Vorrunden-Aus bei der EM droht Deutschland verliert Krimi gegen Italien
Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft steht trotz einer starken Leistung bei der EM vor dem Aus. Mit dem dramatischen 82:89 (76:76, 42:42) nach Verlängerung gegen Italien kassierte die Auswahl um Dirk Nowitzki im vierten Spiel die dritte Niederlage und muss unbedingt das letzte Gruppenspiel am Donnerstag gegen Spanien gewinnen.
Die Mannschaft hat die Hoffnung trotz drei Niederlagen aus vier Spielen noch nicht verloren. "Es ist die letzte Chance, deswegen wird es morgen klappen", sagte Robin Benzing. Auch Center Tibor Pleiß glaubt weiter an den Sprung zur Finalrunde in Lille: "Entweder geht es nach Frankreich oder es geht nach Hause. Und das wollen wir auf keinen Fall."
Bester Werfer in Berlin war der deutlich verbesserte Dennis Schröder mit 29 Punkten, Nowitzki kam auf 14 Zähler. "Wir müssen morgen wieder so eine Leistung zeigen", sagte der lange Zeit überragende Schröder nach dem enttäuschenden Finale.
Andere Körpersprache
Bundestrainer Chris Fleming war nach dem unglücklichen Ende des Abends sichtlich frustriert. Doch der Amerikaner erkannte wie Schröder Fortschritte. "Nach der Niederlage von gestern bin ich sehr stolz auf die Art und Weise, wie die Jungs gespielt haben", sagte Fleming, übte allerdings auch Kritik: "Als Team brauchen wir in der Schlussphase mehr Ballbewegung."
Nach der phasenweise desaströsen Leistung gegen die Türkei hatte Fleming seine Startformation gewaltig umgekrempelt. Karsten Tadda rückte ebenso in die Anfangsfünf wie Robin Benzing. Nowitzki begann überraschend auf der Center-Position. Eine Formation, die zuvor im gesamten Turnierverlauf noch keine einzige Sekunde zusammen auf dem Parkett gestanden hatte.
Und Flemings Maßnahmen zeigten Wirkung. Die deutsche Mannschaft spielte von Anfang an aggressiver als noch beim zu Beginn mutlosen Auftritt gegen die Türken. Die Körpersprache war eine ganz andere.
Vor allem der nach dem Türkei-Spiel kritisierte Schröder hatte sich viel vorgenommen. Der 21-Jährige trat endlich wie von Nowitzki vor dem Turnier gefordert als Lenker und Kopf des deutschen Spiels auf. Schröder setzte seine Mitspieler gut in Szene, traute sich zudem viel zu. Nach zehn Minuten hatte er bereits neun Zähler auf seinem Konto.
Allerdings bekam die DBB-Auswahl anfangs Italiens NBA-Center Andrea Bargnani nicht in den Griff, so dass der Vorsprung nach dem ersten Viertel nur fünf Punkte betrug (22:17).
Vier Dreier in Serie
Im zweiten Abschnitt konnte sich das Fleming-Team weiter nicht entscheidend absetzten. Auch weil Nowitzki seinen Wurfrhythmus nicht fand und vor der Pause nur einen seiner vier Versuche aus dem Feld traf. Da die Italiener Mitte des zweiten Viertels zudem vier Dreier in Serie verwandelten, stand es zur Halbzeit 42:42.
Auch nach dem Seitenwechsel agierten die Gastgeber weiter mit sehr viel Energie und setzten sich mit einem 9:0-Lauf auf zehn Punkte ab (55:45). Doch die Italiener ließen sich nicht abschütteln. Es entwickelte sich ein Basketball-Krimi, in dem Deutschland am Ende in der Verlängerung etwas die Nerven verlor. Schröder und Nowitzki verwarfen wichtige Würfe, die Italiener nutzten dagegen ihre Chancen eiskalt.