Plan: Bis zu 20.000 Neubauwohnungen Berlin verfehlt in diesem Jahr erneut Wohnungsbauziel
In Berlin werden 2025 womöglich weniger neue Wohnungen fertig als in den Vorjahren. Trotzdem sieht Bausenator Gaebler Erfolge beim Wohnungsbau.
In der Hauptstadt werden in diesem Jahr vermutlich weniger neue Wohnungen fertiggestellt als zuletzt. "Ich glaube, wir können schon irgendwo bei 15.000 landen", sagte Berlins Bausenator Christian Gaebler (SPD) der Deutschen Presse-Agentur. Eine genaue Prognose sei jedoch schwierig, da unter anderem offen bleibe, ob größere Projekte noch 2025 vollständig fertig würden.
"Mein Ziel ist schon, dass wir nicht stark unter dem Vorjahr liegen", betonte Gaebler. Die endgültigen Zahlen für 2024 lägen allerdings noch nicht vor. Bisher rechne man mit etwa 15.000 fertiggestellten Wohnungen für 2024 – nach 17.300 und 16.000 in den Jahren zuvor.
Ziel von jährlich 20.000 neuen Wohnungen wird erneut verfehlt
Im Koalitionsvertrag hatten CDU und SPD angesichts der angespannten Wohnungssituation in Berlin vereinbart, jährlich bis zu 20.000 neue Wohnungen zu schaffen. Diese Marke wird 2025 absehbar wieder nicht erreicht. Trotzdem bewertet Gaebler die Entwicklung positiv.
In den vergangenen drei Jahren seien zusammen fast 50.000 Wohnungen entstanden. "Das bedeutet für 100.000 Menschen ein neues Zuhause", erklärte der Senator. Zumindest sei es gelungen, den Zuzug nach Berlin auszugleichen – wenn auch nicht den Nachholbedarf, der nötig wäre, um den Wohnungsmarkt zu entspannen.
"Insofern verstehe ich, dass die Leute immer sagen, das könnte noch mehr sein. Das sage ich ja auch", so Gaebler. "Aber so zu tun, als ob Politik und Bauwirtschaft hier versagt haben, stimmt halt auch nicht. Weil 50.000 neue Wohnungen sind 50.000 Wohnungen."
Schwierige Bedingungen für den Wohnungsbau
Die Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau in der Hauptstadt haben sich verschlechtert: Gestiegene Preise, Material- und Fachkräftemangel machen es Investoren schwer, neue Projekte zu starten. Die Zahl der Baugenehmigungen sank im Vorjahr laut Statistikamt von rund 15.900 auf 9.800 Wohnungen – ein Rückgang von 38,5 Prozent. Der sogenannte Bauüberhang, also bereits genehmigte, aber teilweise noch nicht begonnene Projekte, liegt bei knapp 59.000 Wohnungen.
Landeseigene Unternehmen sollen mehr bauen
Der Senat erwägt laut Gaebler, die sechs landeseigenen Wohnungsunternehmen Degewo, Gesobau, Gewobag, Stadt und Land, Howoge und WBM stärker in die Pflicht zu nehmen. "Ja, wir wollen, dass die Landeseigenen mehr machen", sagte er. Der Senat arbeite derzeit mit den kommunalen Gesellschaften an deren Bauplanungen – der sogenannten Roadmap. Dabei gehe es darum, "eben auch noch mal Steigerungen einzubauen".
Nach aktueller Planung wollen die kommunalen Firmen 2025 und 2026 rund 12.000 Wohnungen fertigstellen, 2027 dann weitere 3.500. Sie entwickelten bereits weitere Projekte, auch in Kooperation mit privaten Investoren, so der Senator.
Trotz dieser Bemühungen mahnt Gaebler zur Realität bei den Kosten: "Trotzdem muss ich am Ende sagen, wenn ich aktuell aufgrund der Marktsituation Baupreise habe, zu denen ich nicht vermieten kann, kann ich das auch nicht dauerhaft subventionieren." Der Senat arbeite daher daran, Kosten durch vereinfachte Verwaltungs- und Genehmigungsprozesse zu senken. "Stichwort: Schneller-Bauen-Gesetz." Ein Abspecken bei bestimmten Normen und Vorgaben würde sowohl landeseigenen als auch privaten Firmen helfen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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