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Markus Söder: Wieso verzeihen die Bayern ihm wirklich alles?


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Markus Söder und der Populismus
Wieso die Bayern ihm wirklich alles verzeihen


Aktualisiert am 13.05.2023Lesedauer: 2 Min.
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Markus Söder lässt sich im Bierzelt gern von seinem Volk feiern. (Quelle: IMAGO)
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Die Bayern lieben ihren Ministerpräsidenten. Und das, obwohl er es mit Fakten nicht immer so genau nimmt. Wie gelingt ihm das nur?

Markus Söder dreht sich die Welt, wie sie ihm gefällt. Und das wiederum gefällt nicht nur den Bayern: Kein anderer Ministerpräsident ist so bekannt, kein anderer so oft in den Schlagzeilen.

Da drängt sich die Frage auf: Wieso kommt er mit seinem plumpen Populismus nur immer wieder durch?

Seine Taktik ist es, sich als Kämpfer für Bayern zu inszenieren, der in Berlin für sein Bundesland einsteht. Sei es bei der Atomkraft oder dem Länderfinanzausgleich. Viele im Volk stehen hinter ihrem Kaiser, pardon, Markus.

Markus Söder scheint nichts anhaben zu können

Der 56-Jährige versteht es zudem, gezielt Ängste und Nöte vieler Menschen anzusprechen. Damit nicht genug, er schürt sie vielmehr und beschwört immergleiche Feindbilder herauf. Jüngstes Beispiel ist seine Behauptung, dass auf Eigentümer wegen der Ampel-Heizpläne 300.000 Euro Mehrkosten zukämen – Experten widersprechen dem vehement.

Der gelernte Journalist kann reden wie wenige andere. Das bewies er am vergangenen Samstag erneut mit seiner eineinhalbstündigen Rede beim Parteitag in Nürnberg. Wirklich jede Spitze, jedes Wort saß. Auch beim Polittalk mit Markus Lanz zeigte er zuletzt, wie eloquent er ist. Söder dominierte die Sendung.

Nicht zuletzt deshalb taucht auch außerhalb Bayerns immer wieder die Frage nach seiner Tauglichkeit für das Kanzleramt auf.

Und schließlich: Bayern spielt auf vielen Ebenen vorne mit. Es ist gefragter Industrie- und Tourismusstandort. Die Kriminalität ist vergleichsweise niedrig und das Schulsystem gut.

All das erklärt, warum die Bayern hinter ihrem Ministerpräsidenten stehen. Obwohl er es mit den Fakten manchmal nicht so genau nimmt und sein Populismus durchschaubar ist. Die CSU liegt in Umfragen fünf Monate vor der Landtagswahl vorn – nachdem sie zwischenzeitlich um ihre Stellung fürchten musste. Auch zwei Untersuchungsausschüsse im Landtag, in denen die Opposition dem Nürnberger Steuergeldverschwendung vorwirft, können ihm nichts anhaben. Dass die CSU im Oktober weiterregieren wird – in welcher Konstellation auch immer –, daran zweifelt in Bayern niemand ernsthaft.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
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