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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Rauswurf beim FC Bayern Kahns Schattenmänner
Nach dem Bosse-Beben beim FC Bayern wird weiter über die Entlassung von Oliver Kahn diskutiert. Im Mittelpunkt stehen dabei zwei enge Berater Kahns.
Trotz der Last-Minute-Meisterschaft trennte sich der FC Bayern am Samstagabend offiziell vom Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn. Über den Ablauf der Trennung haben Kahn und der Klub unterschiedliche Ansichten. Im Interview mit dem "Kicker" gab Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß einen tieferen Einblick in die Beweggründe, die aus Sicht der Bayern für eine Entlassung Kahns sprachen.
Hoeneß sprach von einer "katastrophal schlechten Stimmung im Klub", die ausschlaggebend für die Trennung von Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidžić gewesen sei. Auch die Ultra-Gruppierung "Schickeria" sei an den Verein herangetreten und habe um die Ablösung Kahns gebeten.
Laut Hoeneß war es aber nicht nur Kahn, der für schlechte Stimmung sorgte. Vielmehr seien es auch seine Berater gewesen, deren Verhalten nicht mehr tolerierbar gewesen sei. Doch wer sind diese Berater und was waren ihre Aufgaben?
Berater für die Internationalisierung zuständig
An erster Stelle ist hier der Name Moritz Mattes zu nennen. Er selbst gibt auf dem Portal LinkedIn "Chief of Staff beim FC Bayern" als seinen Job an. Mattes galt als engster Kahn-Vertrauter und sein Büroleiter. Bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern war Mattes äußerst unbeliebt – er galt als zu forsch, wie die "tz" schreibt.
Zu Mattes' Aufgaben gehörte die "Internationalisierung" des Klubs. Er sollte den FC Bayern weltweit besser vernetzen und Außenbüros mit aufbauen und unterstützen. Ohne Kahn wäre Mattes wohl nie beim deutschen Rekordmeister gelandet. Denn: Nach dessen Amtsübernahme im Januar 2020 holte der "Titan" den Berater im September zum FC Bayern.
Kahn und Mattes haben eine Vorgeschichte
Vor über sieben Jahren gründete Kahn zusammen mit Mattes das Unternehmen "Goalplay". Dabei handelt es sich um eine App für Torwarttraining, Kahn galt als Gesicht der Firma, Mattes arbeitete im Hintergrund. Seit Januar 2020 war Kahn im Vorstand der Bayern, eineinhalb Jahre später löste er dann Karl-Heinz Rummenigge als Vorstandsvorsitzenden ab. Weil Mattes seine damalige berufliche Existenz für das Projekt mit Kahn opferte, hatte dieser Berichten zufolge Gewissensbisse und nahm seinen Kollegen mit nach München.
Für Kopfschütteln sorgte an der Säbener Straße dem Vernehmen nach auch Kahns Umgang mit dem Projekt "FC Bayern Ahead", das für ein neues Leitbild des Vereins sorgen sollte. Im Klub hielten einige Mitarbeiter das Projekt für nicht sinnvoll. Auch die dafür von Kahn eingestellten Berater der Agenturen Bain & Company sowie McKinsey sorgten für Unmut. Im Klub fürchteten viele, der FC Bayern könnte immer mehr zu einem Wirtschaftskonzern werden. Kahn wurde vorgeworfen, sich zu einseitig beraten zu lassen.
Ruppert und Mattes haben wohl keine Zukunft in München
Neben Mattes hatte Kahn noch einen weiteren, engen Vertrauten: Peter Ruppert. Ebenfalls Unternehmensberater und schon zu Spielerzeiten an Kahns Seite. Der Ex-Torwart und Ruppert kennen sich schon seit 20 Jahren. Auch Ruppert soll bei den Münchnern alles andere als beliebt gewesen sein.
Kahns Vorgehen und das seiner Berater beobachtete Uli Hoeneß bereits im April 2022 skeptisch, wie die "Bild" berichtet. Ebenfalls misstrauisch machte Hoeneß, dass Kahn immer weniger den Austausch zu ihm suchte, stattdessen die Arbeit mit seinen Beratern weiter intensivierte. Das Verhältnis zwischen Hoeneß und Kahn soll sich dadurch verschlechtert haben – auch ein Aspekt, der Kahn nun zum Verhängnis geworden ist. Aufgrund der Äußerungen von Uli Hoeneß im "Kicker" erscheint es eher unwahrscheinlich, dass Ruppert und Mattes sowie die Berater der Agenturen nach Kahns Aus an der Säbener Straße noch gebraucht werden.
- tz.de: "Kaum bekannt, aber mit viel Macht: Kahns Schattenmann beim FC Bayern"
- focus.de: "Vor allem ein Kahn-Berater soll für 'viel Kopfschütteln' gesorgt haben'"
- focus.de: "Der Tür-zu-Boss: Hinter den Kulissen wächst der Frust auf Kahn und seinen elitären Kreis"
- abendzeitung-muenchen.de: "FC Bayern: Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic bekommen intern wohl mächtig Gegenwind"
- fcbinside.de: "Nicht nur sportliche Gründe: Darum wird Oliver Kahn beim FC Bayern kritisch beäugt"
- bild.de: "Kann Kahn wirklich Bayern?"
- kicker.de: "Hoeneß exklusiv über das Gespräch mit Kahn, dessen Berater und 'totale Hektik'"
- facebook.com: "Profil von Axel Kahn"