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Wetter: Heftige Unwetter in Süddeutschland – Tornado in Luxemburg


Verletzte und schwere Schäden
Heftige Unwetter in Süddeutschland – Tornado in Luxemburg

Von dpa, reuters, dru, tyh

Aktualisiert am 10.08.2019Lesedauer: 3 Min.
Tornado in Luxemburg: Der Wirbelsturm richtete im Süden des Nachbarlandes erhebliche Schäden an.Vergrößern des Bildes
Tornado in Luxemburg: Der Wirbelsturm richtete im Süden des Nachbarlandes erhebliche Schäden an. (Quelle: Screenshot/Youtube)

Im Süden Deutschlands haben heftige Unwetter Sturmböen und Starkregen gebracht. Menschen wurden aufgefordert, Schutz zu suchen. Dramatischer war die Lage in Luxemburg – und auch über Amsterdam fegte ein Tornado.

Erneut hat es in Teilen Deutschlands starke Unwetter mit Gewittern, Sturmböen und Starkregen gegeben. Betroffen war insbesondere der Süden des Landes. Hart getroffen hat es auch das benachbarte Luxemburg. Dort hat ein Tornado am Freitagabend zum Teil schlimme Verwüstungen angerichtet. In Petingen im Südwesten des Landes deckte der Wirbelsturm 100 Häuser ab, berichtete das "Luxemburger Wort". Sechs Menschen sollen schwer verletzt worden sein.

Das Video oben zeigt die ungeheure Wucht, mit der der Wirbelsturm durch die Kleinstadt Petingen zog. Der Tornado scheint mehrere Dächer regelrecht zu zerfetzen. Gegenstände werden durch die Luft gewirbelt, Bäume biegen sich bei Windgeschwindigkeiten von mehr als 120 Stundenkilometern fast bis zum Zerbrechen.

Die Polizei in Petingen sprach laut "Luxemburger Wort" von 13 bis 14 Verletzten. Allein in einer Straße sollen nach Aussage von Bürgermeister Pierre Mellina 15 bis 16 Häuser abgedeckt worden sein. "Ich kann die Zahl jetzt noch nicht bestätigen, aber seitens der Feuerwehr berichtet man mir von etwa 100 abgedeckten Häusern auf dem Gemeindegebiet", sagte Mellina.

In der Umgebung von Petingen entwurzelte der Tornado zahlreiche Bäume, wie Bilder zeigten. In der Ortschaft Niederkerschen, östlich von Petingen, zählten Reporter allein in einer Straße fast 20 schwer beschädigte Häuser. Dabei traf es auch einen Supermarkt. Hier sollen sechs Menschen schwer verletzt worden sein.

Die Behörden bemühten sich um die Unterbringung von Bewohnern, deren Häuser und Wohnungen von dem Sturm beschädigt wurden. Bürgermeister Mellina sagte, er stehe mit Hoteliers in der Gegend in Kontakt. Auch eine Sporthalle solle hergerichtet werden. Die Polizei riet von Fahrten mit dem Auto ab und bat darum, den Süden Luxemburgs zu meiden und die Zufahrtswege für Rettungsfahrzeuge freizuhalten.

Auch in Amsterdam wütete ein Tornado, hervorgerufen durch Gewitterstürme über der Stadt. Das berichtete das "Royal Netherlands Meteorological Institute". Auch für Samstag rechnet der niederländische Wetterdienst mit Starkwind und Böen.

Unwetter auch in Süddeutschland

Auf deutscher Seite – im benachbarten Saarland, in Rheinland-Pfalz sowie Baden-Württemberg – gab es ebenfalls schwere Unwetter. In Rheinland-Pfalz waren besonders die Städte Neuwied und Koblenz betroffen. Hier wurden Gullydeckel aufgeschwemmt und Straßen überflutet, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Koblenz sagte.

In Bayern wurde das Konzertgelände des Taubertal-Festivals geräumt. Die Musikfans wurden aufgefordert, in ihren Fahrzeugen oder im Stadtgebiet von Rothenburg Schutz zu suchen, wie die Polizei mitteilte. Rund 400 der 15.000 Tagesbesucher fanden zeitweise Schutz in einer Mehrzweckhalle. Mehrere Menschen wurden durch umherfliegende Gegenstände leicht verletzt.


In Baden-Württemberg verzögerte sich der Anstoß des DFB-Pokalspiels zwischen den Fußballclubs SV Sandhausen und Borussia Mönchengladbach wegen eines Gewitters. Bei heftigem Regen war zwischenzeitlich auch das Flutlicht im Hardtwald-Stadion des Zweitligisten Sandhausen ausgegangen. Die Zuschauer auf den unteren Rängen wurden gebeten, sich in Sicherheit zu bringen.

Fußballspieler durch Blitzschlag verletzt

Bei einem Blitzeinschlag im baden-württembergischen Rosenfeld-Heiligenzimmern wurden 15 Fußballer verletzt. Der Blitz schlug während des Trainings am Freitagabend in der Nähe des Sportplatzes ein, wie ein Polizeisprecher sagte. Dadurch erlitten die Spieler im Alter von 19 bis 48 Jahren leichte Verletzungen. Eine Person war kurzzeitig bewusstlos. Ein Großaufgebot an Sanitätern kam zum Sportplatz und brachte die Fußballer vorsorglich ins Krankenhaus.

Im Saarland brachten mancherorts entwurzelte Bäume den Verkehr ins Stocken. Straßen wurden überspült und Keller liefen voll Wasser. Eine Autofahrerin wurde bei einem Unfall bei Beckingen leicht verletzt, als ein Ast auf ihren Wagen fiel.


In Erfurt fiel bei den Domstufenfestspielen die Premiere der ersten Musical-Fassung von Umberto Ecos "Der Name der Rose" teils ins Wasser: Eine starke Regenfront mit Gewitter führte dazu, dass die Aufführung vorzeitig abgebrochen werden musste. Die rund 2.000 Premierenbesucher hatten da knapp die Hälfte des Stückes vor der imposanten Kulisse des Mariendoms gesehen.

Laut Deutschem Wetterdienst kann es auch am Samstag wieder gewittern – etwa in Südostbayern, jedoch weniger stark als am Freitag. Auch im Bereich der Nordseeküste könnte es demnach ungemütlich werden.

Verwendete Quellen
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