Videos zeigen Todeskampf Nach Haiattacke in Israel – Taucher vermisst
Ein Hai greift in Israel einen Mann an – nun kursieren dramatische Videos. Warum das Tier zubiss, bleibt rätselhaft.
Ein Taucher wird am Montag vor der Küste der israelischen Stadt Hadera von mindestens einem Hai attackiert – seither fehlt jede Spur von ihm. Laut Polizei handelt es sich vermutlich um einen tödlichen Vorfall. Jetzt gibt es Videos, die den Kampf zeigen. Auf den Aufnahmen ist ein Hai mit einem strampelnden Mensch zusehen, das Wasser ist rot gefärbt.
Das Unglück ereignete sich rund 600 Meter vor der Küste Israels. Augenzeugen berichteten, sie hätten gesehen, wie ein Hai den Taucher angriff.
Mehrere Strandbesucher filmten die dramatischen Szenen mit ihren Handys. Diese kursieren nun in den sozialen Medien. Auf einem der Videos ist ein Mann zu hören, der ruft: "Wow, wow, er ist mit dem Hai zusammen, er kämpft mit ihm!" Dann, erschüttert: "Sie fressen ihn ... ich kann ihn nicht mehr sehen.
Ein weiteres Video soll den Küstenabschnitt Minuten vor der Haiattacke zeigen. Ein etwa zwei Meter langer Hai schwimmt in flachem Gewässer, ein Mann ruft: "Guck, er schwimmt zu dem Jungen."
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Suchaktion mit Jetskis und Helikoptern
Ein anderer Strandbesucher, der den Notruf wählte, berichtete: "Hier ist jemand im Meer bei Hadera, er wurde von einem Hai gebissen. Er schreit nach Hilfe! Er ertrinkt." Und anschließend: "Er ist im Wasser. Niemand kommt, um ihn zu retten." Am anderen Ende der Leitung fragt die Notrufzentrale: "Können Sie ihn noch sehen? Haben Sie Blickkontakt?" Die Antwort: "Nein. Ich sehe ihn nicht mehr."
Zudem wurde berichtet, dass der Mann im Wasser rief: "Sie beißen mich", und mit den Händen in der Luft fuchtelte. Kurz darauf hätten ihn die Haie weiter aufs Meer hinausgezerrt.
Danach suchten laut der "Times of Israel" Einsatzkräfte mit Jetskis und Helikoptern nach dem Taucher und sperrten den Strand bis auf Weiteres.
Die Suche nach dem Vermissten geht weiter, ebenso die Ermittlungen zur Ursache. Ob der Hai gezielt angegriffen hat oder es sich um ein Versehen handelte, ist unklar. Auch, um welche Haiart es sich handelt, ist bisher nicht bekannt. Der Vorfall ereignete sich in einem Bereich des Strandes, in dem das Schwimmen bereits verboten war.
Haiattacken in Israel ungewöhnlich
Ziv Demeter von der Rettungsorganisation Magnus erklärte gegenüber Channel 12, dass eine Leiche im Neoprenanzug an der Wasseroberfläche treiben müsse und dadurch relativ leicht zu orten sei. "Schwieriger wird es, wenn er keinen Anzug getragen hat", sagte er und warnte: "Dann besteht die Gefahr, dass die Strömung den Körper abtreibt – die Suche könnte sich über Stunden oder sogar Tage hinziehen."
Der Vorfall sorgt in Israel und darüber hinaus für Schlagzeilen – nicht zuletzt, weil Haiattacken dort so ungewöhnlich sind. Hebräischen Medienberichten zufolge war der Vorfall der erste seiner Art in Israel. Die dort zwischen November und Mai lebenden Schwarz- und Sandbankhaie sind nicht dafür bekannt, Menschen anzugreifen. Jedoch warnen Forscher schon lange davor, die Tiere zu stören.
Immer wieder kommt es dazu, dass Badegäste in das Gebiet kommen und mit den Haien spielen – sie sogar an den Schwanzflossen ziehen. Der Meeresbiologe Dr. Adi Barash machte nach dem Vorfall darauf aufmerksam, dass so etwas nicht passieren solle. Schon gar nicht in Gebieten, die ohnehin nicht zum Schwimmen geeignet seien. Genau dieses Verhalten könne zu Angriffen führen.
- timesofisrael.com: "Diver missing after rare shark attack off the coast of Hadera" (Englisch)
- juedische-allgemeine.de: "Mann nach Bericht über Haiangriff vor Israels Küste vermisst"