen BVB – Schock für Bayer

Die "Schwarz-Gelben" enttäuschen gegen den FC Augsburg und kassieren einen herben Rückschlag. Auch Bayern-Verfolger Bayer Leverkusen erlebt ein Spiel zum Vergessen.
Begleitet von Pfiffen der eigenen Fans hat Borussia Dortmund am 25. Bundesliga-Spieltag eine ganz empfindliche Niederlage kassiert: Der BVB verlor am Samstagnachmittag zu Hause 0:1 (0:1) gegen den FC Augsburg. Jeffrey Gouweleeuw (23.) erzielte das Tor des Tages für die Fuggerstädter, die in der Tabelle nun nach Punkten mit Dortmund gleichgezogen haben (beide 35 Zähler).
Double-Sieger Bayer Leverkusen verlor indes überraschend mit 0:2 (0:1) gegen Werder Bremen und kassierte damit die erste Niederlage nach 22 Bundesligaspielen in Folge ohne Pleite. Romano Schmid (7.) traf früh zur Bremer Führung, Justin Njinmah (90.+4) erhöhte in der Nachspielzeit. In den beiden weiteren Partien vom Samstagnachmittag trotzte Holstein Kiel dem VfB Stuttgart ein 2:2 (1:1) ab, der VfL Wolfsburg rettete ein 1:1 (0:1) gegen den FC St. Pauli.
Borussia Dortmund – FC Augsburg 0:1
In dieser Verfassung wird für den BVB das Weiterkommen in der Champions League beim OSC Lille (Hinspiel 1:1) schwer, und auch bei der Aufholjagd in der Liga war das 0:1 (0:1) ein herber Dämpfer. Die Fans quittierten den Auftritt bereits zur Pause mit einem lauten Pfeifkonzert.
Zu diesem Zeitpunkt hatte der Augsburger Kapitän Gouweleeuw den FCA mit einem Kopfball aus größerer Distanz in Führung gebracht. Dortmund, das sich mit einem Sieg Selbstvertrauen für das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League in Lille holen wollte, war dagegen völlig harmlos und ohne Ideen. Dynamik und Zug zum Tor fehlten, die Laufwege passten nicht, die wenigen Abschlüsse waren lasch. So blieben die Gastgeber trotz eines deutlichen Übergewichts in Sachen Ballbesitz völlig harmlos.
Eine Reaktion nach dem 0:1 blieb zunächst aus, der BVB erspielte sich in der ersten Halbzeit zwar neun Ecken, aber keine nennenswerte Chance – und brachte das Publikum gegen sich auf. Brandt, der glücklos agierte, musste ebenso Pfiffe ertragen wie Pascal Groß, dessen Versuch, einen Eckstoß direkt aufs Tor zu ziehen, kläglich scheiterte.
Die Fans waren nach der Pause versöhnlich, sie stimmten den BVB auf die zweite Halbzeit ein. Das Team solle kämpfen und siegen. Es brachte auch einen Treffer zustande, Brandt stand aber im Abseits. Wenig später wurde auch das vermeintliche 2:0 zurückgenommen, bevor Özcan den Ball ins eigene Tor lenkte, hatte sich ein Augsburger im Abseits befunden. BVB-Trainer Niko Kovač reagierte, brachte zunächst Maximilian Beier und Julian Ryerson sowie wenig später Marcel Sabitzer und Julien Duranville. Doch es gelang dem BVB weiter nicht, Augsburg unter Druck zu setzen.
Bayer Leverkusen – Werder Bremen 0:2
Bayer-Coach Xabi Alonso veränderte seine Startformation auf insgesamt gleich sieben Positionen. Entsprechend schwer tat sich der Meister und Pokalsieger. Statt gradlinigem Offensiv-Fußball sahen die Zuschauer viel Ballgeschiebe im Mittelfeld. Und dann patzte auch noch die Abwehr.
Mario Hermoso spielte am eigenen Strafraum einen katastrophalen Fehlpass in die Beine von André Silva. Der Portugiese passte schnell in die Mitte auf Jens Stage, der weiter zum besser postierten Schmid, der wiederum Bayer-Torwart Lukas Hradecky aus Nahdistanz überwand. Gegen die gut geordnete Bremer Abwehr fiel Leverkusen in der Folge wenig ein. Es dauerte bis zur 26. Minute, ehe die Hausherren das erste Mal gefährlich vor das Tor der Gäste kamen. Nach einer flachen Hereingabe von Aleix Garcia scheiterte Emiliano Buendia aus kurzer Entfernung am stark reagierenden Werder-Torwart Michael Zetterer.
Kurz darauf traf Silva auf der Gegenseite – doch der Bremer Jubel über das vermeintliche 2:0 kam zu früh, da der Schütze im Abseits stand. Bayer mangelte es aus dem Spiel heraus weiter an Ideen, kam durch einen Standard kurz vor der Pause aber trotzdem beinahe zum Ausgleich. Garcia traf mit einem Freistoß aus 17 Metern nur die Latte.
In der Pause reagierte Alonso auf die schwerfällige Vorstellung seiner Mannschaft und brachte mit Nordi Mukiele, Exequiel Palacios und Wirtz gleich drei frische Kräfte. Nur acht Minuten nach Wiederbeginn dann der Schock: Für Wirtz ging es nicht weiter. Seine Teamkollegen warfen in der Schlussphase noch einmal alles nach vorn, um die Niederlage abzuwenden. Doch die Bremer um den starken Zetterer als Rückhalt gaben sich keine Blöße und bejubelten am Ende einen nicht unverdienten Sieg.
Holstein Kiel – VfB Stuttgart 2:2
Aufsteiger Holstein Kiel hat den nächsten Punkt im Abstiegskampf gesammelt. Die Norddeutschen blieben durch das 2:2 (1:1) gegen den VfB Stuttgart zum ersten Mal in dieser Saison in zwei Spielen nacheinander ungeschlagen, belegen mit jetzt 17 Punkten aber weiter den vorletzten Platz. Stuttgart dagegen wartet seit nunmehr vier Spielen auf einen Sieg.
Vor 15.034 Zuschauern im ausverkauften Holstein-Stadion traf Steven Skrzybski (30. und 46. Minute) doppelt für die Gastgeber. Jamie Leweling (15.) und Ermedin Demirović (55.) erzielten die Tore für den VfB. Nach der Roten Karte gegen Leonidas Stergiou (53.) mussten die Gäste mehr als eine halbe Stunde lang in Unterzahl spielen. Zum Sieg ausnutzen konnten das die Kieler nicht.
25. Spieltag
Freitag, 07.03.
Samstag, 08.03.
VfL Wolfsburg – FC St. Pauli 1:1
Der FC St. Pauli hat seine Talfahrt beendet, einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt aber verpasst. Der Aufsteiger erkämpfte sich nach zuvor vier Niederlagen in Serie ein 1:1 (1:0) beim VfL Wolfsburg. Allerdings wäre für die lange führenden Kiezkicker mehr drin gewesen.
Für den VfL Wolfsburg bedeutete das Unentschieden einen weiteren Rückschlag im Kampf um die Europapokalplätze. Die Niedersachsen bleiben in der Bundesliga damit gegen den FC St. Pauli weiter ohne Sieg.
Vor 28.917 Zuschauern in der ausverkauften Volkswagen Arena brachte Siebe van der Heyden den Aufsteiger in Führung (38.). Mohammed Amoura gelang per Strafstoß nur noch der Ausgleich für die Wolfsburger, die damit daheim gegen das nächste Kellerkind Punkte liegen ließen. Schon gegen Kiel und Bochum hatte es jeweils nur zu einem Remis gereicht.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa