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Ukraine-Krieg: Angriff auf Krim wohl Vorbereitung für Gegenoffensive


Geplante Offensive der Ukraine
Angst vor "Stunde H": Wagner-Chef fürchtet "Tragödie"

Von dpa, t-online, tos

Aktualisiert am 30.04.2023Lesedauer: 2 Min.
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Ein ukrainischer Soldat feuert eine Panzerfaust ab: Die Ukraine hat eine Frühjahresoffensive angekündigt. (Quelle: Libkos/AP/dpa)

Ein Raketenangriff auf die Krim könnte der Auftakt zur ukrainischen Gegenoffensive sein. Vor ihr warnt der Chef der berüchtigten Söldnergruppe Wagner.

Der Drohnenangriff auf die von Russland annektierte Halbinsel Krim am Samstag hat nach Darstellung des ukrainischen Militärs der Vorbereitung auf die geplante Gegenoffensive gedient. "Die Unterwanderung der feindlichen Logistik ist eines der Vorbereitungselemente für die mächtigen Aktivhandlungen unserer Verteidigungskräfte, über die wir schon seit Langem sprechen", sagte die Pressesprecherin des Südkommandos der ukrainischen Armee, Natalija Humenjuk, am Sonntag. "Und diese Arbeit bereitet die groß angelegte Offensive vor, auf die alle warten."

Das russische Treibstofflager in Sewastopol auf der Krim geriet am Samstagmorgen in Brand, nachdem es Ziel des Drohnenangriffs geworden war. Russland meldete keine Toten oder Verletzten. Außerdem seien bei dem Angriff keine zivilen Objekte beschädigt worden. Der ukrainische Militärgeheimdienst berichtete hingegen, dass zehn Öltanks zerstört worden seien. Obwohl Kiew die Verantwortung für den Angriff nicht übernahm, sagte der ukrainische Militärgeheimdienst, dass solche Explosionen weitergehen würden.

Westen erwartet ukrainische Gegenoffensive

Russland hält derzeit – inklusive der bereits 2014 annektierten Krim – rund 20 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets besetzt. International wird seit Wochen mit Spannung eine angekündigte ukrainische Großoffensive erwartet. Auch mithilfe westlicher Waffen will das angegriffene Land sich die besetzten Gebiete zurückholen.

Nicht nur die Ukraine und ihre Verbündeten erwarten den Beginn der Gegenoffensive mit Spannung. Auch in Russland schaut man genau auf die Vorbereitungen für den Gegenangriff der Ukraine – und das zum Teil mit Sorge.

Wagner-Chef: "Gegenoffensive könnte zur Tragödie werden"

Jewgeni Prigoschin, Chef der Söldertruppe Wagner, macht sich diesbezüglich Sorgen: "Diese Gegenoffensive könnte zu einer Tragödie für unser Land werden", sagte er am Sonntag in einem Interview mit dem russischen Militärblogger Semjon Pegow.

Eines der zentralen Probleme sei Prigoschin zufolge die unzureichende Versorgung seiner Kämpfer mit Munition: "Wir haben nur zehn bis 15 Prozent der Granaten, die wir brauchen", sagte der Wagner-Chef. Die Schuld gab er erneut der russischen Armeeführung.

Ex-Militär: Rückeroberung der Krim als Kriegsziel

Viele Faktoren werden darüber entscheiden, ob die geplante Gegenoffensive der Ukraine von verbündeten Staaten als erfolgreich angesehen wird. Mick Ryan, ehemaliger Generalmajor der australischen Armee, geht auf Twitter von sieben verschiedenen Elementen aus, die wichtig für die Bemessung des Erfolgs sein könnten. Den Zeitpunkt, zu dem die ukrainische Gegenoffensive beginnt, bezeichnet er als "Stunde H". Mit dieser Bezeichnung meint die Militärsprache den Stichtag militärischer Operationen.

Neben Geländegewinnen in den von Russland besetzten Gebieten hält Ryan es auch für unabdingbar, dass die Streitkräfte der Ukraine die russischen Kommandoposten und Logistik hinter den Frontlinien ausschalten. Damit könnte sie die Fähigkeit der Russen, die Gegenoffensive zu kontern, entscheidend einschränken.

Als endgültiges Kriegsziel macht Ryan die Rückeroberung der Krim aus. "Eine Gegenoffensive wäre dann erfolgreich, wenn sich die ukrainischen Truppen für eine Offensive gegen die Krim in Stellung bringen", schreibt der ehemalige Generalmajor.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Twitterprofil @warinthefuture
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