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Erdbeben-Serie auf Santorini: "Dann ist die Situation extrem"


Berichte über "qualvolle Nacht"
Santorini-Beben: "Dann ist die Situation extrem"

Von t-online, mtt

06.02.2025 - 11:56 UhrLesedauer: 2 Min.
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Im Video erklärt ein Bewohner Santorinis, warum er trotz der Erdbeben auf der Insel bleibt. (Quelle: reuters)
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Die Stärke der Beben auf Santorini nimmt weiter zu. Sorgen bereitet einem deutschen Experten das Verhalten der Einheimischen.

In der Ägäis bebt die Erde weiter ohne Unterlass. Am Mittwochabend wurde das bisher stärkste Beben der Serie registriert: Es hatte eine Magnitude von 5,2 und war auch auf Kreta sowie in höheren Stockwerken in Athen rund 230 Kilometer nordwestlich von Santorini zu spüren.

Die griechische Tageszeitung "Ta Nea" schrieb von einer "qualvollen Nacht" für die noch auf Santorini verbliebenen Einwohner. Insgesamt zehn Beben hätten eine Stärke von mehr als 4 gehabt, teilweise erfolgten die Erdstöße dieser Kategorie im Minutentakt.

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Es gebe keine Anhaltspunkte für eine Beruhigung, sagte Vasilis Karastathis, Direktor des Geodynamischen Instituts von Athen, dem Sender ERTNews. "Wir sehen keine Ausdünnung, kein Anzeichen dafür, dass es in Richtung Rückzug geht."

Zwei Drittel der Einwohner sind weg

Aufnahmen aus einem Büro auf Santorini verdeutlichen, was die ständigen Beben für die Menschen bedeuten: Sie führen aktuell ein Leben in permanenter Angst. Der Videoclip zeigt, wie auf einmal die Einrichtung des Büros zu schwanken beginnt. Spitze Schreie sind zu hören. Die Angestellten kauern sich unter ihre Schreibtische, solange das Beben anhält.

Dabei sind sie einiges gewohnt. Der Geophysiker Christian Hübscher, der an der Universität Hamburg den Bereich Marine Geophysik leitet, ist daher besorgt angesichts des Massenexodus der Einwohner von Santorini – gut zwei Drittel der rund 16.000 Inselbewohner sind inzwischen aufs Festland geflohen. Der Nachrichtenagentur dpa sagte Hübscher: "Die Einheimischen sind erdbebenerprobt und haben ein gutes Gespür für ihre Insel. Wenn sie die verlassen, dann deshalb, weil die Situation extrem ist."

Die Serie sei "sehr intensiv und bereitet zu Recht Sorge", sagte Hübscher weiter. Dass die beiden Vulkane der Region – Santorini selbst und der rund sieben Kilometer nordöstlich gelegene Unterwasservulkan Kolumbos – dafür verantwortlich sind, glaubt er jedoch nicht. "Die meisten Experten sind sich einig, dass die Frequenzen eher durch tektonische Aktivität gesteuert werden", sagte er. Insofern erwarte er – wenn überhaupt – eher ein starkes Hauptbeben als einen Vulkanausbruch.

Ein Vulkanausbruch sei aber durchaus möglich, zumal griechische Wissenschaftler am Mittwoch eine "leichte Aktivität" des Vulkans von Santorini festgestellt haben. "Es kann
Rückkopplungsmechanismen zwischen den Erdbeben und den Vulkanen geben", bestätigt Hübscher. "Aber die Hypozentren der Beben liegen nicht dort, wo die Magmakammern sind, sondern unter der kleinen Insel Anydros rund 170 Kilometer weiter nordöstlich. Das ist erst mal ganz gut."

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