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Russland bombardiert Ukraine massiv – Polen reagiert mit Kampfjets


Stromversorgung betroffen
Russland greift Ukraine massiv an – Polen reagiert mit Kampfjets

Von dpa, reuters
Aktualisiert am 17.11.2024 - 11:53 UhrLesedauer: 2 Min.
imago images 0256728505Vergrößern des Bildes
MiG-29-Kampfjet aus Polen: Das Land hat auf russische Angriffe reagiert. (Quelle: Björn Trotzki/imago-images-bilder)

Russland bombardiert die Ukraine massiv, auch im Westen. Daraufhin schaltet sich das Nachbarland Polen ein und lässt Kampfjets aufsteigen.

Wegen "massiver" russischer Angriffe auf die Ukraine hat Polen Kampfjets aufsteigen lassen. "Einsätze von polnischen und von alliierten Flugzeugen in unserem Luftraum haben begonnen", erklärte die polnische Armee am Sonntagmorgen im Onlinedienst X den Einsatz der Abfangjäger. Zudem seien "alle nötigen Kräfte" zur Verteidigung des eigenen Staatsterritoriums mobilisiert worden.

In der Nacht zu Sonntag wurden darüber hinaus die Radaraufklärungssysteme und Bodenluftverteidigungssysteme in höchste Bereitschaft versetzt. Grund für die Entscheidung seien "massive Angriffe der Russischen Föderation" auf die Ukraine, erklärte die polnische Armee. Die russischen Angriffe erfolgten "mit Marschflugkörpern, ballistischen Raketen und Drohnen".

Sie richteten sich unter anderem gegen Einrichtungen in der Westukraine, die an Polen grenzt. Die ergriffenen Maßnahmen zielten darauf ab, die Sicherheit in den polnischen Grenzbereichen zu gefährdeten Gebieten in der Ukraine zu gewährleisten, hieß es weiter.

Der Nato-Mitgliedstaat Polen lässt bei jedem größeren Angriff auf den Westen der Ukraine Kampfjets aufsteigen. Dabei kommen wie in diesem Fall auch regelmäßig Kampfflugzeuge von Nato-Partnern zur Unterstützung zum Einsatz. Die Ukraine wehrt sich seit Februar 2022 gegen einen russischen Angriffskrieg. Polen ist seit 1999 Nato-Mitglied.

Zahlreiche Explosionen in mehreren Städten

Russland hatte die Ukraine mit etwa 120 Raketen und 90 Drohnen angegriffen. "Unsere Flugabwehr hat über 140 Luftziele zerstört", schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Telegram. In der ukrainischen Hauptstadt Kiew waren am Morgen mehrere von der Flugabwehr ausgelöste Explosionen zu hören. Behördenangaben zufolge gerieten zwei Wohnhäuser in Brand. "Leider gibt es beschädigte Objekte durch Einschläge und herabfallende Trümmer", teilte der Staatschef mit. Er sprach zudem den Angehörigen von zwei Frauen sein Beileid aus, die in der südukrainischen Stadt Mykolajiw getötet wurden.

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Explosionen wurden auch aus Saporischschja, Dnipro, Krywyj Rih und Odessa gemeldet. Angaben der ukrainischen Luftwaffe zufolge sind Dutzende Marschflugkörper und ballistische Raketen unter anderem durch strategische Bomber auf Ziele im ganzen Land abgefeuert worden. Zuvor waren demnach bereits Dutzende Kampfdrohnen von Russland eingesetzt worden.

Video | Schwere Drohnenangriffe auf Odessa
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Quelle: reuters

Insbesondere das ukrainische Stromnetz war dabei offenbar im Visier. "Ein weiterer massiver Angriff auf das Stromnetz ist im Gange. Der Feind greift Stromerzeugungs- und -übertragungsanlagen in der gesamten Ukraine an", schrieb der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko auf Facebook. Das Ausmaß des Schadens war zunächst nicht klar. In Teilen von Kiew, umliegenden Gebieten und der Region Dnipropetrowsk war die Stromversorgung unterbrochen.

Der größte private Energieversorger DTEK sprach von erheblichen Schäden. "Diese Angriffe zeigen erneut, dass die Ukraine mehr Luftabwehrsysteme von seinen Verbündeten braucht", sagte DTEK-Chef Maxim Timschenko. In mehreren Gebieten wurde als Vorsichtsmaßnahme der Strom abgeschaltet, um einer eventuellen Überlastung des Netzes vorzubeugen, sollten Energieanlagen getroffen werden.

Der ukrainische Außenminister Andrej Sybiha nannte den Angriff als die wahre Antwort an Staatlenker, die mit dem russichen Präsidenten Wladimir Putin jüngst gesprochen hatten. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte am Freitag mit Putin telefoniert und ihn zu einer diplomatischen Lösung im Krieg gedrängt. Es war das erste Gespräch zwischen den beiden seit rund zwei Jahren.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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