Formel 1 Die Lehren aus dem Großen Preis von Aserbaidschan
Baku (dpa) - Weltmeister Max Verstappen ist mehr denn je auf Kurs zu seinem zweiten Formel-1-Titel. Nach dem erneuten Debakel für Ferrari in Baku nimmt der Red-Bull-Pilot 34 Punkte Vorsprung auf Scuderia-Star Charles Leclerc mit zum nächsten Rennen nach Kanada.
So wird das wieder nichts für Ferrari
Schwer geschlagen packten die Ferrari-Mechaniker schon während des Rennens die Ausrüstung zusammen. Der Doppel-Ausfall von Baku wirft die Scuderia im Titelrennen noch weiter zurück. Viermal in Serie fuhr Charles Leclerc zuletzt auf Startplatz eins, kein einziges Mal gewann Ferrari danach das Rennen. "Das ist eine Riesenenttäuschung", sagte der Monegasse zu seinem Motorschaden. "Ich hoffe, wir können zurückschlagen und die Dinge in den Griff bekommen", fügte der 24-Jährige hinzu. Teamchef Mattia Binotto versprach eine tiefgehende Analyse der Probleme. Gelingt nicht schnell die Wende, droht Ferrari trotz des wohl stärksten Autos im Feld die nächste titellose Saison.
Max Verstappen schreibt Red-Bull-Geschichte
Mit seinem 25. Grand-Prix-Sieg hat Verstappen nun genauso oft in der Formel 1 gewonnen wie die Legenden Niki Lauda und Jim Clark. "Naja, wir haben jetzt ja auch mehr Rennen pro Jahr. Aber es ist schön für die Bücher", sagte der 24-Jährige. Ganz vorn liegt Verstappen jetzt in einer anderen Statistik: Kein anderer Red-Bull-Pilot stand öfter auf dem Podium als der Niederländer. Zum 66. Mal schon durfte der Titelverteidiger aufs Siegerpodest. Damit verdrängte er Sebastian Vettel in dieser Wertung von Rang eins. Der Hesse hatte es in seiner Zeit bei Red Bull 65 Mal aufs Podium geschafft.
Hoppelnde Autos werden zum schmerzhaften Ärgernis
Die Debatte um die teils unruhig hüpfenden Fahrzeuge schwelt seit Monaten in der Formel 1. In Baku war es besonders schlimm. Vor allem Rekordchampion Lewis Hamilton litt sichtbar Schmerzen durch die ständigen Schläge im Cockpit. Grund ist das neue Regelwerk für die Autos, die auf den Geraden so auf den Boden gepresst werden, bis sie kurz den Asphalt berühren und so wieder hoch gedrückt werden. "Die Fahrer haben die Köpfe zusammengesteckt und bis auf einen alle gesagt, dass es ein Problem ist", sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff. In der Sorge um ihre Gesundheit könnten die Piloten bald auf eine Regelreform drängen.
Es knirscht zwischen Mick Schumacher und Haas
Wieder verließ Mick Schumacher frustriert die Rennstrecke. Als 14. war er in Baku chancenlos im Kampf um seine ersten WM-Punkte. Die Tonlage zwischen dem 23-Jährigen und der Teamspitze hat sich zuletzt deutlich verschärft. Schumacher beklagte mehrfach strategische Fehler. Teamchef Günther Steiner verwies auf die Unfallserie des Jungstars und zählte ihn öffentlich an. Zugleich beklagte der Italiener die Unruhe rund um den Rennstall. "Ich brauche Mick, Mick braucht uns, zusammen können wir stark sein", mahnte Steiner.