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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Newsblog zum Ukraine-Krieg Ukrainische Armee klagt über zu wenige Soldaten
Die Ukraine beklagt Personalmangel. Friedrich Merz würde neuen Ukraine-Hilfen zustimmen. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
"Dieser Newsblog wurde beendet. Die neuesten Entwicklungen zum russischen Krieg gegen die Ukraine lesen Sie hier."
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Moskau wirft Kiew Tötung von Zivilisten im Raum Kursk vor
0 Uhr: Moskau wirft den ukrainischen Streitkräften vor, bei ihrer Besetzung im Gebiet Kursk mindestens sieben Zivilisten in dem Dorf Russkoje Poretschnoje im Kreis Sudscha getötet zu haben. Die Bewohner seien tot im Keller eines Wohnhauses gefunden worden, teilte das zentrale Ermittlungskomitee in Moskau mit. Behördensprecherin Swetlana Petrenko sprach von einem "Terrorakt gegen die friedliche Bevölkerung". Die Verantwortlichen der ukrainischen Streitkräfte würden zur Rechenschaft gezogen.
Zuvor hatten Moskauer Staatsmedien Videoaufnahmen veröffentlicht aus einem Keller, in dem russische Soldaten auf Opfer zeigen. Darauf sollen auch Leichen erschossener älterer Menschen mit Folterspuren und gefesselten Händen zu sehen sein. Die Echtheit der teils unkenntlich gemachten Aufnahmen und die Behördenangaben waren von unabhängiger Seite nicht überprüfbar. Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine Reaktion auf die russischen Vorwürfe.
Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, sprach von einem groben Verstoß gegen internationales humanitäres Recht. "Diese Gräueltaten sind ein weiterer Beweis für die terroristische und neonazistische Gesinnung des Kiewer Regimes, das in seiner bösen militärischen und politischen Ohnmacht angesichts der Niederlagen an der Front wieder einmal ein kannibalistisches Massaker an der Zivilbevölkerung verübt hat", sagte Sacharowa. Sie warf zugleich dem Westen eine Verantwortung vor, da dieser das "Regime" in Kiew mit Waffen und Geld versorge.
Sonntag, 19. Januar
Militärexperte sieht Gefahren in einer Waffenruhe
23.30 Uhr: Im Falle einer Waffenruhe im Ukraine-Krieg rechnet der ukrainische Militärexperte und Analytiker Olexander Kowalenko mit einem massiven Militäraufbau Russlands. Innerhalb eines Jahres könnte Moskau sein militärisches Potenzial ausweiten, wurde Kowalenko von der Agentur Unian zitiert. Damit drohe aber das klassische Szenario eines dritten Weltkriegs. Mehr dazu lesen Sie hier.
Ukraine klagt über zu wenige Soldaten
19.10 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Aussage ihres Oberkommandeurs Olexander Syrskyj zu wenig Soldaten. "Wir müssten die Zahl unserer mechanisierten Brigaden angemessen erhöhen", sagt er im Rundfunk. "Aber die Mobilisierungskapazität reicht leider nicht aus, um diesen Bedarf zu decken."
Daher habe man begonnen, die rückwärtigen Dienste auszukämmen. "Innerhalb vernünftiger Grenzen" werde nunmehr Personal aus der Logistik, Versorgung und Instandhaltung abgezogen, um Lücken zu füllen und neue Einheiten aufzustellen. Anlass zu dieser Aussage Syrskyjs waren Beschwerden aus Luftwaffenverbänden zu Forderungen, dass von dort hoch qualifiziertes Personal abgezogen werden sollte, um an den Fronten eingesetzt zu werden. Die Armeeführung habe diesen Bestrebungen einen Riegel vorgeschoben, sagt Syrskyj. Dies seien erfahrene Spezialisten, "die durch niemanden ersetzt werden können".
Die Ukraine leidet unter anderem wegen der Altersgrenze für Reservisten an Personal für die Fronttruppen. Zwar müssen alle Männer ab 18 Jahren einen Grundwehrdienst ableisten, in den Kriegseinsatz müssen Soldaten erst ab 25. Die Unterstützer der Ukraine haben Kiew wiederholt aufgefordert, diese Altersgrenze zu senken.
Merz: Pistorius und Baerbock riefen mich wegen Ukraine-Hilfe an
13.14 Uhr: Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz hat betont, dass die CDU/CSU-Bundestagsfraktion einem Antrag der Bundesregierung zustimmen würde, der Ukraine drei Milliarden Euro mehr Militärhilfe zu leisten. Sowohl Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) als auch Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hätten ihn deshalb angerufen, um zu fragen, ob er dies unterstütze, sagt der CDU-Vorsitzende auf einer CDU-Veranstaltung im sauerländischen Brilon.
"Wenn die Bundesregierung den Vorschlag macht, dann werden wir dem nicht widersprechen", fügt er hinzu. Umso "schäbiger" sei die Haltung von Kanzler Olaf Scholz, der die zusätzliche Militärhilfe nur mit einem Überschreitensbeschluss, also einer Sonderkreditlinie neben dem Haushalt, ermöglichen wolle. Scholz hatte auf eine bereits bestehende Haushaltlücke für 2025 von 25 bis 26 Milliarden Euro verwiesen. "Diesen Weg gehen wir nicht mit. Das können wir aus dem laufenden Haushalt machen", betont Merz dagegen.
Selenskyj: Mehr als 1.000 russische Luftangriffe binnen einer Woche
12.02 Uhr: Nach einer Woche mit mehr als 1.000 russischen Luftangriffen gegen die Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj die Verbündeten des Landes zur Bereitstellung weiterer Flugabwehrsysteme vom US-Typ Patriot aufgerufen. "Wir brauchen die starke Unterstützung unserer Partner", teilte Selenskyj in seinem Kanal im Nachrichtendienst Telegram mit. "Mehr Patriots für die Ukraine bedeuten mehr Schutz für das Leben." Bei den Angriffen gab es demnach mehrere Tote und Verletzte.
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Allein in dieser Woche habe Russland die Ukraine mit mehr als 660 Gleitbomben, rund 550 Drohnen und fast 60 Raketen angegriffen. 33 Raketen, darunter ballistische, und mehr als 300 Drohnen habe die ukrainische Flugabwehr abgeschossen. Zugleich veröffentlicht Selenskyj ein Video von den verheerenden Verwüstungen nach den Angriffen – etwa in Kiew und Saporischschja am Wochenende, aber auch im Donbass.
Selenskyj dankt den Streitkräften für die Abwehr russischer Luftschläge. "Aber die Aufgabe, weiter den Schutz unseres Luftraums zu stärken, bleibt erhalten", sagt er. Selenskyj fordert immer wieder die westlichen Unterstützer auf, noch mehr Flugabwehrsysteme an das Land zu liefern.
Russland will zwei weitere Siedlungen unter Kontrolle gebracht haben
2.30 Uhr: Laut Angaben des russischen Verteidigungsministeriums haben die russischen Streitkräfte zwei weitere Siedlungen in der ostukrainischen Donezk-Region unter ihre Kontrolle gebracht. In einer Mitteilung des ukrainischen Generalstabs werden die Siedlungen nicht erwähnt. Dort heißt es, die russischen Streitkräfte hätten 84 Angriffe auf die Stadt Pokrowsk ausgeführt. Zurzeit lieferten sich russische und ukrainische Soldaten noch vierzehn Gefechte in der Region. Pokrowsk ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und Standort der einzigen Kokskohlegrube der Ukraine.
Samstag, 18. Januar
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- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP