Unglück nahe der Zugspitze 16 Menschen ins Eis eingebrochen – Retter müssen reanimieren

Bei frühlingshaftem Wetter wagen sich einige Menschen auf einen zugefrorenen Bergsee am Fuß der Zugspitze. Kurz darauf läuft ein dramatischer Rettungseinsatz.
Am Eibsee in Bayern sind mehr als ein Dutzend Menschen ins Eis eingebrochen. Rettungskräfte konnten drei Personen aus dem Wasser retten, darunter eine schwer verletzte Person, teilte eine Sprecherin der Polizei mit. Ein Mensch musste reanimiert und anschließend ins Krankenhaus gebracht werden. Die übrigen Betroffenen schafften es, sich selbst zu retten.
Nach Angaben des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) waren insgesamt 16 Menschen betroffen. Elf von ihnen erlitten leichte Verletzungen, zwei Personen wurden mittelschwer verletzt. Vier Menschen sind zur Behandlung ins Krankenhaus gekommen.
Die Polizeisprecherin fügte hinzu: "Wir gehen davon aus, dass alle geborgen werden konnten. Wir müssen das aber noch verifizieren." Rettungskräfte bleiben vorerst vor Ort, um dies sicherzustellen. Zu den Einsatzkräften zählten auch drei Rettungshubschrauber sowie Wasser- und Bergretter. Experten für psychosoziale Notfallversorgung waren ebenfalls im Einsatz.
Gefährliche Bedingungen ignoriert
Eine Wetter-Webcam eines nahegelegenen Hotels zeigte bereits am frühen Nachmittag mehrere Menschen auf der gefrorenen Seeoberfläche – trotz milder Temperaturen über dem Gefrierpunkt und strahlendem Sonnenschein. Später waren auch die Rettungseinsätze auf den Aufnahmen zu sehen.
Der Eibsee am Fuß der Zugspitze in Grainau ist ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen und Einheimische. In Bayern sind derzeit Faschingsferien, was möglicherweise einen Anstieg der Besucherzahlen erklärt. Medienberichte zufolge gab es in den vergangenen Jahren immer wieder Fälle von Menschen, die trotz Warnungen das Eis betraten. Der See befindet sich in Privatbesitz.
Warnungen wurden missachtet
Die Wasserwacht Bayern hatte vor Beginn der Wintersaison ausdrücklich davor gewarnt, zugefrorene Seen zu betreten, wenn diese nicht offiziell freigegeben sind. "Es besteht Lebensgefahr, wenn man sich auf diese Eisflächen begibt", warnte Thomas Huber, Landesvorsitzender der Wasserwacht Bayern. "Bricht man ein, so erleidet man innerhalb weniger Minuten einen Kälteschock, der zum Ertrinken führen kann."
- Nachrichtenagentur dpa
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