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"Letzte Generation"-Strafen doch nicht durch Firma beglichen


"Katastrophal durch die Decke gegangen"
Firma zahlt Strafen der "Letzten Generation" doch nicht

Von t-online, jl

Aktualisiert am 05.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Eine Aktivistin der "Letzte Generation": Ein Passant ist am Donnerstag festgenommen worden.Vergrößern des Bildes
Eine Aktivistin der "Letzte Generation" und Polizisten: Von nun an müssen die Klimaprotestler ihre Strafen anderweitig finanzieren. (Quelle: Paul Zinken/dpa)

Massive Anfeindungen und Hassmails: Nach der Ankündigung, die Geldstrafen der "Letzten Generation" zu zahlen, bereut ein Firmengründer seine Entscheidung.

Das Unternehmen Ökoworld möchte nun doch nicht mehr alle Geldstrafen der Aktivisten der "Letzten Generation" übernehmen. Das gab der Gründer und Vorstandsvorsitzende Alfred Platow in einer Stellungnahme bekannt. Die Firma und ihre Mitarbeiter seien "massiv angefeindet" worden, so Platow.

"Wir sind von Emails und Anrufen überrollt worden", erklärte Gunter Schäfer, der Pressesprecher von Ökoworld auf t-online-Anfrage. "Ganz schlimm. Wir haben Hassmails bekommen. Uns wurde gesagt, wir würden eine terroristische Vereinigung unterstützen. Um die Belange des Klimaschutzes ging es dabei garnicht mehr. Wir hatten gar keine Ruhe mehr. Das ist katastrophal durch die Decke gegangen." Anzeigen wegen Beleidigungen wolle das Unternehmen aber nicht stellen.

Statt der Finanzierung der "Letzten Generation" wolle Ökoworld nun 20.000 Euro in einen Umweltfonds spenden. Die Unterstützung soll jedoch aus privaten Quellen und nicht aus Firmenvermögen stammen, so der Gründer in seiner Stellungnahme.

Unterstützung der "Letzten Generation": Kein Freibrief für Straftaten

Am 2. Mai hatte Platow zunächst gesagt, dass Konsequenzen für zivilen Ungehorsam grundsätzlich wichtig seien. "Wenn es allerdings um einen Notfall namens Klimaschutz geht, kann man dies so aus meiner Sicht nicht praktizieren", sagte Platow.

Weiter heißt es in der Mitteilung, dass das Unternehmen Aktivisten der "Letzten Generation" gegen Nachweis eines Strafzettels und des Überweisungsbelegs die komplette Strafsumme überwiesen hätte. "Damit möchten wir ein Signal senden, wie wichtig es ist, für den Klimaschutz aufzustehen, auch wenn man sich dafür hinsetzen und festkleben muss."

 
 
 
 
 
 
 

Nun ruderte der Gründer zurück: "Nach Abwägung der unterschiedlichen Kriterien waren meine Aussagen und deren Veröffentlichung in dieser Form nicht angemessen. Es war oder ist in keiner Weise meine Intention, zu Straftaten anzustiften, einen Freibrief für Straftaten auszustellen oder das Gesetz zu relativieren", rechtfertigte sich Platow. "Es geht und ging mir ausschließlich darum, Proteste für den Klimaschutz und die aus meiner Perspektive mutigen Klimaaktivist:innen zu unterstützen. Dabei bleibt es für mich auch inhaltlich."

Verwendete Quellen
  • Stellungnahme von Ökoworld
  • Telefonat mit dem Pressesprecher von Ökoworld
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