Deutschland als Kriegspartei? Bundeswehr-General tritt im Tarnfleck in Kiew auf
Als ranghöchster deutscher Soldat reiste Carsten Breuer nach Kiew – und trug dabei eine Flecktarn-Uniform. Jetzt üben die Linken daran heftige Kritik.
Generalinspekteur Carsten Breuer reiste in der vergangenen Woche in die Ukraine. Jetzt sorgte die Kleiderwahl des ranghöchsten deutschen Soldaten für Kritik. Wie ein Tweet des ukrainischen Verteidigungsministers Olexij Resnikow zeigt, trug Breuer eine Flecktarn-Uniform und stand damit Seite an Seite mit ukrainischen Funktionären.
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Das vermeintliche Signal, das mit diesem Auftritt ausgesandt wurde, ruft nun in Teilen der deutschen Politik Unmut hervor. Ali Al-Dailami, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und verteidigungspolitischer Sprecher der Linken im Bundestag, zeigte sich empört: "Der Auftritt in Uniform ist inakzeptabel", sagte er der "Süddeutschen Zeitung".
Die Symbolik widerspreche den Beteuerungen der Bundesregierung, dass Deutschland weder Kriegspartei sei noch werde. "Dieser Fehltritt des ranghöchsten Soldaten der Bundeswehr war unnötig provokativ und trägt nicht zur Deeskalation bei", so Al-Dailami weiter.
Kritik auch aus Reihen der Bundeswehr
Auch in der Bundeswehr kommen die Bilder laut "Süddeutscher Zeitung" nicht gut an. Man rücke immer stärker in eine sichtbare Rolle als Kriegspartei, sei von Soldaten zu hören.
Breuer war in der vergangenen Woche in der Ukraine und hatte neben Resnikow auch Armeechef Walerij Saluschnyj getroffen. Resnikow dankte laut einer Mitteilung für die bisher erhaltenen Waffen aus Deutschland, darunter moderne Flugabwehrsysteme, Panzerhaubitzen und auch der Kampfpanzer Leopard 2. Breuer wurde bei dem Besuch auch über die Lage in den Frontgebieten in der Ukraine informiert.
- sueddeutsche.de: "In Flecktarn-Uniform in der Ukraine"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa