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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Newsblog zum Ukraine-Krieg Russische Drohnenschwärme greifen erneut die Ukraine an
Eine russische Rakete verletzt laut der Ukraine den Luftraum des Nato-Landes Rumänien. Neue Funde werfen Fragen über Russlands angeblich hochmoderne Mittelstreckenrakete auf. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
Russland schickt weitere Drohnenschwärme in die Ukraine
22.30 Uhr: Das russische Militär hat die Ukraine am späten Abend erneut mit Drohnenschwärmen überzogen. Die einzelnen Gruppen von Kampfdrohnen flogen aus verschiedenen Himmelsrichtungen ein, wie die Agentur Ukrinform berichtete. In mehreren Regionen wurde daraufhin Luftalarm ausgelöst, da ein klares Ziel aufgrund der ständig wechselnden Flugrichtungen der Drohnen nicht erkennbar war.
Russland hat die Ukraine in den vergangenen Monaten wiederholt mit Drohnen und Raketen angegriffen. Meist waren Objekte der Energie-Infrastruktur Ziel der Attacken. Mit der neuen Taktik kombinierter Angriffe von Drohnen und Raketen versucht das russische Militär, die ukrainische Flugabwehr zu überlasten. Dazu werden von russischer Seite vielfach auch sogenannte Köderdrohnen - ohne Sprengsätze - eingesetzt, um die gegnerische Flugabwehr weiter zu verwirren. Oft wird wertvolle Munition für den Abschuss dieser Köder verschwendet.
Erbitterte Kämpfe um ostukrainisches Pokrowsk
17.16 Uhr: Russische Angreifer und ukrainische Verteidiger haben sich erneut erbitterte Kämpfe um die strategisch wichtige Stadt Pokrowsk im Osten der Ukraine geliefert. Im Tagesverlauf seien 35 russische Angriffe in der Umgebung der Stadt am Rande des Donbass gemeldet worden, teilt der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Lagebericht mit.
"Drei russische Armeen sind hier gegen uns konzentriert", wird der regionale Kommandeur Viktor Trehubow von der Agentur Unian zitiert. "Die Kämpfe hier sind sehr heftig, da die russischen Besatzer alle verfügbaren Kräfte nach vorne werfen und versuchen, die Verteidigungslinien unserer Truppen zu durchbrechen", sagt er.
Bei den versuchten Zangenangriffen auf Pokrowsk seien den russischen Angreifern schwere Verluste zugefügt worden. Allein am Vortag seien 133 russische Soldaten getötet worden. Diese Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.
"Dieser Winter könnte der bislang härteste werden"
15.53 Uhr: Das Weihnachtsfest in der Ukraine verläuft auch im dritten Kriegsjahr wenig besinnlich. Die Wintermonate könnten dieses Mal besonders hart werden, warnen Hilfsorganisationen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Russische Rakete verletzt wohl Luftraum von Nato-Land
11.58 Uhr: Bei den jüngsten massiven russischen Luftangriffen auf die Ukraine soll eine Rakete nach Angaben aus Kiew den Luftraum des EU- und Nato-Staates Rumänien sowie auch des Nachbarlandes Moldau verletzt haben. Die russische Rakete habe am Mittwoch Rumänien und Moldau überflogen, erklärte der ukrainische Außenminister Andriy Sybiga im Onlinedienst X. Dies verdeutliche, dass Russland "nicht nur die Ukraine bedroht".
Das rumänische Verteidigungsministerium erklärte allerdings, es sei keine Luftraum-Verletzung festgestellt worden. Die von der rumänischen Luftraumüberwachung gelieferten Daten "bestätigten nicht", dass eine Rakete den rumänischen Luftraum verletzt habe.
Seit dem Beginn seines Angriffskrieges gegen die Ukraine im Februar 2022 greift Russland die Ukraine nahezu täglich mit Drohnen oder Raketen an, darunter auch Ziele nahe den ukrainischen Westgrenzen zu EU- und Nato-Mitgliedstaaten. Rumänien und Lettland hatten zuletzt im September eine Durchquerung ihres Luftraums durch russische Drohnen und Raketen während eines nächtlichen Angriffs auf die Ukraine gemeldet. Moldau liegt zwischen Rumänien und der Ukraine. Dem Land wurde – ebenso wie der Ukraine – 2022 der offizielle Status eines EU-Beitrittskandidaten zugesprochen.
Alte Bauteile gefunden: Log Putin über Oreshnik?
10.34 Uhr: Ist Russlands ballistische Mittelstreckenrakete Oreshnik nicht so modern wie von Putin angegeben? Wie das ukrainische Portal "Defense Express" berichtet, haben Forscher Fragmente einer Rakete untersucht, die im November 2023 bei einem Angriff auf die Stadt Dnipro eingesetzt wurde. Auf einem der Teile fanden sie eine Seriennummer und ein Produktionsdatum aus dem Jahr 2017. Das wirft Fragen auf, denn Präsident Wladimir Putin hatte die Oreshnik nach dem Angriff als eine der neuesten russischen Waffen gepriesen und erklärt, die Entwicklung habe erst im Juli 2023 begonnen.
Die Analyse von "Defense Express" legt nahe, dass die untersuchte Rakete bereits 2017 oder 2018 gefertigt und seither eingelagert wurde. "Die Tatsache, dass sich ein sieben Jahre altes Bauteil in dieser Rakete befand, deutet darauf hin, dass diese spezielle Oreshnik-Rakete um 2017 bis 2018 zusammengebaut wurde", so das Portal. Zudem erklärte ein ehemaliger Konstrukteur russischer Waffen, die Oreshnik gehe auf die sowjetische Entwicklung einer Universal-Festbrennstoffrakete zurück.
Ukraine meldet schwere russische Drohnenangriffe
5.20 Uhr: In der Nacht zum Mittwoch wurde in der gesamten Ukraine Luftalarm ausgelöst. Grund ist eine neue Angriffswelle durch russische Drohnen und Kalibr-Marschflugkörper, die vom Schwarzen Meer aus abgefeuert wurden. Die Luftwaffe der ukrainischen Streitkräfte informierte auf Telegram über die aktuelle Bedrohungslage.
Die Angriffe konzentrieren sich auf mehrere Regionen des Landes, darunter die Zentral-, Ost- und Nordukraine. In den Regionen Poltawa, Dnipropetrowsk und Charkiw wurden Bewegungen von Marschflugkörpern gemeldet. Drohnenangriffe sind in zahlreichen weiteren Gebieten registriert worden. Die Angriffe erstrecken sich über die Nord-, Ost- und Zentralukraine. Besonders betroffen sind die Regionen Tschernihiw, Sumy, Poltawa, Dnipropetrowsk, Charkiw, Schytomyr und Mykolajiw. Die Drohnen bewegen sich in verschiedene Richtungen, was darauf hindeutet, dass mehrere Ziele gleichzeitig angegriffen werden könnten.
Dienstag, 24. Dezember
Eine Tote nach russischem Raketenangriff
22.30 Uhr: Bei einem russischen Raketenangriff auf die südostukrainische Stadt Krywyj Rih sind mindestens ein Mensch getötet und gut ein Dutzend weitere verletzt worden. Eine Frau sei am Heiligabend lebend aus den Trümmern eines von russischen Raketen getroffenen Hauses gerettet worden, teilte die Militärverwaltung der Stadt mit. Die Zahl der Verletzten lag am Abend bei mindestens 15, davon lagen 14 im Krankenhaus.
"Russen sind Mörder", schrieb der Chef der Präsidialverwaltung, Andrij Jermak, auf der Plattform Telegram zu einem Foto eines zerstörten Hauses. Nichts sei den Russen heilig, sie zeigten keine Menschlichkeit. Die Heimatstadt von Präsident Wolodymyr Selenskyj war immer wieder Ziel von zerstörerischen Raketen- und Drohnenangriffen.
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP