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Umfrage-Schock: Zustimmung zu Wladimir Putin hat abgenommen


Wladimir Putin
Er lässt sich vorführen


Aktualisiert am 01.09.2024Lesedauer: 3 Min.
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Russlands Gewaltherrscher Putin bei einem treffen mit Mitarbeitern im Kreml.Vergrößern des Bildes
Russlands Machthaber Wladimir Putin bei einem Treffen mit Mitarbeitern im Kreml. (Quelle: Sputnik/Mikhail Tereshchenko/Pool via REUTERS)

Jüngsten Umfragen zufolge sinkt die Zustimmung für den russischen Machthaber Wladimir Putin. Das Erstaunlichste daran: Die Zahlen stammen aus staatlichen russischen Quellen.

Erst in der Nacht zu Sonntag meldeten staatliche russische Stellen mehrere Drohnenangriffe der Ukraine auf russische Regionen, darunter auch auf die Hauptstadt Moskau. Wenngleich die russische Flugabwehr mitteilte, man habe die Bedrohung rechtzeitig ausgeschaltet – unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht –, dürfte allein die Tatsache, dass die Ukraine immer häufiger mit ihren Waffen auch in die Nähe des Amtssitzes des russischen Diktators kommt, bei der Bevölkerung zu einer gewissen Unsicherheit führen.

Neueste Umfragen bestätigen nun, dass die Attacken der ukrainischen Armee Wladimir Putin nachhaltig Schaden zufügen – wenn bislang nicht so sehr militärisch, so aber doch politisch. Denn erstmals in diesem nunmehr schon seit zweieinhalb Jahren andauernden Krieg, den der Despot im Kreml begonnen hat, sinken seine Zustimmungswerte. Und zwar deutlich. Das berichtet das US-amerikanische Institut für Kriegsstudien (ISW) unter Berufung auf russische Quellen.

Demnach stellten Meinungsforscher fest, dass die Unzufriedenheit der Russen mit dem russischen Präsidenten und mit den russischen Behörden angesichts des ukrainischen Einmarsches in der Oblast Kursk zugenommen hat. Die Public Opinion Foundation, ein staatliches russisches Meinungsforschungsinstitut, veröffentlichte am 30. August eine Umfrage, die am 25. August durchgeführt wurde.

Sie zeigt, dass 28 Prozent der Befragten ganz und gar nicht einverstanden damit sind, wie der Kreml sich von der ukrainischen Armee im Süden Russlands vorführen lässt. Sie sind laut den Meinungsforschern empört und unzufrieden mit Putin und seinem Militär. Rund 72 Prozent sind hingegen immer noch der Meinung, dass Russlands Gewaltherrscher die Lage im Griff hat.

Allerdings war die Zahl der Unzufriedenen noch nie so hoch, seit Putin im Februar 2022 seinen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen das Nachbarland begonnen hat. Seitdem sind gemäß Schätzungen mehrere Hunderttausend russische Soldaten getötet und verletzt worden.

Wie hoch ist die Unzufriedenheit mit Putin wirklich?

Das staatliche russische Zentrum für Meinungsforschung (WZIOM) stellte sogar fest, dass Putins Zustimmungsrate zwischen dem 12. und 30. August um fast fünf Prozent sank – ein Rekordrückgang im Laufe der vergangenen zweieinhalb Jahre. Unabhängige Meinungsforscher weisen jedoch immer wieder darauf hin, dass die Umfragen staatlicher russischer Meinungsforschungsinstitute die tatsächliche Stimmung in der russischen Gesellschaft nicht zuverlässig widerspiegeln, weil die Furcht vor Repressionen in dem Land hoch ist. Es könnte also sein, dass die Unzufriedenheit mit dem Kreml-Kurs durchaus höher ist.

Allerdings sind die Russen wohl auch noch weit entfernt davon, ihrem Präsidenten die Unterstützung zu verweigern. Auch trägt eine große Mehrheit den Krieg immer noch mit, indem sie ihn zwar nicht gutheißt, ihn aber stillschweigend akzeptiert und sich mit den veränderten Bedingungen im Alltag arrangiert hat. Vor allem junge Russen zwischen 18 und 34 Jahren blicken durchaus optimistisch in die Zukunft, sie schätzen ihre wirtschaftlichen Aussichten als positiv ein, mit Politik beschäftigen sie sich dagegen nicht besonders, wie das einzige unabhängige russische Meinungsforschungsinstitut Lewada bereits im Frühjahr 2024 in einer Studie herausfand.

Am Freitag teilte Lewada mit, dass die Unterstützung der Menschen für den Ukraine-Krieg stabil bei 78 Prozent liege. Mehr noch: Hatten im Juli noch 58 Prozent Friedensverhandlungen und eine rasche Beendigung des Konflikts befürwortet, waren es im August, nach dem Einmarsch der Ukrainer in Kursk, nur noch 50 Prozent. Auch die Befürworter einer Fortsetzung der kriegerischen Handlungen im Nachbarland stieg um sieben Prozent auf nunmehr 41 Prozent.

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