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BVB: Muss Terzić gehen? Diese Trainer wären verfügbar


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BVB-Bosse mit zwei Optionen
Terzić-Nachfolger? Die Spekulationen beginnen


20.12.2023Lesedauer: 4 Min.
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Edin Terzić: Die Leistungen seiner Mannschaft geben dem BVB-Trainer Rätsel auf. (Quelle: IMAGO/osnapix / Hirnschal/imago-images-bilder)

Dortmunds Jahresabschluss hinterlässt viele Fragezeichen. Was stimmt nicht mit der Mannschaft, welche Schuld trifft den Trainer – und wie reagieren die Bosse?

"Ich glaube, der Trainer ist im Moment der ärmste Hund, weil er zu oft von den Spielern im Stich gelassen wurde." TV-Experte Dietmar Hamann im Anschluss an das ernüchternde 1:1 von Vizemeister Borussia Dortmund gegen den seit fünf Spielen sieglosen Tabellensiebzehnten aus Mainz.

Die nächste enttäuschende Vorstellung des BVB, der sich nun selbst mit sechs sieglosen Spielen, inklusive Pokal-Aus, und Riesen-Rückstand auf Ligaplatz eins in die Winterpause verabschiedet.

Edin Terzić brachte nach Spielende bei "Sky" auf den Punkt, was ihn wohl selbst zur Verzweiflung bringt: "Wir haben wieder beide Gesichter gesehen, die wir leider viel zu häufig sehen. In der ersten Halbzeit die Art und Weise, wie wir uns Fußball vorstellen, die Power, die Griffigkeit – und wie wir das in der zweiten Halbzeit alles vermissen ließen." Dieser unerklärliche Leistungseinbruch erhöht den Druck auf den 41-Jährigen weiter.

Doch wer trägt wie viel Schuld am schwarz-gelben Formtief? Ist es allein der Trainer? Oder ist es eher die Mannschaft, die – wie Hamann es formulierte – ihren Coach im Stich gelassen hat?

Ob die Chemie zwischen beiden Seiten noch stimmt, darf ebenfalls infrage gestellt werden. Meldungen, dass sich einige Profis mit den Vorgaben des Trainers nicht mehr wohlfühlten und sich nach dem Pokal-Aus in Stuttgart bei Klub-Boss Hans-Joachim Watzke beschwerten, erregten viel Aufsehen. Watzke dementierte zwar, doch haben die Spieler in der Folge wenig dafür getan, dass sich ein Bruch zwischen Mannschaft und Trainer völlig von der Hand weisen ließe.

BVB-Bosse haben nun zwei Optionen

Auffällig nach dem Mainz-Spiel: Weder Watzke noch Kehl stellten sich den Medien. Stattdessen tagte das Duo noch bis nach Mitternacht in Watzkes Stadionloge, nachdem dieser schon vor Abpfiff von seinem Sitzplatz verschwunden war. Den Bossen bleiben nun zwei Optionen: Den Trainer tauschen oder den Kader personell noch einmal nachjustieren. Für beide Varianten stellt sich jetzt, mitten in der Saison, die Frage: Wer ist überhaupt verfügbar, der Dortmund stärker machen könnte?

Noch vor Weihnachten wollen sich die BVB-Verantwortlichen um Watzke, Sportdirektor Sebastian Kehl und Berater Matthias Sammer jedenfalls mit Terzić zusammensetzen. Es geht dabei wie üblich um die Aufarbeitung der vorangegangenen Saisonhälfte.

Ob Watzkes vor der Saison getätigter Treueschwur für Trainer Terzić dieser Analyse noch standhält, ist nach den letzten Wochen nicht mehr sicher.

Zur Erinnerung: Bei Terzićs Vorgänger Marco Rose führte jenes Treffen zur Trennung nach nur einer Saison. Das Ergebnis des Gipfels damals, nach der Spielzeit 2021/22: Die Leistungen der Mannschaft unter Roses Leitung waren in der Gesamtbetrachtung aller Wettbewerbe zu inkonstant. Das kommt einem irgendwie bekannt vor.

Der BVB wurde seinerzeit Bundesliga-Zweiter (8 Punkte Rückstand auf Bayern), flog in der 3. Runde gegen den Zweitligisten St. Pauli aus dem Pokal, schloss die Champions-League-Gruppenphase als Dritter hinter Ajax Amsterdam und Sporting Lissabon ab und verabschiedete sich in der folgenden Zwischenrunde gegen die Glasgow Rangers direkt aus der Europa League.

Raus aus dem Pokal ist man auch jetzt schon (0:2 in Stuttgart in Runde 3), der Meistertitel bei mindestens zwölf Punkten Rückstand auf Rang eins bereits zur Winterpause utopisch bis ausgeschlossen. Einzig in der Champions League lieferte man mehr als erwartet: Gruppenplatz eins vor PSG, dem AC Mailand und Newcastle.

Kehl: "Wir haben Druck auf dem Kessel"

Gemessen daran können Kehl & Co. diesmal eigentlich nur zum gleichen Gesprächsergebnis kommen wie vor rund eineinhalb Jahren bei Rose. "Wir haben Druck auf dem Kessel", gestand der Sportdirektor schon vor dem Anpfiff des Mainz-Spiels.

Kleiner geworden ist er danach jedenfalls nicht. Schon vorher machten die ersten potenziellen Trainer-Nachfolgekandidaten die mediale Runde. Der Name Erik ten Hag geisterte als Erstes durch diverse Publikationen, ins Spiel gebracht von Ex-Profi Jan Aage Fjörtoft. Doch auch dem TV-Experten aus Norwegen dürfte nicht entgangen sein, dass der Niederländer, der einst die zweite Mannschaft des FC Bayern coachte, noch bis 2025 bei Manchester United unter Vertrag steht – und dort mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hat wie Terzić in Dortmund.

 
 
 
 
 
 
 

Als Nächstes tauchte der Name von Ex-Frankfurt-Trainer Oliver Glasner auf. Pay-TV-Sender Sky wollte erfahren haben, dass sich der Österreicher bereithalte, falls sich der BVB zu einem Trainerwechsel entschließt. Glasner gewann mit der Eintracht 2022 die Europa League, ist seit der Trennung im Sommer ohne Verein. Zuletzt sagte er über einen künftigen Job: "Für mich ist wichtig, mit einer Mannschaft, mit dem Verein, mit den Spielern etwas gestalten und entwickeln zu können, eine Vision gemeinsam zu verfolgen und das dann auch zu erreichen."

Verfügbar wäre zudem Ralph Hasenhüttl, der vor fünfeinhalb Jahren schonmal beim BVB gehandelt wurde, als es um die Nachfolge von Peter Stöger ging. Oder auch Ex-U21-Nationaltrainer Stefan Kuntz. Der besitzt zwar wenig Erfahrung als Vereinstrainer, ist aber mit seiner Art in der Lage, Spieler zu begeistern und Leute zu emotionalisieren.

Terzić: "Wie lange ich hier bin, entscheide nicht ich"

Der kürzlich bei Union Berlin entlassene Urs Fischer dürfte wohl keine ernsthafte Option werden, ließ der Schweizer mit den Eisernen doch eher defensiv orientierten Arbeiter-Fußball praktizieren. Mit diesem Ansatz scheiterte Terzić in dieser Saison nämlich schon bei den beiden Auswärtsspielen beim VfB Stuttgart (1:2, 0:2) und auch bei Paris Saint-Germain (0:2).

Davon, dass der als äußerst akribisch geltende Terzić alles versucht hat, die Mannschaft auf den richtigen Weg zu bringen, darf man wohl ausgehen. Gefolgt ist sie ihm nur bedingt. Vor der für seine Zukunft entscheidenden Sitzung gibt er sich demütig und reflektiert: "Wie lange ich hier bin, das entscheide nicht ich. Das entscheiden natürlich die Führung und das Ergebnis. Und die Ergebnisse in den letzten Wochen waren einfach nicht gut, das wissen wir."

Genau deswegen hat das Brodeln im Kessel seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Ob der Deckel noch vor Weihnachten in die Luft geht, wird sich in den kommenden Tagen zeigen.

Verwendete Quellen
  • transfermarkt.de: Profile von Borussia Dortmund, Edin Terzić und Marco Rose
  • sport.sky.de: Ten-Hag-Gerücht um Dortmund: Terzić reagiert bei Sky
  • bild.de: BVB-Bosse tagten bis 0.24 Uhr in der Watzke-Loge (kostenpflichtig)
  • Eigene Recherche
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