Marode Bauteile Kölner Rheinufertunnel soll im Sommer gesperrt werden

Die Stadt nimmt bei der Sanierung des Rheinufertunnels einen neuen Anlauf. Für Autofahrer drohen massive Einschränkungen.
Der in Teilen marode Kölner Rheinufertunnel soll in den kommenden Monaten gesperrt werden. Die Stadt plant, in den Sommerferien Teile der Hochwasserschutztore an beiden Tunneleingängen zu sanieren. Das geht aus einem aktuell veröffentlichten Sachstandsbericht der Verwaltung hervor, die mit der Planung der Sanierung beauftragt ist.
Betroffen sind die sogenannten Absenkrinnen, in die die Schutztore bei steigendem Rheinpegel abgesenkt werden können. Durch den von außen entstehenden Wasserdruck werden die Tore dann in die Dichtungen gedrückt. Allerdings sind bereits vor Jahren Schäden an den mehr als 40 Jahre alten Rinnen festgestellt worden. Kommt es zu starkem Hochwasser, könnte trotz der Schutztore Wasser in den Tunnel eindringen.
Bisher musste der Tunnel zweimal wegen Hochwassergefahr geschlossen werden: Bei den Jahrhunderthochwassern 1993 und 1995 überstieg der Rheinpegel den für die Schließung notwendigen Wert von zehn Metern.
Köln: Rheinufertunnel soll in den Sommerferien gesperrt werden
Der Tunnel wurde bereits in den vergangenen Jahren teilweise gesperrt, um Reparaturen durchzuführen. Diese sogenannten Sofortmaßnahmen waren allerdings von nur kurzer Dauer, bei regelmäßigen Überprüfungen wurden schnell neue Schäden festgestellt. Daher ist eine komplette Sanierung unausweichlich.
Bereits im Sommer 2024 wollte die Stadt die Absenkrinnen im Anschluss an die Fußball-Europameisterschaft austauschen. Ein Angebot eines Bauunternehmens wich mit seiner Kostenkalkulation allerdings zu deutlich von den eingeplanten 750.000 Euro an Kosten ab. Daher soll der Auftrag für die anstehenden Sommermonate erneut ausgeschrieben werden.
Die Verwaltung plant derzeit mit einem Bauzeitraum in den Sommerferien vom 14. Juli bis 26. August 2025. Aufgrund anderer Baumaßnahmen auf viel befahrenen Straßen könnten die Arbeiten aber auch kurz vor oder kurz nach den Sommerferien gelegt werden. "Eine finale Abstimmung dazu ist noch nicht getroffen", heißt es in dem Sachstandsbericht weiter. Entscheidend ist auch, wie schnell nach erneuter Ausschreibung der Auftrag vergeben werden kann.
Maroder Kölner Tunnel: Staus für Autofahrer drohen
Der Rheinufertunnel bleibt dabei allerdings nicht für Wochen gesperrt, um den Kölner Innenstadtverkehr nicht zu überlasten. Die Pläne der Stadt sehen vor, dass der Tunnel von Freitag, 22 Uhr, bis Montag, 6 Uhr, für den Zeitraum der Bauarbeiten voll gesperrt wird. Unter der Woche bleibt eine Spur in beide Richtungen gesperrt, um Platz für Baustellenfahrzeuge und -geräte sicherzustellen.
Neben dem Hochwasserschutz steht perspektivisch auch eine Generalsanierung des gesamten Tunnels an, der 1982 eröffnet wurde. Zur Vorbereitung beabsichtigt die Stadt Anfang 2026 eine neue Videoüberwachungsanlage samt Lautsprechern anzubringen, um den Tunnel besser überwachen zu können. Die Bezirksvertretung Innenstadt und der Verkehrsausschuss sollen darüber Anfang Mai diskutieren.
- Ratsinformationssystem der Stadt Köln: Sachstandsbericht vom 15. April 2025
- Eigene Recherchen