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Protest gegen Tanzverbot in Nürnberg: Aufruf zur Party an Karfreitag


Protest gegen stille Feiertage
Tanzverbot als Bevormundung? Kritiker rufen zur Party an Karfreitag auf

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 16.04.2025Lesedauer: 2 Min.
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Tanzende Menschen (Symbolbild): Am Karfreitag sind öffentliche Tanzveranstaltungen unzulässig. Eigentlich. (Quelle: Markus van Offern/imago-images-bilder)
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Religionskritischer Protest: Trotz strenger bayerischer Feiertagsregelung wird in Nürnberg und Umgebung am Karfreitag wohl getanzt und gefeiert.

Am Karfreitag werden Menschen in Nürnberg und Erlangen trotz des bestehenden Tanzverbots auf Protestpartys feiern. Dies teilte der Bund für Geistesfreiheit (bfg) mit, der rund 40 Veranstaltungen an den stillen Tagen Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag in Bayern organisiert. In München sind es etwa 20 Clubs, die öffnen werden.

Das bayerische Feiertagsgesetz sieht für neun sogenannte stille Tage, darunter Aschermittwoch, Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag, vor, dass Unterhaltung nur erlaubt ist, wenn der "ernste Charakter" gewahrt bleibt. Am Karfreitag sind demnach musikalische Darbietungen jeder Art in Schankbetrieben ausdrücklich verboten.

Landtag diskutierte 2022 über Regelung

"Tanzverbote sind Instrumente der Bevormundung und Kontrolle von Menschen", erklärt die bfg-Vorsitzende Assunta Tammelleo der Nachrichtenagentur dpa. "Es kann nicht Aufgabe des Staates sein, Menschen vorzuschreiben, wie sie an einem Feiertag ihre Freizeit verbringen sollen." Sie fordert deshalb die Abschaffung der Tanz- und Feierverbote im bayerischen Feiertagsgesetz.

Diese Regelung wurde zuletzt 2022 im Landtag diskutiert, eine Änderung aber letztendlich abgelehnt. Eine Sprecherin des Innenministeriums teilte mit, dass der größte Teil des Jahres von den Bestimmungen nicht berührt sei. Außer am Karfreitag gelte auch kein absolutes Musikverbot. Für die Einhaltung der stillen Tage seien die Ordnungsämter der Gemeinden zuständig. Diese müssten im Einzelfall prüfen, ob eine Veranstaltung den ernsten Charakter wahre.

Ungleichbehandlung wegen Frühlingsfest?

Das Beispiel Nürnberg zeigt aus Sicht des bfg eine Ungleichbehandlung: Für die Party am Karfreitag habe das Ordnungsamt zahlreiche Auflagen gemacht, so Tammelleo. Einen Tag später beginne jedoch das Nürnberger Frühlingsfest am Karsamstag mit vielen tausend Besuchern – obwohl auch dieser Tag als stiller Tag gilt.

Robert Pollack vom Nürnberger Ordnungsamt begründet dies damit, dass Karfreitag und Karsamstag im Feiertagsgesetz unterschiedlich geregelt seien. "Das Nürnberger Frühlingsfest findet zudem seit 1919 zur Osterzeit statt."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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