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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Newsblog zum Ukraine-Krieg Putin will mit Trump reden – Kritik von Selenskyj-Vertrautem
Putin will mit Trump reden – ein Selenskyj-Vertrauter übt Kritik. Die Ukraine greift Russland erneut massiv mit Drohnen an, Ziel ist auch eine große Ölraffinerie. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Transnistrien fordert Gas von Moldau
1.10 Uhr: Der selbsternannte Präsident der pro-russischen abtrünnigen Region Transnistrien, Wadim Krasnoselsky, fordert, dass Moldau "künstliche Verzögerungen" bei Gaslieferungen beenden solle. Die Bewohner der Region kämpfen mitten im Winter mit täglichen, stundenlangen Stromabschaltungen. Transnistrien hatte bisher Gaslieferungen aus Russland erhalten, die durch die Ukraine geleitet wurden. Die Behörden in Kiew haben sich aber geweigert, eine Transitvereinbarung für russisches Gas zu verlängern. Krasnoselsky warnte, das noch in der Gasleitung vorhandene Gas werde in den nächsten Tagen aufgebraucht sein. Der Ministerpräsident von Moldau Dorin Recean erklärte dazu, das Problem könne nur behoben werden ,wenn der russische Gasproduzent Gazprom seine am 1. Januar eingestellten Lieferungen an Moldau wieder aufnehme oder Transnistrien für Gas aus Europa bezahle.
Freitag, 24. Januar
Putin will mit Trump reden – Kritik aus Kiew
19.04 Uhr: Die ukrainische Führung hat ein Angebot des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einem baldigen Treffen mit US-Präsident Donald Trump kritisiert. Der Kremlchef versuche, die Idee von Verhandlungen mit den USA zu fördern, schrieb der ukrainische Präsidentenberater Andrij Jermak auf Telegram. "Aber er hat eine Bedingung – er will über das Schicksal Europas verhandeln – ohne Europa. Und er will über die Ukraine sprechen – ohne die Ukraine." So könne das nicht in einer modernen Welt funktionieren, führte Präsident Wolodymyr Selenskyjs Leiter der Präsidialverwaltung weiter aus. "Putin muss selbst in die Realität zurückkehren oder er wird zurückgeholt werden."
Der im Westen weitestgehend isolierte Putin hatte sich in einem Interview des Staatsrundfunks zu einem baldigen Treffen mit Trump praktisch aufgedrängt. "Es ist in der Tat besser, wenn wir uns auf der Grundlage der heutigen Realitäten treffen, um in aller Ruhe über all die Bereiche zu sprechen, die sowohl für die Vereinigten Staaten als auch für Russland von Interesse sind", sagte er. "Wir sind dazu bereit."
Trump hatte bereits wenige Stunden nach seiner Amtseinführung am Montag angekündigt, er wolle möglichst schnell mit Putin reden. Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos wiederholte er kürzlich sein Angebot: "Ich würde mich wirklich gerne bald mit Präsident Putin treffen, um diesen Krieg zu beenden." Über eine Einbeziehung der Ukraine in eventuelle Gespräche, die zu einem Ende der Kampfhandlungen führen könnten, äußerte sich Putin eher zurückhaltend. Kiew werde "unter dem Druck des Westens, der die Ukraine versorgt, das Verbot von Gesprächen mit Russland aufheben müssen", sagte Putin.
Ukraine erhält 757 Soldatenleichen zurück
14.23 Uhr: Die Ukraine hat 757 Leichen ihrer Soldaten von der russischen Seite zurückerhalten. Das teilte der zuständige Koordinationsstab in Kiew mit. Allein 451 dieser Soldaten seien bei Kämpfen nahe der ostukrainischen Stadt Donezk getötet worden, 137 Soldaten am Frontabschnitt südlich der Stadt Saporischschja. Andere Leichen kamen von den Frontabschnitten Bachmut, Wuhledar und Luhansk. 34 Tote seien aus Leichenschauhäusern auf russischem Gebiet zurückgegeben worden.
Angaben über eine Rückgabe toter russischer Soldaten an Moskau wurden nicht gemacht. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz habe die Aktion unterstützt, hieß es. Der Kiewer Stab dankte den ukrainischen Armeeangehörigen, die ihre toten Kameraden zur Identifizierung in die Stellen der Gerichtsmedizin weitertransportieren.
Russland überzieht die Ukraine seit fast drei Jahren mit Krieg. Die genaue Zahl der getöteten Soldaten auf beiden Seiten ist nicht bekannt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach im Dezember von 43.000 Toten, was aber als zu niedrig gilt. Internetaktivisten haben nach einem Bericht der US-Zeitung "New York Times" für die Ukraine mehr als 60.000 bestätigte Todesfälle zusammengetragen. Die eigentliche Zahl wird aber höher geschätzt, auf mehr als 100.000. Für Russland zählten zuletzt der russische Dienst der BBC und das Portal Mediazona, 90.000 bestätigte Tote. Weil aber nicht alle Fälle durch Todesanzeigen und Beerdigungen bekannt würden, liege auch hier die Zahl geschätzt um die Hälfte höher.
Ungarn stellt Bedingungen für Aufrechterhalten der EU-Sanktionen gegen Russland
11.15 Uhr: Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán hat seine Zustimmung zur Verlängerung der EU-Sanktionen gegen Russland an eine Bedingung geknüpft. Er fordere die Europäer auf, "den Ukrainern zu sagen, dass sie die Gaslieferungen wieder aufnehmen sollen", sagt er in einem regierungsnahen Radiosender.
"Ich habe auf die Bremse getreten und die EU-Staats- und Regierungschefs gebeten, zu verstehen, dass es so nicht weitergehen kann", sagt er. Die Sanktionen hätten Ungarn einen wirtschaftlichen Schaden von 19 Milliarden Euro zugefügt. Wie diese Zahl zustande kam, sagt er nicht.
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hatte in der vergangenen Woche dazu aufgerufen, von den Sanktionen gegen Moskau nicht "abzulassen". Die EU hat seit der russischen Invasion der Ukraine im Februar 2022 in mehreren Runden zahlreiche Sanktionen gegen Russland erlassen. Zu ihrer Verlängerung ist die Zustimmung aller 27 Mitgliedsstaaten bis zum 31. Januar notwendig. Am Montag treffen sich die Außenminister der EU.
Kremlsprecher: Putin zu Gespräch mit Trump bereit
11.11 Uhr: Nach dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump hat auch Russland seine Bereitschaft zu Gesprächen mit der neuen Regierung in Washington erklärt, ohne jedoch konkrete Angaben zu machen. Der russische Präsident Wladimir Putin sei "bereit" und warte auf "Signale", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag in Moskau. Unterdessen setzten Russland und die Ukraine ihre gegenseitigen Angriffe fort.
Sowohl Putin als auch Trump hatten zuvor bereits ihre Bereitschaft zu Gesprächen über den Ukraine-Konflikt deutlich gemacht. Angaben zu einem konkreten Treffen machten jedoch weder Washington, noch Moskau. "Es ist schwierig im Kaffeesatz zu lesen", sagte Peskow lediglich.
Trump hatte am Dienstag, einen Tag nach seiner Vereidigung, ebenfalls erklärt, er sei bereit für ein Treffen mit Putin. Einen Tag später drohte er Moskau mit verschärften Sanktionen und Zöllen, sollte es nicht bald zu einem Ende des nun fast drei Jahre andauernden Krieges in der Ukraine kommen. Trump hatte angekündigt, den Konflikt unmittelbar nach seiner Rückkehr ins Weiße Haus beenden zu wollen. In der Ukraine war zunächst befürchtet worden, dass das Land unter Zurückhaltung von Hilfen zu Zugeständnissen an Russland gezwungen werden könnte.
Ukraine: Mindestens drei Tote bei russischem Angriff auf die Region Kiew
10.32 Uhr: Bei einem russischen Angriff nahe der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind offiziellen Angaben zufolge drei Menschen getötet worden. "Drei Menschen sind bei einem feindlichen Angriff in der Region Kiew getötet worden", erklären die Rettungsdienste in Onlinenetzwerken. Der Leiter der Kiewer Militärverwaltung, Mykola Kalaschnyk, hatte zuvor zwei Tote nach Angriffen gemeldet.
Von den Behörden veröffentlichte Aufnahmen zeigen schwarze Rauchwolken über einem von den Angriffen beschädigten Wohngebäude. Den Rettungsdiensten zufolge hatten Trümmerteile einer Drohne ein zehnstöckiges Wohngebäude getroffen. Die ukrainische Luftwaffe teilt mit, ihre Luftabwehr habe 25 russische Angriffsdrohnen über sieben Regionen abgefangen, darunter Kiew und Lwiw.
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters