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Köln: Erste Anklagen im rheinischen Drogenkrieg


Explosionen, Entführungen, Schüsse
Vier Männer im Kölner Drogenkomplex angeklagt


Aktualisiert am 09.01.2025 - 15:55 UhrLesedauer: 2 Min.
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Eine Explosion an der Ehrenstraße mitten in Köln (Archivbild): Auch sie soll Folge eines geplatzten Deals einer Kölner Drogenbande gewesen sein. (Quelle: IMAGO/Christoph Hardt/imago)
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Im Kölner Drogenkomplex hat die Staatsanwaltschaft die ersten mutmaßlichen Täter angeklagt. Im Fokus steht ein geplatztes Marihuana-Geschäft.

Die Staatsanwaltschaft Köln hat im Zusammenhang mit dem seit Monaten schwelenden Konflikt um eine Kölner Drogenbande Anklage gegen vier Männer erhoben. Im Fokus stehen dabei zwei Geiselnahmen, die im Anschluss an einen Diebstahl von rund 350 Kilogramm Marihuana durchgeführt wurden.

Video | Video zeigt Momente nach der Explosion
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Quelle: t-online

Durch Schüsse auf Wohnhäuser und Explosionen, auch in der Kölner Innenstadt, eskalierte der sogenannte "rheinische Drogenkrieg". Die vier Beschuldigten sollen entweder direkt an den Entführungen beteiligt gewesen sein oder dabei geholfen haben, Hilfsmittel wie Schusswaffen, Bargeld und Munition für die Taten zu besorgen.

Die vier Beschuldigten werden dabei in zwei unterschiedlichen Anklagen mit den Vorwürfen konfrontiert. Dabei geht es zum einen um eine Entführung mit anschließender Geiselnahme in einer Lagerhalle im Großraum Köln, zum anderen um eine Geiselnahme im Kölner Stadtteil Rodenkirchen. Beide wurden durch Spezialkräfte der Kölner Polizei beendet.

Köln: Anklagen nach Geiselnahmen im rheinischen Drogenkrieg

Im ersten Verfahren zur Entführung in der Lagerhalle müssen sich drei Beschuldigte, darunter ein Heranwachsender im Alter von 18 bis 21 Jahren, wegen einer gemeinschaftlich begangene Geiselnahme sowie gefährliche Körperverletzung verantworten. Einer der erwachsenen Beschuldigten muss sich zudem wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz verantworten.

Laut Anklage sollen die drei Männer beauftragt worden sein, wenige Tage nach dem Diebstahl der 350 Kilogramm Marihuana aus einer Lagerhalle in Hürth Informationen von den damaligen Bewachern zu beschaffen. Dafür sollen sie sich mit einer weiteren noch unbekannten Person zu der Lagerhalle begeben haben und insgesamt fünf Geschädigte gefesselt und eingesperrt haben.

Die mutmaßlichen Täter sollen die Bewacher anschließend misshandelt und ihnen gegenüber auch Todesdrohungen ausgesprochen haben, um Informationen über das verschwundene Marihuana zu bekommen. Das Verfahren liegt aufgrund des Alters einer der Beschuldigten bei der Jugendkammer des Landgerichts Köln.

EG Sattla in Köln: Ermittler klagen vier Männer an

Im zweiten Fall ist ein Mann wegen Beihilfe zur Geiselnahme sowie eines Verstoßes gegen das Waffengesetz angeklagt. Er soll im Vorfeld der Entführung von Rodenkirchen über die Pläne der Täter informiert worden sein und dafür Schusswaffen, Bargeld und Munition besorgt haben.

Die Geiselnehmer hatten den Bruder des mutmaßlichen Marihuana-Diebes und eine weitere Frau entführt, um diesen zur Rückgabe der Drogen oder zur Zahlung eines Millionenbetrages zu zwingen. Die von dem Angeklagten bereitgestellten Gegenstände sollen dazu verwendet worden sein, die beiden Opfer in Bochum zu entführen und anschließend nach Rodenkirchen zu bringen, wo insbesondere der Bruder des möglichen Diebes schwer misshandelt wurde.

Die Anklagen liegen beim Landgericht Köln und warten auf ihre Zulassung. Für alle Angeklagten gilt bis zum Prozessende die Unschuldsvermutung.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung des Landgerichts Köln (per E-Mail)
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