"Herangehensweise nicht angemessen" Trainer-Legende Magath kritisiert Nagelsmann
Nach einem spannenden Bundesliga-Titelrennen sah es nach der Hinrunde nicht aus. Trainer-Legende Felix Magath sucht die Ursachen bei Ex-Trainer Nagelsmann.
Julian Nagelsmann hat den Job beim FC Bayern München nach Ansicht von Felix Magath unterschätzt. "Der letzte Trainer vor der Verpflichtung von Thomas Tuchel hat nicht zu 100 Prozent verinnerlicht, was er getan hat, als er zum FC Bayern ging", sagte Magath in einem Interview der "Sport Bild".
"Er ist jung, er hat scheinbar geglaubt: Hoffenheim, Leipzig und Bayern ist alles eine Liga. Das ist aber nicht so. Bayern ist fest etabliert im Welt-Fußball. Deswegen war die Herangehensweise dem Klub und der Situation nicht angemessen", urteilte der 69-Jährige, der als Bayern-Trainer zweimal das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal holte.
Magath kritisiert Nagelsmanns Führungsstil
Magath kritisierte insbesondere die Zeit nach der kurz vor Weihnachten beendeten Weltmeisterschaft in Katar. "Es ist eindeutig, dass man nach der Winterpause irgendetwas nicht auf die Reihe bekommen hat. Es gab Schwierigkeiten, das Team bei Laune zu halten", sagte Magath. "Für mich ist die Mannschaft nicht gut genug geführt worden und sie war nach der WM – von außen betrachtet – nicht mit der nötigen Fitness und Disziplin unterwegs."
Darin sieht die Trainer-Legende auch den Grund für die aktuelle Formkrise – nicht etwa in der Zusammenstellung des Kaders. "Wenn der Kader so gut war, um Paris aus der Champions League zu werfen, dann weiß ich nicht, warum er jetzt so schlecht sein soll?"
Derweil hat Magath am Freitagabend beim Spiel von Borussia Dortmund in Bochum (1:1) mit dem BVB mit gezittert. Der Grund ist ein persönlicher: "Ich bin derzeit kein Bundesliga-Trainer. Deshalb habe ich vor dem Bochum-Spiel Aktien von Borussia Dortmund gekauft. Das könnte mich jetzt Geld kosten, wenn der BVB nicht Meister wird."
- Nachrichtenagentur dpa
- Interview mit Felix Magath in der Printausgabe der "Sport Bild"