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Nach Anschlag in Kaschmir: Indien plant Militärschlag


"In 24 bis 36 Stunden"
Konflikt eskaliert – Indien plant Militärschlag

Von dpa, afp
30.04.2025 - 01:19 UhrLesedauer: 2 Min.
Aus Angst vor weiteren Attentaten sin die Sicherheitskräfte in der kaschmirischen Hauptstadt Srinagar in erhöhter Alarmbereitschaft.Vergrößern des Bildes
Aus Angst vor weiteren Attentaten sin die Sicherheitskräfte in der kaschmirischen Hauptstadt Srinagar in erhöhter Alarmbereitschaft. (Quelle: IMAGO/Faisal Bashir)
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Seit dem Terroranschlag in Kaschmir nehmen die Spannungen zwischen Indien und Pakistan deutlich zu. Nun lassen Äußerungen eines Ministers aufhorchen.

Indien steht nach Angaben der Regierung in Pakistan kurz davor, einen "Militärschlag" auszuführen. Die Regierung verfüge über "glaubwürdige Geheimdienstinformationen", die besagten, "dass Indien innerhalb der nächsten 24 bis 36 Stunden einen Militärschlag ausführen will", erklärte Pakistans Informationsminister Attaullah Tahar am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit). Die indische Regierung wolle den tödlichen Angriff im Urlaubsort Pahalgam in Kaschmir dabei als "Vorwand" nutzen, fügte Tahar hinzu.

Der Minister warnte das Nachbarland vor einem pakistanischen Gegenschlag. "Jeder Akt der Aggression wird mit einer entschlossenen Reaktion beantwortet werden", schrieb er. Für alle "schlimmen Konsequenzen in der Region" werde Indien "vollständig verantwortlich sein".

Zuvor hatte Indiens Premierminister Narendra Modi seiner Armee nach Angaben aus Regierungskreisen "operative Freiheit" in der umstrittenen Region Kaschmir erteilt. Modi habe bei einem Treffen mit Armeechefs gesagt, die Armee habe "vollkommene operative Freiheit bei der Entscheidung über die Art und Weise, die Ziele und den Zeitpunkt unserer Antwort auf den Terrorangriff auf Zivilisten in Kaschmir", erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag aus Regierungskreisen in Neu-Delhi.

26 Touristen wurden erschossen

Modi betonte demnach die Entschlossenheit, "dem Terrorismus einen vernichtenden Schlag zu versetzen". Er habe Vertrauen in die Fähigkeiten der indischen Armee. Die indische Regierung veröffentlichte Videoaufnahmen des Treffens zwischen Modi, den Armeechefs und dem indischen Verteidigungsminister Rajnath Singh.

Am vergangenen Dienstag hatten Angreifer im beliebten Urlaubsort Pahalgam im indischen Teil von Kaschmir 26 Touristen erschossen. Nach indischen Polizeiangaben waren unter den flüchtigen Tätern zwei pakistanische Staatsbürger. Indien warf Pakistan nach dem Angriff die Unterstützung von "grenzüberschreitendem Terror" vor, Pakistan wies dies zurück.

Die beiden Atommächte überzogen sich nach dem Anschlag gegenseitig mit Strafmaßnahmen. An der Demarkationslinie in Kaschmir kam es nach indischen Angaben zu Schusswechseln zwischen indischen und pakistanischen Soldaten. Experten schließen eine militärische Eskalation nicht aus. Die Uno rief beide Seiten zu "größtmöglicher Zurückhaltung" auf.

Das US-Außenministerium warnte vor einer Eskalation, Chefdiplomat Marco Rubio will einer Sprecherin zufolge bis Mittwoch mit den Außenministern beider Länder die Lage bereden.

Die umstrittene Kaschmir-Region im Himalaya ist zwischen Pakistan und Indien geteilt, beide beanspruchen aber das ganze Gebiet für sich. Die Ursprünge des Konflikts reichen bis in die Kolonialzeit zurück. 1947 entließen die Briten den indischen Subkontinent in die Unabhängigkeit und teilten diesen in Indien und den neuen Staat Pakistan für Muslime auf. Die gewaltvoll verlaufene Teilung nährt bis heute eine erbitterte Rivalität. Seit ihrer Unabhängigkeit führten beide Länder drei Kriege gegeneinander, zwei davon um Kaschmir.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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