Klassiker aus Köln Elf kölsche Lieder, die Sie kennen sollten
Max Biermann ist kölscher Singer-Songwriter. Er ist in Köln zu Hause und gibt bei t-online Einblicke in den Karneval und die kölsche Musik. Dieses Mal: elf kölsche Lieder, die jeder kennen sollte.
1. En unserem Veedel (1973, Bläck Fööss)
Wenn Köln eine Nationalhymne bräuchte, würde es wohl dieses Lied werden. Eine Hymne für Zusammenhalt und Nachbarschaft, und auch damals schon mit einem kritischen Fingerzeig auf die städtebaulichen Maßnahmen – also das, was man heute mit Gentrifizierung beschreiben würde. Als gebürtiger Kölner begegnet einem das Lied allerspätestens in der Grundschule und begleitet einen durch sämtliche Feierlichkeiten des Kölschen Lebens. Ein absolutes Muss, auch für alle Zugezogenen und Köln-affinen Exil-Rheinländer.
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2. Verdamp lang her (1981, BAP)
Die Kölsch-Rock-Hymne schlechthin! Veröffentlicht wurde das Lied im Jahr 1981. Inhaltlich verarbeitet Wolfgang Niedecken in dem Lied den Tod seines zu diesem Zeitpunkt kürzlich verstorbenen Vaters. Als Single wurde "Verdamp lang her" deutschlandweit erfolgreich, erreichte Platz 13 der deutschen "Top 100 Single Charts" und hielt sich dort für 22 Wochen. Das zugehörige, absolut empfehlens- und hörenswerte Album "Für usszeschnigge!" stürmte Ende August 1982 sogar auf Platz eins der Deutschen Album Charts und ebnete dank und mit "Verdamp lang her" den Weg für die großartige Erfolgsgeschichte von BAP.
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3. Unsere Stammbaum (2000, Bläck Fööss)
Ein Meisterwerk der Bläck Fööss, das das Thema Integration mit der Stadt Köln verbindet. Unterstrichen werden sowohl die Weltoffenheit, Toleranz und das funktionierende gemeinsame Miteinander in Köln. Veröffentlicht wurde das Lied im Jahr 2000 auf dem Album "Loss mer uns verdrare". Schnell fand das Lied seinen Weg in den Karneval und sorgt für diese immer wiederkehrenden Momente, bei dem sich wildfremde Menschen in den Kölner Kneipen auf einmal in den Armen liegen und gemeinsam singen und schunkeln. Gänsehaut pur!
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4. Do kanns zaubere (1982, BAP)
Das wohl schönste Kölsche Liebeslied aller Zeiten! Ein toller Gänsehaut-Text von Wolfgang Niedecken, der musikalisch von BAP großartig umgesetzt wurde. Veröffentlicht wurde "Do kanns zaubere" im Jahr 1982 auf dem Album "Vun drinne noh drusse". Das Album schaffte es auf Platz eins der Deutschen Top 100 Album Charts und verdrängte damals das Vorgängeralbum "Für usszeschnigge!" auf Platz zwei. Mit etwa eine Millionen verkauften Tonträgern ist es das bis heute erfolgreichste Album von BAP. Und das alles mit kölschsprachiger Musik, die nichts mit Karneval zu tun hat.
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5. Heimweh nach Köln (1936, Willi Ostermann)
Das letzte Werk von Willi Ostermann ist ein absoluter Klassiker und immer wieder herzzerreißend schön. Veröffentlicht wurde das Lied sogar erst nach Ostermanns Tod (im Jahr 1936). Aufgrund des großen Erfolges, wurde das Lied schnell zu einer heimlichen "Nationalhymne" der Kölschen. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Lied anschließend sogar verboten, da Heimweh nicht zur Kriegspropaganda der Nazis passte. Doch spätestens seit der Nachkriegszeit ist das Lied bis heute fester Bestandteil jeder karnevalistischen Veranstaltung in Köln.
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6. Heidewitzka, Herr Kapitän (1936, Karl Berbuer)
Ein absoluter Klassiker von Karl Berbuer aus dem Jahr 1936, der gerade in der Nachkriegszeit sehr beliebt war. Bundeskanzler Adenauer war in den Jahren nach dem Krieg sehr daran gelegen, dass wieder stimmungsvolle, heitere Musik gespielt wird, um den Deutschen wieder Hoffnung und Mut zu machen. Dies rückte unter anderem den gebürtigen Kölner Karl Berbuer mit seinen "Karnevalsschlagern" in den Fokus. Da es bis ins Jahr 1952 dauerte, bis es wieder eine offizielle Deutsche Nationalhymne gab, wurde neben Berbuers "Trizonesien-Song" gerne auch "Heidewitzka, Herr Kapitän" als "Ersatz-Hymne" gespielt. Zudem kursiert auch die Geschichte, dass der Begriff "Heidewitzka" als eine Persiflage auf den Hitlergruß gedacht war.
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7. Ich ben ene Kölsche Jung (1963, Fritz Weber)
Kölscher Evergreen mit großen Emotionen! "Ich ben ene Kölsche Jung" wurde von Fritz Weber geschrieben und im Jahr 1963 veröffentlicht. Weber, ne Kalker Jung – auch der "Singende Geiger" genannt – wandte sich in den 50er Jahren der Karnevalsmusik zu und schrieb mit "1900 Johr steiht uns Kölle am Ring" oder "Ach, wär ich nur ein einzig Mal ein schmucker Prinz im Karneval" einige Karnevals-Hits. So richtig in die Kölschen Herzen gesungen hat den "Kölsche Jung" allerdings Willy Millowitsch seit dem Jahr 1972. Bis heute wird der Evergreen immer wieder neu interpretiert und im Kölner Karneval vorgetragen.
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8. Drink doch eine met (1972, Bläck Fööss)
Das Kölsche Lebensgefühl auf den Punkt genau zusammengefasst in etwas mehr als vier Minuten! Mit "Drink doch eine met" feierten die Bläck Fööss im Jahr 1972 ihren ersten großen Hit und starteten ihre einzigartige mittlerweile über 50 Jahre andauernde Erfolgsgeschichte. Inhaltlich geht es um die Gemeinschaft und den Zusammenhalt im Veedel sowie darüber hinaus um die Integration von Älteren und sozial Schwächeren. Dieses Lied begegnet dem gebürtigen Kölner, wie so viele andere Lieder der Bläck Fööss, spätestens in der Grundschule und ist fester, unabdingbarer Bestandteil sämtlicher Kölner Feierlichkeiten (auch weit über den Karneval hinaus).
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9. Viva Colonia (Da simmer dabei, dat es prima!) (2003, Höhner)
Der absolute Stimmungshit der Höhner! Auch wenn sich zwischendurch der ein oder andere an diesem Lied mal satt gehört hatte, darf es trotzdem auf keiner guten kölschen Party fehlen! Im Jahr 2003 veröffentlicht wurde das Lied sogar im europäischen Ausland in den jeweiligen Landessprachen zum Hit. In Deutschland kletterte der Song auf Platz 20 der Deutschen "Top 100 Single Charts" und hielt sich dort für sagenhafte 53 Wochen.
Textlich ist das Lied als eine Hymne auf die Stadt Köln zu verstehen, wobei sich im Refrain kölsche und hochdeutsche Textzeilen mischen, was sicherlich den überregionalen Erfolg mit bedingt hat. Für die Höhner war diese Hitsingle der Startschuss für eine Karriere über das Rheinland hinaus, auf die viele weitere Hits wie "Wenn nicht jetzt, wann dann" oder "Schenk mir dein Herz" folgten.
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10. Arsch huh, Zäng ussenander (1992, Arsch huh AG)
Das Motto sowie das zugehörige Lied der Arsch huh AG, der Kölner Kampagne gegen rechte Gewalt aus dem Jahr 1992. Rund 100.000 Menschen versammelten sich am 9. November 1992 auf dem Chlodwigplatz, um ein Zeichen gegen Rechts zu setzen. Zahlreiche Künstler der Kölner Musikszene hatten dazu aufgerufen. Mit dabei waren die Bläck Fööss, BAP, Jürgen Becker, L.S.E., Brings, De Höhner, Zeltinger, Willy Millowitsch und viele mehr.
Knapp drei Wochen vor dem Konzert entstand aus der musikalischen Idee von Nick Nikitakis und durch den Text von Wolfgang Niedecken das Lied "Arsch huh, Zäng ussenander". Mit rund 25.000 Menschen hatten die Veranstalter gerechnet, es kamen vier Mal so viele und setzten ein eindeutiges Zeichen, das deutschlandweit nachhaltig wahrgenommen wurde.
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11. Mir schenke der Ahl e paar Blömcher (1969, Lotti Krekel)
Veedel-Romantik pur von einem der größten Songwriter Kölns, der lieber hinter den Kulissen tätig war: Hans Knipp. Veröffentlicht wurde "Mer schenke der Ahl e paar Blömcher" von Lotti Krekel im Jahr 1969. Obwohl es ein eher nachdenklicher Text ist, über eine alte Nachbarsfrau mit einem großen Herz, wurde es Krekels größter karnevalistischer Erfolg.
Komponist Hans Knipp war bis zu seinem Tod im Jahr 2011 für unzählige Kölsche Hits mitverantwortlich. So schrieb er an über 150 Titeln der Bläck Fööss mit ("Mer losse d’r Dom en Kölle", "Ming eetste Fründin", "Unsere Stammbaum", etc.) und verfasste darüber hinaus viele weitere Klassiker der kölschen Musik, wie z.B. "Ene Besuch em Zoo" oder "Buenas dias Mathias.
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Max Biermann ist kölscher Singer-Songwriter. Er ist in Köln und im Fastelovend zo Hus und gibt bei t-online regelmäßig Einblicke in den kölschen Karneval und die kölsche Musik. Seit 2016 steht er mit seiner Flitsch auf den Bühnen Kölns und sorgt für Stimmung und gute Laune.
- Eigene Recherche