"Bitte nicht" Hunderte Bielefeld-Fans stürmen Platz nach Pokal-Wunder
Bielefeld hat die nächste Sensation geschafft und Titelverteidiger Leverkusen aus dem Pokal geworfen. Bei den Fans brachen alle Dämme.
Arminia Bielefeld hat Klub-Geschichte geschrieben und steht erstmals im Endspiel des DFB-Pokals. Der Großteil der 26.601 Fans feierte den 2:1-Erfolg gegen Bayer Leverkusen frenetisch. Nach Abpfiff brachen dann aber alle Dämme: Während das Starensemble der Werkself nur fassungslos zuschauen konnte, stürmten Hunderte Anhänger des großen Außenseiters den Rasen.
Bielefelds Stadionsprecher mischte sich ein, wollte das Chaos stoppen und schrie ins Mikrofon: "Das ist jetzt ganz, ganz wichtig: Bitte geht vom Platz runter, nicht den Platz stürmen." Er meinte, der Klub habe noch einiges vor und spiele schon am kommenden Dienstag wieder. "Wir wollen feiern, wir wollen Party machen, wir wollen Emotionen, aber bitte nicht den Platz stürmen. Denn: Wir fahren nach Berlin."
Die übrigen Arminia-Fans sangen bereits lautstark: "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin" und "Oh, wie ist das schön". Dann wandte sich der Stadionsprecher erneut an die Anhänger: "Wir wollen jetzt auch die Mannschaft feiern. Gönnt der Mannschaft den Moment, dass wir diese historische Sache geschafft haben." Dann ließ auch er seinen Emotionen freien Lauf: "Es ist einfach nur Wahnsinn, einfach nur geil. Wir stehen im DFB-Pokalfinale!"
"Glück brauchten wir nicht"
Die Bielefelder Anhänger gingen auf die Tribüne zurück. Die Mannschaft von Mitch Kniat zog sich derweil Pokalshirts über, feierte den fünften Pokalsieg gegen einen höherklassigen Gegner. Der Coach sagte nach dem Coup am ARD-Mikrofon: "Ich bin einfach nur stolz auf diese Mannschaft." Er kündigte an: "Heute schläft keiner in der Stadt."
Dann bezog er sich auf das Duell: "Glück brauchten wir gar nicht, denn wir waren die ganze Zeit am Drücker." In Berlin spielt die Arminia am 24. Mai entweder gegen den VfB Stuttgart oder RB Leipzig, die sich an diesem Mittwoch im zweiten Halbfinale messen (20.45 Uhr im t-online-Liveticker).
- Eigene Beobachtungen in der ARD und bei Sky