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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Newsblog zum Ukraine-Krieg Außenamt warnt vor willkürlichen Festnahmen in Russland
Das Außenministerium rät dringend vor Reisen nach Russland ab. Moskaus Bestände an Sowjet-Waffen sollen zur Neige gehen. Alle Entwicklungen im Newsblog.
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Außenministerium warnt vor willkürlichen Festnahmen in Russland
20.37 Uhr: Das Auswärtige Amt hat seine Reisehinweise für Russland erneut angepasst. "In der Russischen Föderation besteht auch für deutsche Staatsangehörige und deutsch-russische Doppelstaater die Gefahr willkürlicher Festnahmen", erklärte das Ministerium am Donnerstag in Berlin. Auch aus diesem Grund werde "von Reisen in die russische Föderation dringend abgeraten".
Das Auswärtige Amt verwies darauf, dass die Meinungs- und Pressefreiheit in Russland seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 "in höchstem Maße eingeschränkt" sei. Deutsch-russische Doppelstaater müssten beachten, "dass sie von den russischen Behörden ausschließlich als russische Staatsangehörige angesehen werden". Dies gelte auch im Fall einer möglichen Einberufung in die russischen Streitkräfte.
Das Auswärtige Amt rät bereits seit kurz nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs von Reisen nach Russland ab. Für die an die Ukraine grenzenden Verwaltungsgebiete Belgorod, Kursk, Brjansk, Woronesch, Rostow und Krasnodar besteht eine Reisewarnung.
Schweden kündigt bislang größtes Hilfspaket an
15.30 Uhr: Schweden will der Ukraine ein weiteres Hilfspaket im Volumen von umgerechnet rund 1,2 Milliarden Euro bereitstellen. Das kündigt Verteidigungsminister Pal Jonson bei einer Pressekonferenz in Stockholm an. Es ist das bislang 18. und größte Hilfspaket Schwedens für die Ukraine seit Beginn der russischen Vollinvasion im Februar 2022. Das Paket soll laut Jonson auch Artillerie und Drohnen umfassen.
Russland hat wohl Großteil seines Sowjet-Altbestands verbraucht
14.57 Uhr: Russland hat offenbar einen erheblichen Teil seines militärischen Altbestands aus Sowjetzeiten aufgebraucht, wobei das verbliebene Gerät in einem schlechten Zustand sein soll. Wie die unabhängige Plattform "The Insider" berichtet, hat das russische Militär über die Hälfte seines kompletten verfügbaren Materials verloren. Sollte sich die Lage nicht unerwartet ändern, könnten dies Ende 2025 oder Anfang 2026 auch an der Front spürbar werden.
Laut "The Insider" sind sowohl die russischen als auch die ukrainischen Verluste vor allem auf veraltete Sowjet-Technik zurückzuführen. Von den noch einsatzbereiten Fahrzeugen könne Russland etwa 2.000 Kampfpanzer, 2.000 Schützenpanzer und 3.000 Mannschaftstransporter an die Front schicken. Die Produktion moderner Kampfgeräte sei jedoch begrenzt. So seien 2023 lediglich 463 BMP-3-Schützenpanzer gefertigt worden, heißt es in dem Bericht. Zudem könne Russland jährlich 300 bis 400 Mannschaftstransporter vom Typ BTR-82 herstellen.
Behörden: Vier Tote bei russischem Drohnenangriff auf Sumy
8.14 Uhr: Bei einem russischen Drohnenangriff auf die nordostukrainische Stadt Sumy sind nach Angaben der örtlichen Behörden vier Menschen getötet worden. Neun weitere Menschen seien verletzt worden, darunter ein Kind, teilen die Behörden weiter mit. Ein Mehrfamilienhaus sei bei dem Angriff am frühen Donnerstag getroffen worden. Fünf Wohnungen seien zerstört und mehr als 20 Autos beschädigt worden. Die Region Sumy grenzt an die russische Region Kursk und ist häufig Ziel russischer Luftangriffe.
EU erwägt Exportverbot für Videospielkonsolen nach Russland
7.21 Uhr: Die Europäische Union (EU) schlägt ein Verbot der Hardware, insbesondere der Controller, vor. Hintergrund ist, dass das russische Militär Konsolen-Controller zur Steuerung von Drohnen im Krieg gegen die Ukraine einsetzt. Das soll somit unterbunden werden. "Wir untersuchen wirklich alle Arten von Dingen, die Russland helfen, diesen Krieg zu führen, um sie auf die Sanktionsliste zu setzen", sagt die EU-Chefin für Außenpolitik, Kaja Kallas, laut der "Financial Times".
Beliebte Konsolenhersteller wie Sony, Microsoft und Nintendo haben bereits in den ersten Tagen des Ukraine-Russland-Konflikts den Export der Xbox, PS5 und Nintendo Switch eingestellt. Drittanbieter liefern die Produkte jedoch nach wie vor nach Russland.
Toter nach Angriff auf Wohnhaus in Sumy
2.10 Uhr: Bei einem russischen Drohnenangriff auf ein mehrstöckiges Wohnhaus in der nordostukrainischen Stadt Sumy ist ein Mensch ums Leben gekommen. Drei weitere seien verletzt, teilt der Gouverneur der Region, Wolodymyr Artjuch, mit. In einem auf Telegram veröffentlichten Video ist Artjuch vor einem Kran und Trümmern zu sehen. Er erklärt, dass Rettungskräfte derzeit Bewohner aus den beschädigten Gebäudeteilen bergen
Luftalarm in Kiew ausgelöst
1.15 Uhr: Am späten Mittwochabend hat es Angriffe mit russischen Kampfdrohnen auf die Ukraine gegeben, wobei Kiew besonders im Fokus stand. Um 2.03 Uhr wurde in der Hauptstadt Luftalarm ausgelöst, wie die Militärverwaltung (KMVA) auf Telegram mitteilte.
Bereits zuvor meldeten die ukrainischen Streitkräfte die Bewegung mehrerer Drohnen in Richtung Kiew. Ab 1.00 Uhr wurden unbemannte Flugkörper aus der Region Tschernihiw in Richtung der Hauptstadt registriert. Auch aus anderen Teilen des Landes näherten sich Drohnen dem Großraum Kiew. So bewegten sich um 1.22 Uhr UAVs aus der Region Tschernihiw in den Bezirk Boryspil, während gleichzeitig Gruppen von "Shahed"-Drohnen aus der Region Kiew in Richtung Schytomyr unterwegs waren.
Mittwoch, 29. Januar
Klitschko beschwert sich bei Selenskyj
22.30 Uhr: Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat sich in einer Videobotschaft an Präsident Wolodymyr Selenskyj über die Einmischung der Militäradministration in die Angelegenheiten der Stadtverwaltung beklagt. "Während Sie als Oberbefehlshaber auf den Krieg und die Verteidigung der Ukraine fokussiert sind, beschäftigen sich Leute aus Ihrer Umgebung mit politischen Intrigen", sagte Klitschko.
Diese Prozesse hätten inzwischen ein kritisches Niveau erreicht, destabilisierten die Verwaltung und "stellen eine Bedrohung für den Lebensunterhalt der Hauptstadt dar", führte Klitschko aus.
Selenskyj hatte zum Jahreswechsel den Chef der Militärverwaltung von Kiew ausgewechselt. Er ersetzte Serhij Popko durch Tymur Tkatschenko, der zuvor Vizeminister für Fragen der strategischen Industriesektoren war. Militärische Erfahrung besitzt Tkatschenko nicht, doch der neue Militärgouverneur hatte vor wenigen Tagen in seinem Telegramkanal schnelle und umfassende Veränderungen in Kiew angekündigt. Dabei wollte er als Erstes die Leiter der Stadtbezirksverwaltungen austauschen. Er berief sich dabei auf die angebliche Zustimmung von Selenskyj.
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters