Ausflugstipp ab Berlin Monumental und geheimnisvoll: Hier steht die "Kathedrale des Kalks"

Ein riesiger Spielplatz mit Industrieflair: Im Museumspark Rüdersdorf erleben Familien Technikgeschichte hautnah – zwischen Ruinen, Maschinen und alten Steinbrüchen.
Rund 30 Kilometer östlich von Berlin liegt ein Ort, der Brandenburgs Industriegeschichte sichtbar macht: Der Museumspark Rüdersdorf dokumentiert den Kalkabbau und die Zementproduktion, die die Region über Jahrhunderte geprägt haben. Das weitläufige Gelände eines ehemaligen Kalkwerks ist heute ein öffentlich zugängliches Technikdenkmal – mit Überresten aus mehreren Epochen, von der preußischen Zeit über die DDR bis zur Wende.
Der Museumspark Rüdersdorf bietet eindrucksvolle Einblicke in über 750 Jahre Industriegeschichte – mit einzigartigen Bauwerken, die heute noch erhalten sind. Besonders imposant ist die sogenannte "Kathedrale des Kalks": Die monumentale Schachtofenbatterie aus dem 19. Jahrhundert ist saniert, begehbar und bildet das architektonische Herzstück des Parks. Direkt daneben stehen zwei erhaltene steinerne Brennöfen aus dem frühen 19. Jahrhundert, die sogenannten Rumford-Öfen. Besucher können sie auch von innen sehen.
Kalksteintagebau von oben sehen
Ebenfalls erhalten ist der Seilscheibenpfeiler von 1871, der einst als technisches Bindeglied zwischen Steinbruch und Eisenbahn diente. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Seilbahnumlenkstation von 1953, die einst für den Materialtransport zum Zementwerk genutzt wurde. Von mehreren Plattformen aus lässt sich der heute noch aktive Kalksteintagebau überblicken.
Für Kinder gibt es spezielle Führungen sowie das interaktive Erlebnishaus "Kalkstein". Dort erfahren Besucher über multimediale und haptische Elemente Wissenswertes rund um das Material Kalkstein, seine Entstehung und Verwendung. Viele der Maschinen auf dem Außengelände sind beschildert und bieten einen direkten Zugang zur Technikgeschichte.
Neben der Technik fasziniert der Park durch seine landschaftliche Einbettung. Auf den renaturierten Flächen der ehemaligen Steinbrüche finden sich Lehrpfade, seltene Pflanzen und Sitzgelegenheiten. Auf Picknickbänken zwischen Ruinen lässt sich eine Pause einlegen – mit Blick auf die teils verwitterte, teils restaurierte Industriekulisse.
So kommen Besucher zum Museumspark
Der Museumspark liegt rund 30 Kilometer östlich von Berlin in Rüdersdorf. Die Anreise ist mit dem Auto über die A10 oder mit der S-Bahn-Linie S5 bis Strausberg möglich, von dort geht es mit der Buslinie 951 direkt bis zum Eingang des Parks. Die Öffnungszeiten variieren je nach Jahreszeit: Von März bis Oktober ist der Park täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. In den Wintermonaten von November bis Februar öffnet er dienstags bis sonntags von 10.30 bis 16 Uhr, montags bleibt er geschlossen.
- museumspark.de: Informationen zum Museumspark Rüdersdorf
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