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US-Regierung schickt wegen "Irma" Flugzeugträger


Hurrikan steuert auf Florida zu
US-Regierung schickt wegen "Irma" Flugzeugträger

Von reuters, afp, dpa, df

Aktualisiert am 08.09.2017Lesedauer: 3 Min.
Der Flugzeugträger USS Abraham Lincoln soll bei der Bewältigung der Folgen des Hurrikans "Irma" helfen.Vergrößern des Bildes
Der Flugzeugträger USS Abraham Lincoln soll bei der Bewältigung der Folgen des Hurrikans "Irma" helfen. (Quelle: Juan A. Cubano/US Navy via ZUMA Wire/dpa)

Die US-Regierung entsendet mehrere Kriegsschiffe vor die Küste Floridas, um bei der Bewältigung der Folgen des Wirbelsturms "Irma" zu helfen. Den Marschbefehl erhielt unter anderem der Flugzeugträger "Abraham Lincoln".

Begleiten sollen ihn zwei weitere mit umfangreicher logistischer Ausrüstung ausgestattete Schiffe sowie ein Zerstörer. Die Schiffe seien dafür ausgerüstet, medizinische Hilfe zu leisten, Kommunikation sicherzustellen und Lufttransporte sicherzustellen, erklärte die Marine. Es wird erwartet, dass "Irma" am Sonntag in Florida mit Windgeschwindigkeiten von 240 Stundenkilometern auf das US-Festland trifft.

Hunderttausende flüchten vor dem Sturm

In dem Bundesstaat ergriffen hunderttausende Einwohner die Flucht vor dem Rekord-Hurrikan. Auf den beiden Highways entlang der Küsten Floridas bewegten sich am Freitag Stoßstange an Stoßstange endlos scheinende Autokolonnen langsam nach Norden.

In manchen Orten wurde der Treibstoff an den Tankstellen knapp, weil sich die Menschen in Erwartung des Hurrikans vorsorglich damit eindeckten. Die Regierung hob daher eine gesetzliche Regelung auf, wonach nur Tanker unter US-Flagge Treibstoff von einem amerikanischen Hafen zu einem anderen liefern dürfen, wie der Heimatschutzberater des Weißen Hauses, Tom Bossert, sagte. Man sei beunruhigt über die Benzinknappheit.

Sechs-Meter-Wellen an Kubas Küste

Der Wirbelsturm hatte in den vergangenen Tagen bereits auf mehreren Karibikinseln schwere Verwüstungen angerichtet und mindestens 18 Menschen getötet. Am Freitag erreichte er Kuba und verursachte dort die ersten Überschwemmungen.

Während das Zentrum des Wirbelsturms noch mehr als 350 Kilometer östlich der kubanischen Nordostküste tobte, schlugen durch den Jahrhundertsturm aufgepeitschte Wellen nach Berichten des staatlichen Fernsehens bereits mit bis zu sechs Meter Höhe an die Küste der Karibik-Insel. Überschwemmungen gab es in Städten der östlichen Provinzen Guantanamo und Holguin.

Ausländische Touristen evakuiert

An der dortigen Nordküste wurden 10.000 ausländische Touristen in Sicherheit gebracht. Das Nationale Hurrikan-Zentrum der USA (NHC) sagte voraus, dass "Irma" von Kuba aus weiter zu den Bahamas und dann nach Florida ziehen würde.

Der dortige Gouverneur Rick Scott richtete eine dramatische Warnung an die Bürger: Sämtliche 20,6 Millionen Einwohner des Bundesstaates müssten darauf vorbereitet sein, "bald" ihre Wohngebiete zu verlassen. "Irma" sei "größer als unser gesamter Bundesstaat", sagte Scott. "Dieser Sturm ist machtvoll und tödlich."

Ein Sturm von "epischen Ausmaßen"

Für mehrere Küstenregionen Floridas und des nördlich angrenzenden US-Staates Georgia hatten die Behörden bereits in den vergangenen Tagen die obligatorische Evakuierung angeordnet.

US-Präsident Donald Trump appellierte an die Bürger, die Empfehlungen und Anordnungen der Behörden zu befolgen. "Irma" sei ein Sturm von "epischen Ausmaßen" und vielleicht der größte, den "wir jemals gesehen haben", warnte Trump im Kurzbotschaftendienst Twitter. Allerdings wurde die Evakuierung dadurch erschwert, dass vielerorts bereits das Benzin knapp wurde.

Gespenstische Ruhe in Miami Beach

Das US-Hurrikanzentrum stufte "Irma" zwar am Freitag auf die zweithöchste Stufe 4 zurück, nannte den Sturm aber weiterhin "extrem gefährlich". Die Meteorologen warnten, dass der Sturm bis zu acht Meter hohe Wellen aufpeitschen und schwere Überschwemmungen auslösten könnte.

In dem für seine pulsierende Strand- und Partyszene bekannten Touristenort Miami Beach herrschte am Freitag gespenstische Ruhe. Viele Schaufenster waren mit Sperrholz abgedeckt. Auf manchen Brettern waren Graffiti-Sprüche wie "Sag Nein zu 'Irma'" oder "Du machst uns keine Angst, 'Irma'" zu lesen.

Spur der Verwüstung in der Karibik

In großen Teilen der Karibik hatte der Sturm zuvor eine breite Spur der Vernichtung zurückgelassen. Mindestens vier Menschen kamen auf den Amerikanischen Jungferninseln ums Leben, weitere zwei Menschen im US-Außenterritorium Puerto Rico.

Auf den zu Frankreich gehörenden Karibikgebieten Saint-Martin und Saint-Barthélemy gab es mindestens neun Todesopfer. Sieben weitere Menschen würden vermisst, sagte der französische Innenminister Gérard Collomb. Zwei Menschen wurden durch "Irma in Sint Maarten getötet, dem niederländischen Teil von Saint-Martin, einer auf Barbuda.

Berichte über Plünderungen

Die Regierungen der Niederlande und Frankreichs beklagten Plünderungen in ihren karibischen Außengebieten. "Die Lage ist ernst", sagte der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte angesichts von Diebstählen auf Sint Maarten. Seine Regierung entsandte zusätzliche Polizisten und Soldaten. Auch die französische Übersee-Ministerin Annick Girardin beklagte Plünderungen und kündigte die Entsendung von 400 Polizisten an.

Während auf den verwüsteten karibischen Inseln die Hilfsmaßnahmen anliefen, gingen von weiteren Hurrikanen neue Gefahren aus. Das NHC stufte "José", der "Irma" auf demselben Pfad folgt, auf die Kategorie 4 hoch. Auch "Katia" nahm an Fahrt auf und wurde auf Kategorie 2 hochgestuft. "Katia" Dieser Sturm schlug einen anderen Weg ein und bewegte sich auf die mexikanische Ostküste zu.

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