"Schadet immens" Schumacher fordert Rücktritt von Formel-1-Teamchef
Der Fall um Red-Bull-Teamchef Christian Horner versetzt die Formel 1 noch immer in Aufruhr. Ralf Schumacher wird dazu erneut deutlich.
Eine Mitarbeiterin von Formel-1-Rennstall Red Bull wirft Teamchef Christian Horner unangemessenes Verhalten vor. Der Konzern prüfte die Vorwürfe im vergangenen Monat und kam zu dem Entschluss, dass der 50-Jährige im Amt bleiben dürfe. Die Diskussionen ebben seitdem dennoch nicht ab. Auch weil besagte Mitarbeiterin laut der "BBC" Beschwerde beim Motorsport-Weltverband Fia wegen des Verhaltens von Horner eingereicht haben soll.
Nun äußerte sich TV-Experte Ralf Schumacher zum brisanten Fall. Der frühere Rennfahrer war bereits nach Bekanntwerden des Falls deutlich geworden und untermauerte seine Haltung jetzt in einem Interview mit "Sport 1".
Dort sagte Schumacher: "Für mich wurde es problematisch, als er sich in der PK in Saudi-Arabien als Opfer darstellte. Es tut mir leid für seine Familie, ja, aber es gab nur einen, der das Ganze ausgelöst hat: nämlich er. Dass sich seine persönliche Assistentin und er sehr nahegekommen sein müssen, ist – glaube ich – nicht mehr von der Hand zu weisen. Ich kann nicht akzeptieren, dass er immer wieder sagt, er wolle nicht im Detail drüber reden."
"Deshalb sollte er so schnell wie möglich zurücktreten"
Nach der Abweisung der Beschwerde von Red Bull waren vor dem ersten Grand Prix des Jahres in Bahrain anonyme Mails mit Dateien an die anderen Teamchefs und Formel-1-Journalisten versendet worden, deren pikante Inhalte Horner erneut unter Druck brachten. Der betonte jedoch: "Es ist Zeit, sich darauf zu konzentrieren, wofür wir hier sind, nämlich Formel-1-Rennen."
Ralf Schumacher sagte nun: "Fest steht: Solange dieses Chaos bleibt, schadet es Red Bull immens. Horner hat ja gesagt, dass niemand wichtiger sei als das Team. Deshalb sollte er diesem Gebot folgen und so schnell wie möglich zurücktreten." Nach einem Rücktritt von Horner sieht es zurzeit allerdings nicht aus.
Im Verlauf der vergangenen Wochen verdeutlichte sich jedoch, dass sich innerhalb des Teams und auch innerhalb des Konzerns Red Bull in der Causa Horner zwei Lager gegenüberstehen.
Die Verwerfungen bei Red Bull lösen gar Spekulationen über einen vorzeitigen Abschied des dreimaligen Weltmeisters Max Verstappen aus, der eigentlich bis 2028 unter Vertrag steht. Sportlich läuft es indes nach Wunsch für den Rennstall. Verstappen gewann die beiden bisherigen Saisonrennen jeweils vor seinem Teamkollegen Sergio Pérez.
- sport1.de: ""Er wollte nochmal richtig Geld""
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Mit Material der Nachrichtenagentur SID