Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.
Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.Tagesanbruch Eine unvergessliche Wutrede
Guten Morgen, liebe Leserin, lieber Leser,
nach dem inzwischen legendären TV-Duell zwischen Joe Biden und Donald Trump hat der Late-Night-Moderator und Comedian Jon Stewart in seiner "Daily Show" eine Wutrede gehalten, die mir nicht mehr aus dem Kopf geht.
Er hatte zuvor eine gute Viertelstunde mit wachsender Empörung die unverfrorenen Schwindeleien des einen Kandidaten (dreimal dürfen Sie raten, wen er meinte) abgewogen gegen das bemitleidenswerte Stottern des anderen (jetzt dürfen sie nur noch zweimal raten). Und er kam angesichts dieses Zugunglücks von einer politischen Debatte zum Schluss: "Das! Kann! Nicht! Real! Sein! Wir sind Amerika!" Ich erspare ihnen den Fluch, den er dem Satz hinterherschrie und den sein Sender ausgepiept hat.
Ein überführter Straftäter gegen einen tattrigen Senior – so haben viele von uns dieses absurde TV-Ereignis wahrgenommen. Nun, die Lage hat sich geändert. Joe Biden hat seine Kandidatur gegen Donald Trump zurückgezogen, und an seine Stelle ist seine Vizepräsidentin Kamala Harris getreten.
Es spielt gar keine Rolle, ob man Donald Trump ablehnt, hinnimmt oder unterstützt: Man kann kaum abstreiten, dass Harris dem siechen US-Wahlkampf schon nach wenigen Stunden neues Leben eingehaucht hat. Das Rennen ist wieder spannend. Die Rollen wurden neu verteilt, die Karten neu gemischt und unser aller Interesse wieder geweckt, wo immer wir politisch stehen mögen.
Aber hat Kamala Harris eine Chance gegen Trump? Reicht ein kurzes Momentum, um den übermächtig scheinenden Trump in etwas mehr als drei Monaten abzufangen? Oder bleibt ihr heißer Kaltstart ein Strohfeuer, das schnell erlischt? Darüber sprechen meine Kollegin Lisa Raphael und ich mit der Politikwissenschaftlerin Andrea Römmele von der Hertie School in dieser Podcast-Folge:
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Haben Sie ein erholsames Wochenende und genießen Sie den Sommer, so gut das Wetter es zulässt. Am Montag schreibt an dieser Stelle meine Kollegin Christine Holthoff für Sie den Tagesanbruch.
Herzlich:
Ihr Philipp Michaelis
Bereichsleiter Aktuelles von t-online
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