Demonstration geplant Posse um Radweg und Parkplätze: Streit setzt sich fort
An der Kantstraße in Berlin gibt es einen geschützten Radweg. Doch das soll sich bald ändern. Bei den Fahrradfahrern regt sich Widerstand.
Im Streit um den geschützten Fahrradweg an der Kantstraße in Berlin-Charlottenburg planen Radfahrer am Montag (18. November) eine Demonstration. Das teilte der Berliner Fahrradclub ADFC in einer Pressemitteilung mit. Los geht es demnach ab 17.30 Uhr am Savignyplatz. Neben dem ADFC rufen auch andere Organisationen wie "Changing Cities" oder "Greenpeace Berlin" zu der Versammlung auf. Laut "Tagesspiegel" erwartet die Polizei rund 60 Teilnehmende.
Grund für die Demonstration ist das geplante Vorhaben des Senats, noch dieses Jahr den dortigen Radweg und den Parkstreifen zu tauschen. Die Spur für Fahrradfahrer befindet sich derzeit zwischen den parkenden Autos und dem Gehweg. Links davon verläuft die Autospur. Das Problem: Der Radweg ist zu schmal für Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr, da deren Drehleiter von dort nicht die oberen Stockwerke einiger Gebäude erreichen kann. Mehr dazu lesen Sie hier. Ein Tausch von Radweg und Parkstreifen würde bedeuten, dass Fahrräder wieder neben der Autospur fahren müssen.
"Radfahrer sollen also wieder durch Raser, Zweite-Reihe-Parker und Dooring gefährdet werden?", fragt der Club in einer Ankündigung zur Demonstration. Der ADFC fordert als Alternative einen geschützten Radweg, eine Busspur mit Ladezonen für den Lieferverkehr sowie eine Kfz-Spur. Die Parkplätze sollen nach den Wünschen der Radfahrer wegfallen.
Der Club begründet seine Forderung damit, dass die Kantstraße immer noch eine beliebte Raserstrecke sei. "Ein ungeschützter Radstreifen lädt Autoraser gerade dazu ein, diesen zusätzlich als Rennstrecke zu missbrauchen und damit Radfahrer und Fußgänger zu gefährden", heißt es in der Mitteilung.
Radfahrer beklagen: "Massive Gefährdung"
Autos, die in der zweiten Reihe parken, würden den ungeschützten Radstreifen zudem als schnelle Parkmöglichkeit missbrauchen. Radfahrer müssten dann auf die Autospur ausweichen, was eine "massive Gefährdung" darstelle. Auch Autofahrer, die ihre Autotür aufreißen, ohne auf Radfahrer zu achten, seien ein großes Problem.
Der Pop-Up-Radweg war erst im Jahr 2020 entstanden, nachdem ein Raser einen Radfahrer getötet und der ADFC sowie andere Organisationen für mehr Sicherheit im Radverkehr demonstriert hatten.
- berlin.adfc.de: Mitteilung vom 11. November 2024
- Eigene Artikel auf t-online.de zu dem Thema