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SPD-Politiker Michael Roth im Interview: Ist die deutsche Demokratie in Gefahr?


Tagesanbruch
So geht es nicht weiter

MeinungVon Florian Harms

Aktualisiert am 19.10.2024 - 11:25 UhrLesedauer: 2 Min.
Meinung
Was ist eine Meinung?

Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.

Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.
Beschädigtes Wahlplakat in Neukalen im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte (Archivbild).Vergrößern des Bildes
Beschädigtes Wahlplakat in Neukalen im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte (Archivbild). (Quelle: imago images)

Guten Morgen, liebe Leserin, lieber Leser,

der Tagesanbruch erfreut sich einer großen Leserschaft und auch vieler Zuhörer. Eine Ausgabe hat in den vergangenen Tagen besonders viele Zuschriften ausgelöst: Am Beispiel der Rücktritte von SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert und Grünen-Chefin Ricarda Lang habe ich die außergewöhnlichen Belastungen beschrieben, denen Politiker ausgesetzt sind. Viele Leser reagierten mit zustimmenden oder kritischen Kommentaren, andere Medien griffen das Thema auf und veröffentlichten ähnliche Beiträge.

Mich treibt das Problem schon länger um, weil ich den Eindruck habe, in unserer Gesellschaft verbreitet sich eine schädliche Haltung: Immer mehr Bürger schimpfen auf die Politiker "da oben", sind aber nicht bereit, sich selbst für demokratische Prozesse und Institutionen zu engagieren. Eine ziemlich schlappe Haltung. Und riskant ist sie auch. Demokratie ist ja nie fertig, sie lebt von der täglichen Beteiligung möglichst vieler Menschen. Schwächelt dieses Engagement, dann mangelt es in der Politik an Leuten mit Fachkenntnissen, Lebenserfahrung, unterschiedlichen Herkünften und Prägungen – und dementsprechend eindimensional fallen Entscheidungen aus, was wiederum die Entfremdung zwischen Regierenden und Regierten verstärkt. Es braucht mehr Macher statt Meckerer.

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Michael Roth hat einen ähnlichen Blick auf die Entwicklung und kann sie in prägnante Worte fassen: Demokratie sei für viele Menschen "zu einer Art Luxus-Spielchen" geworden, kritisiert er – und warnt davor, dass viele Bürger sich aus der politischen Verantwortung zurückziehen, wodurch Populisten an Einfluss gewinnen. Auch die Verrohung der Sprache macht ihm Sorgen: in den sozialen Medien, im öffentlichen Raum, seit einiger Zeit auch im Bundestag, wo er seit 1998 sitzt. Daher fordert er klare gesellschaftliche Regeln für den Umgang miteinander – und mehr Nachsicht, wenn Politiker Fehler machen. Zugleich sollten Politiker auch bereit sein, eigene Fehler einzugestehen.

Sie merken schon: Es ist ein emotionales und durchaus brisantes Thema, über das Lisa Raphael und ich in unserem heutigen Podcast mit Michael Roth diskutieren. Ich lade Sie herzlich ein, uns einige Minuten lang zuzuhören:

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Nun wünsche ich Ihnen ein erholsames Wochenende. In den nächsten Tagen kommt der Tagesanbruch von meinen lieben Kolleginnen und Kollegen; ich melde mich dann beizeiten wieder bei Ihnen.

Herzliche Grüße

Ihr
Florian Harms
Chefredakteur t-online
E-Mail: t-online-newsletter@stroeer.de

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