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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Ferrari-Desaster in Bahrain Vettel gibt Fehler zu und meckert über Boliden
Sebastian Vettel verpasst in Bahrain wegen eines Drehers das Podium. Teamkollege Charles Leclerc wird von der Technik ausgebremst. Bei Ferrari hängt der Haussegen bereits nach dem zweiten Saisonrennen schief.
Die 39. Runde von Bahrain wurde Sebastian Vettel zum Verhängnis. Bei einem Manöver von Weltmeister Lewis Hamilton dreht sich der Heppenheimer auf der Rennstrecke, verliert dann auch noch seinen Frontflügel. Die Konsequenz: Vettel muss in die Box, fällt von zwei auf Rang neun zurück und wird am Ende nur Fünfter. Wie beim Saisonauftakt in Melbourne (Rang vier) reicht es nicht für einen Platz auf dem Podium. Hamilton und Valtteri Bottas feiern hingegen den zweiten Doppelsieg für Mercedes.
Vettel: "Unter dem Strich ist es mein Fehler"
"Ich habe schlagartig die Kontrolle über mein Auto verloren, unter dem Strich ist es mein Fehler", sagte Vettel: "Ich kann nicht zufrieden sein mit diesem Tag."
Es war jedoch nicht das einzige Ärgernis für den vierfachen Weltmeister. Vettel übte nach dem Rennen auch Kritik an seinem Boliden. "Ich erkannte bereits nach mehr oder weniger einer halben Runde, dass es sehr knifflig werden würde. Für mich war das Auto extrem schwierig zu fahren", sagte Vettel.
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"Charles (Leclerc, Anm. d. Red.) hatte offenbar weniger Probleme damit. Er konnte nicht nur an mir dranbleiben, sondern mich sogar überholen", so Vettel. Insgesamt sei "mein Tempo nicht so, wie es hätte sein sollen."
Leclerc schimpft über Funk: "Was ist los?"
Sein Teamkollege Leclerc hatte jedoch noch mehr Grund sich zu ärgern. Bis zur 47. Runde fährt der Shootingstar in Bahrain ein fantastisches Rennen, liegt deutlich vor Hamilton und Bottas. Dann wird sein Bolide plötzlich langsamer. "Es gibt ein Problem mit dem Motor. Was ist los?", schimpft der Monegasse über den Boxenfunk. Leclerc verliert anschließend von Runde zu Runde an Vorsprung und muss das Mercedes-Duo ohne Gegenwehr passieren lassen. Die Diagnose lautete später: Das Energie-Rückgewinnungssystem war kaputt, ihm fehlten rund 160 PS an Leistung.
Nach dem Rennen war Leclerc die Enttäuschung trotz seines ersten Podiums ins Gesicht geschrieben. Der 21-Jährige sprach von einem "ganz bitteren Tag" für Ferrari: "Das ganze Team ist enttäuscht, wir waren hier stark, dann tut es besonders weh. Aber wir dürfen heute nicht auf das Ergebnis schauen, sondern müssen unser Potenzial sehen. Wir haben nach Melbourne den Speed wiedergefunden und werden stärker zurückkommen."
Die gute Nachricht für Ferrari heißt: Charles Leclerc
Trotz des erneuten Ferrari-Desasters und trotz individueller Fehler und technischer Probleme gibt es an diesem Rennwochenende auch eine gute Nachricht für die Scuderia. Und die lautet: Charles Leclerc.
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Denn nach dem Auftritt des Monegassen in Bahrain ist klar: Ferrari hat neben Vettel einen zweiten Spitzenfahrer, der um Siege und damit auch den Titel mitfahren kann. FIA-Präsident Jean Todt prophezeite ihm bereits eine rosige Zukunft: "Er wird in Zukunft noch Gelegenheiten haben, viele Erfolge einzufahren."
Die nächste Chance auf ein besseres Ergebnis haben Leclerc und Vettel beim Großen Preis von China am 14. April. Bis dahin muss Ferrari aber vor allem seine technischen Probleme in den Griff bekommen – damit es im dritten Saisonrennen nicht die dritte Enttäuschung setzt.
- eigene Beobachtungen mit Material der Nachrichtenagenturen sid und dpa
- motorsport-total.com: So reagiert Ferrari auf das Pannen-Rennen