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Ukraine-Krieg: Selenskyj will Raketen auf Moskau abfeuern


Westen weiter skeptisch
Ukraine will offenbar Raketen auf Moskau abfeuern

Von t-online, lmk

Aktualisiert am 25.08.2024Lesedauer: 3 Min.
Ukrainischer Präsident SelenskyjVergrößern des Bildes
Der ukrainische Präsident Selenskyj (Archivbild): Die Ukraine setzt sich bereits seit Monaten dafür ein, die Langstreckenraketen gegen Ziele in Russland einsetzen zu dürfen. (Quelle: Efrem Lukatsky/AP/dpa/dpa-bilder)
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Der Druck an der ukrainischen Ostfront steigt: Um den Kreml zu Verhandlungen zu drängen, will die Ukraine nun Raketen bis nach Moskau feuern.

Die Ukraine bittet den Westen offenbar um Erlaubnis, Russland mit Langstreckenraketen tief im Inneren des Landes angreifen zu dürfen. Man gehe davon aus, dass Russland so an den Verhandlungstisch gezwungen werden könne. Man wolle mit einem "Demonstrationsangriff" dem Kreml zeigen, dass auch Militärstandorte in der Nähe der Hauptstadt anfällig für direkte Angriffe sein könnten, berichten hochrangige ukrainische Militärangehörige. Das berichtet die britische Zeitung "The Guardian".

Die Strategie ist jedoch umstritten. Die Ukraine setzt sich bereits seit Monaten dafür ein, die Langstreckenraketen gegen Ziele in Russland einsetzen zu dürfen – bislang ohne Erfolg. Angesichts des zunehmenden Drucks an der ukrainischen Ostfront wächst jedoch die Überzeugung, dass die größte Hoffnung in einem massiven Gegenschlag liegt, so "The Guardian".

Russland werde nur dann Verhandlungen in Erwähnung ziehen, wenn es glaube, die Ukraine sei in der Lage, "Moskau und St. Petersburg zu bedrohen", sagte ein hochrangiger Regierungsbeamte Kiews der britischen Zeitung zufolge.

USA hat letztes Wort bei der Entscheidung

Am Samstag sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Rede zum Unabhängigkeitstag des Landes, Kiew habe keine andere Wahl, als auf die groß angelegte Invasion Russlands zu reagieren, die "vor 913 Tagen" im Februar 2022 begonnen habe. "Unser Feind wird auch wissen, was die ukrainische Vergeltung bedeutet: anständig, symmetrisch und weitreichend", so der Präsident weiter. Der Kreml würde noch mal neu über weitere Angriffe nachdenken, wenn es wisse, dass die Ukraine auch im Inneren des Landes zuschlagen könne, erklärte Selenskyj.

Kiew und andere ukrainische Großstädte werden derweil regelmäßig von Russland attackiert. Laut dem Oberbefehlshaber des ukrainischen Militärs, Oleksandr Syrskyi, habe Moskau die Ukraine seit Jahresbeginn mit 9.590 Raketen und 13.997 Drohnen angegriffen und dabei 6.203 zivile und 5.676 militärische Ziele getroffen.

Die Storm-Shadow-Raketen, die bei den Angriffen genutzt werden sollen, wurden hauptsächlich in britisch-französischer Zusammenarbeit entwickelt und vom europäischen Joint Venture MBDA hergestellt, so der Bericht weiter. Da einige Komponenten von den USA geliefert werden, muss das Weiße Haus auch deren Einsatz in Russland genehmigen. Aus Angst vor einer Eskalation des Konflikts hat es dies bisher abgelehnt.

Selenskyj: Warnungen des Kremls vor roten Linien ist übertrieben

Die Ukraine drängt hingegen offenbar weiterhin auf die Genehmigung. Die Folgen des ukrainischen Einmarsches in Russland zeigten, dass die Warnungen des Kremls vor roten Linien übertrieben seien, sagte Selenskyj. Moskau hat den Angriff weitestgehend heruntergespielt: In Russland werde die Reaktion lediglich als "Anti-Terror-Operation" betitelt, so der ukrainische Präsident.

In den USA gehe man jedoch nicht davon aus, dass die Storm-Shadow-Raketen und andere Langstreckenraketen die Reichweite und Präzision besäßen, die es benötige, um Moskau zu erreichen, berichtet "The Guardian".

Trotz des Vormarsches der Ukraine auf russischen Boden hat die Armee auch mit Verlusten auf dem eigenen Staatsgebiet zu kämpfen. Besonders die Region in der Nähe Pokrowsk im Donbass sei zurzeit bedroht, wo die russischen Invasoren nun bis auf elf Kilometer an die Stadt heranreichen. Die Stadt stellt einen wichtigen Straßen- und Eisenbahnknotenpunkt dar.

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