Nach Todesfahrt von Mannheim Städte sagen Fastnachtsumzüge ab
In Mannheim hat am Rosenmontag ein Autofahrer Fußgänger angefahren, es gab Tote. Jetzt reagieren andere Kommunen.
Mehrere Städte haben nach der Todesfahrt von Mannheim ihre traditionellen Fastnachtsumzüge an diesem Dienstag abgesagt. Unter anderem entschloss sich Heidelberg zu diesem Schritt. "Die schrecklichen Bilder aus Mannheim sind erschütternd und wir sind in Gedanken bei den Opfern und ihren Familien", teilte Oberbürgermeister Eckart Würzner mit. "Unsere Nachbarstadt muss zum zweiten Mal binnen eines Jahres so eine furchtbare Gewalttat erleiden – in so einer Situation war es für uns unvorstellbar, bei uns in Heidelberg einen fröhlichen Fastnachtszug zu feiern."
Das Heidelberger Karneval Komitee (HKK) betonte, die Absage sei nicht aus Sicherheitsgründen erfolgt: "Wir haben keine Angst – wir haben Anstand", hieß es.
"Solidarität mit den Betroffenen zeigen"
Auch die Stadt Bad Dürkheim sagte "mit großem Bedauern" den Fastnachtsumzug und die Straßenfastnacht ab. Angesichts der tragischen Ereignisse "halten wir es für angemessen, innezuhalten und unsere Solidarität mit den Betroffenen zu zeigen", teilte die Stadt mit.
Absagen kamen darüber hinaus aus Schwetzingen, Weinheim an der Bergstraße (beide Rhein-Neckar-Kreis) sowie den Mannheimer Vororten Feudenheim, Neckarau und Sandhofen.
- Todesfahrt von Mannheim: Täter hinterließ einen mysteriösen Zettel
In Stuttgart und Karlsruhe sollen die geplanten Umzüge hingegen stattfinden. Es werden alle Anstrengungen unternommen, um die Veranstaltungen in der Innenstadt und im Stadtteil Hofen abzusichern, teilte die Stadt Stuttgart mit.
Die Vereinigung der Badisch-Pfälzischen Karnevalvereine hatte vor allem den Vereinen in der Metropolregion Rhein-Neckar ein vorzeitiges Ende der Kampagne 2024/2025 empfohlen. Sie sollten ihre noch geplanten Veranstaltungen rund um Fastnacht absagen, teilte die Vereinigung in Speyer mit.
Zwei Tote in Mannheim: Kein Hinweis auf politischen Hintergrund
In Mannheim war am Montag nach Angaben ein 40-jähriger Deutscher mit einem Auto in eine Menschenmenge gerast und hat dabei mindestens zwei Personen getötet. Laut Polizei wurden zudem fünf Menschen schwer und fünf weitere leicht verletzt. "Zum jetzigen Stand der Ermittlungen wird nicht von einem politischen Hintergrund ausgegangen", hieß es in einer Mitteilung der Sicherheitsbehörden.
Auch Hinweise auf weitere Täter gab es nicht. Laut Staatsanwaltschaft schoss sich der Täter am Tatort in den Mund. Er befinde sich nach medizinischer Versorgung aber in einem stabilen Zustand.
- heidelberg.de: "Heidelberger Fastnachtszug findet nicht statt"
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und Reuters