Eine Million Menschen evakuiert Taifun "Lekima" wütet in China – Tote und Vermisste
Mit heftigem Regen, hohen Wellen und Sturmböen hat Taifun "Lekima" das chinesische Festland erreicht. Mindestens 18 Menschen starben bislang – und der Sturm ist noch nicht vorbei.
Der Wirbelsturm, für den die Behörden die höchste Warnstufe ausgegeben hatten, wütete am Samstagmorgen zunächst in der ostchinesischen Stadt Wenling und zog dann weiter Richtung Norden.
Mehr als eine Million Menschen wurden in Sicherheit gebracht, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Staatsmedien zeigten Bilder von überfluten Straßen sowie von umgestürzten Strommasten und Bäumen.
Der Supertaifun ist mit 187 Stundenkilometer auf chinesisches Festland getroffen und hat in der Küstenstadt Wenzhou einen schweren Erdrutsch ausgelöst, durch den mindestens 18 Menschen starben. Mindestens 14 Menschen werden vermisst. Wenzhou liegt zwischen Taiwan und der chinesischen Küstenmetropole Shanghai.
Es wurde erwartet, dass "Lekima" am Samstag auch in den Millionenstädten Hangzhou und Shanghai für schwere Regenfälle sorgen wird. Auch seien die Provinzen Anhui, Fujian, Jiangsu betroffen. Behörden warnten, dass es wegen des starken Regens zu weiteren Erdrutschen oder Überschwemmungen kommen könnte.
In Shanghai wurden zahlreiche Sehenswürdigkeiten, Museen und Parks geschlossen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Erstmals musste auch das 2016 eröffnete Disney Land in Shanghai wegen schlechten Wetters geschlossen bleiben. Viele Schnellzugverbindungen im Osten Chinas wurden eingestellt. Hunderte Flüge fielen aus.
Das staatliche Wetteramt senkte am Samstag die Warnstufe für den Taifun von "Rot" auf "Orange", nachdem der Sturm etwas an Kraft verloren hatte.
Taifun fegte auch über Japan und Taiwan
Zuvor hatte der Taifun am Freitag in Japan und Taiwan gewütet. Er brachte viel Regen nach Nordtaiwan, in der Folge waren nach Behördenangaben mehr als 3000 Haushalte ohne Strom. Mehr als 500 Flüge wurden gestrichen. Ein 64-jähriger Mann kam beim Baumfällen ums Leben. Mehr als 2.500 Menschen in hochwassergefährdeten Gebieten wurden in Sicherheit gebracht.
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In Japan wurden mehr als 60 Flüge und etwa 150 Fährverbindungen in der Region der Ryukyu-Inseln gestrichen. Mindestens vier Menschen in der Präfektur Okinawa wurden verletzt, wie lokale Medien berichteten.
"Lekima" ist der neunte Taifun in der Region in diesem Jahr. Die kräftigen Wirbelstürme treten immer wieder in den Sommermonaten auf und beeinträchtigen zahlreiche Staaten in Südostasien.
- Nachrichtenagentur dpa, Reuters