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Supervulkan-Region in Italien brodelt wieder – Erneute Erdstöße


Phlegräische Felder
Erneute Erdstöße – es brodelt in der Supervulkan-Region


Aktualisiert am 09.06.2024Lesedauer: 2 Min.
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Das Vulkanfeld Solfatara in der Kleinstadt Pozzuoli im Westen der italienischen Millionenmetropole Neapel. Das Gebiet gehört zum Supervulkan Campi Flegrei.Vergrößern des Bildes
Das Vulkanfeld Solfatara in der Kleinstadt Pozzuoli im Westen der italienischen Millionenmetropole Neapel. Das Gebiet gehört zum Supervulkan Campi Flegrei. (Quelle: Christoph Sator/dpa)

Der Supervulkan in den Phlegräischen Feldern zeigt nach drei Wochen erneute Aktivität in Form von Erdstößen. Forscher befürchten, dass ein Ausbruch bevorsteht.

Ein neues Schwarmbeben hat den Supervulkan in den Phlegräischen Feldern in Italien erschüttert. Als Schwarmbeben wird eine Serie von Erdbeben in einem kurzen Zeitraum beschrieben. Vier der über 100 Erdstöße des Bebens erreichten eine Stärke von mehr als 2,5, was neue Messungen vor Ort nahelegen. Die italienische Hafenstadt Pozzuoli westlich von Neapel, die seit über einem Jahr immer wieder von Erdbeben getroffen wird, leidet unter dieser erhöhten geologischen Aktivität.

Der riesige Vulkan, der für die Beben verantwortlich ist, bildete während der Eiszeit eine Caldera (geologisch für Kessel) mit einer Breite von 16 Kilometern. Innerhalb dieses Kraters brachen kleinere Vulkane mindestens 70 Mal aus, zuletzt im Jahr 1538. Nach einer Phase des Absinkens des Bodens rund um Pozzuoli seit dem 16. Jahrhundert begann dieser in den 1950er-Jahren wieder zu steigen. In den 1970er- und 80er-Jahren gab es aufgrund starker Beben großflächige Evakuierungen und Befürchtungen eines erneuten Ausbruchs.

Das stärkste Beben lag bei Stärke 4,4 – vor drei Wochen

In der letzten Zeit hat die geologische Aktivität jedoch wieder zugenommen. Vor gerade einmal drei Wochen wurde die malerische Bucht von einem starken Schwarmbeben mit einer maximalen Stärke der Erdstöße von 4,4 erschüttert. Das war das stärkste jemals gemessene Ereignis in den Phlegräischen Feldern. Am Samstag, dem 8. Juni, wurden die rund 500.000 Bewohner der Roten Zone in der Caldera erneut von einem starken Erdstoß der Stärke 3,5 geweckt. Insgesamt wurden in dieser Nacht 56 Erdstöße registriert.

Die Langzeit-Messungen in den Vulkankratern zeigen eine eskalierende Situation: Im Vergleich zum vergangenen Jahr hat sich die Geschwindigkeit der Hebung des Gebiets verdoppelt, von einem auf zwei Zentimeter pro Monat. Die Bodentemperaturen rund um den Solfatara-Krater steigen ebenfalls stetig an. "Im Bereich von Pisciarelli zeigt im Mai 2024 die Messserie der Oberflächentemperaturen, die durch das dauerhafte Netz der Infrarot-Kameras festgehalten werden, die Beharrlichkeit des leichten Anstiegs des langfristigen Trends", so der aktuellste Monatsbericht des Nationalen Instituts für Geophysik und Vulkanologie (INGV).

Der "Schnellkochtopf" brodelt

Das INGV vergleicht die Caldera der Phlegräischen Felder mit einem riesigen Schnellkochtopf. Über einer tief liegenden Magmablase steigen Gase und heißes Wasser auf und verursachen Risse in der Erdoberfläche. Wenn der Druck stark genug ist, entweichen Gas und heißes Wasser durch diese Risse und verursachen die Beben.

Ein großes Beben oder ein Vulkanausbruch könnten katastrophale Folgen haben. Schon jetzt hat das Beben vom Ende Mai viele Menschen obdachlos gemacht – insgesamt mussten 550 Menschen evakuiert werden, 199 von ihnen aus ihren eigenen Häusern. Bisher wurden 130 Gebäude als einsturzgefährdet eingestuft.

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