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Klimawandel und Hitzschlag: Todesfälle in Europa nehmen zu


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Tödlicher Klimawandel
Immer mehr Hitzetote – auch in Deutschland


20.06.2024Lesedauer: 2 Min.
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Eine Notaufnahme in Deutschland (Archivbild): Die Notaufnahmen könnten auch in diesem Sommer wieder voll mit Menschen werden, denen die Hitze gesundheitlich zusetzt. (Quelle: Christian Charisius/dpa/dpa)

In Europa gibt es immer mehr Hitzetote. Frauen sind dabei öfter betroffen als Männer.

Seit 2013 steigt in Europa die Zahl der hitzebedingten Todesfälle. Im Vergleich zu den neun Jahren zuvor gibt es inzwischen 17 Todesfälle mehr pro 100.000 Menschen pro Jahr. Das geht aus einer in der Fachzeitschrift "Lancet Public Health" veröffentlichten Studie hervor. Die Ergebnisse dieser Schätzung basieren auf der Auswertung zahlreicher Untersuchungen zum Zusammenhang zwischen Sterblichkeit und Temperatur. Diese wurden zwischen den Jahren 2013 und 2022 durchgeführt. Koordiniert wurde die Studie laut der italienischen Nachrichtenagentur ANSA von Rachel Lowe vom Supercomputing Centre in Barcelona.

Die Daten deuten zudem darauf hin, dass der Anstieg hitzebedingter Todesfälle bei Frauen größer war als bei Männern. "Geschlechterunterschiede lassen sich möglicherweise durch Unterschiede im Wärmeverlust des Körpers und der maximalen Schweißrate erklären", sagte Kim van Daalen, die am Barcelona Supercomputing Center Klimawandel, Krankheiten und Geschlechterungleichheit erforscht. Frauen könnten zudem auch generell einem höheren Risiko von Hitzestress nach dem Eisprung ausgesetzt sein, da sie zu einer höheren Körpertemperatur neigen, sagte die Forscherin.

Ausbreitung von Parasiten

Ein weiterer Faktor ist, dass Frauen im Allgemeinen ein höheres Alter erreichen als Männer und ältere Menschen generell anfälliger für hitzebedingten Stress sind. Ältere Menschen leben auch häufiger allein, weshalb sie einer größeren Hitzegefahr ausgesetzt sind. Erleiden sie etwa einen Kreislaufzusammenbruch infolge hoher Temperaturen und können dann alleine nicht den Rettungsdienst rufen, kann das tödlich für sie enden.

Überdies gibt es infolge der steigenden Durchschnittstemperaturen noch ein weiteres Problem. Und zwar die Ausbreitung von Parasiten sowie die Gefahr, dass Insekten Viren und andere Krankheitserreger in Europa übertragen, die in den hiesigen Breitengraden bislang selten oder nicht vorkamen.

Tausende Hitzetote auch in Deutschland

Die Studie zeigt auch, dass der Klimawandel Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit hat. So nimmt mit den steigenden Temperaturen die Anzahl der Tagesstunden zu, die für körperliche Aktivitäten gefährlich sind. In dieser Zeit besteht ein größeres Risiko von Stress durch Hitze. Doch auch Aktivitäten mittlerer Intensität wie Radfahren oder Fußball können für einige Menschen genauso gefährlich sein wie Aktivitäten hoher Intensität wie Rugby oder Mountainbiken.

In Deutschland schwankt die Zahl der Hitzetoten je nach Stärke der Hitzeperiode von Jahr zu Jahr stark. Laut "Ärzteblatt" – mit Bezug auf ausgewertete Daten vom Robert Koch-Institut (RKI) – lag die geschätzte Anzahl der hitzebedingten Sterbefälle hierzulande in den Jahren 2018, 2019 und 2015 bei jeweils mehr als 6.000 Menschen. 2014, 2016, 2017 und 2021 gab es zwischen etwa 1.000 und etwa 1.700 Hitzetote. 2022 lag die Zahl der Hitzetoten bei rund 4.500, meldete das RKI. 2023 bei rund 3.100 Menschen.

"Die europäischen Länder müssen dringend drastische Maßnahmen ergreifen, um die europäische Bevölkerung und die Bevölkerung weltweit vor den gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels zu schützen", zitierte "Nature" Rachel Lowe.

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