Razzia in NRW 17-Jähriger Kölner soll Kopf von Cyber-Betrügern sein
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Die Kölner Polizei hat am Mittwoch mehr als ein Dutzend Wohnungen in Köln und der Region durchsucht. Im Fokus steht eine SMS-Betrügerbande.
Bei einer großangelegten Razzia hat die Polizei in Köln und der Region mehrere zentrale Figuren eines mutmaßlichen Cyber-Betrügerrings gestellt. Bei Durchsuchungen in 13 Wohnungen in Köln und Bergisch Gladbach entdeckten die Ermittler 25 Mobiltelefone, mehrere Laptops, Gutschein- und SIM-Karten, über 250 Gramm Kokain und etwa 10.000 Euro Bargeld.
Im Zentrum der Ermittlungen steht ein erst 17 Jahre alter Kölner, der ebenfalls von Ermittlern der Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Cyberkriminalität in Leipzig gesucht wurde. Er soll gemeinsam mit elf weiteren jungen Männern im Alter von 15 bis 20 Jahren EC-Karten und Kontodaten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen gestohlen und damit Geldwäsche betrieben zu haben.
Köln: SMS-Betrügerbande hochgenommen – Razzia durchgeführt
Die Gruppe hat laut Erkenntnissen der Polizei Jugendliche und junge Erwachsene vor Schulen abgepasst oder über die sozialen Medien kontaktiert. Sie hatten ihnen "schnelles Geld" versprochen, im Gegenzug sollten die Opfer der Gruppe ihre Bankkarten und persönliche Geheimzahlen überlassen.
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Auf die Konten wurden dann Geldbeträge in vierstelliger Höhe überwiesen, die anschließend bar abgehoben wurden. So konnten sie nicht mehr nachverfolgt werden.
"Hallo Mama, Hallo Papa": Polizei schnappt großen SMS-Betrüger
Der 17-Jährige soll zudem mit der SMS-Nachricht "Hallo Mama, Hallo Papa" versucht haben, Tausende Menschen zu betrügen. Er soll sich als das vermeintliche Kind ausgegeben haben, das eine neue Handynummer hätte. Aufgrund einer finanziellen Notlage müsste die "Eltern" dringend Geld auf ein Konto überweisen.
Diese Konten gehörten meist den zuvor in Köln angeworbenen Jugendlichen. Insgesamt gehen die Ermittler aus Köln und Leipzig von 360.000 verschickten SMS aus. Die Ermittlungen aus Leipzig brachten die Kölner Ermittler auf die Spur der weiteren Tatverdächtigen, die der Bande um den 17-Jährigen angehört haben sollen.
Die Kölner Polizei ermittelt im Kontext der Betrügerbande alleine seit Anfang Dezember in 160 verschiedenen Verfahren. Im Zentrum geht es um Geldwäsche und Betrug. Derzeit geht die Kölner Polizei von einem Schaden von mehr als 100.000 Euro aus.
- presseportal.de: Pressemitteilung der Polizei Köln vom 19. Februar 2025