Polizei ermittelt in Brandenburg Jäger tötet Wolf – angeblich aus Notwehr
Ein Jäger hat einen Wolf erschossen, weil das Tier seine Jagdhunde angegriffen haben soll. Nun laufen Ermittlungen gegen den Holländer. Wollte er nur seine Hunde schützen?
Ein Wolf ist in Brandenburg von einem Jäger erschossen worden. Das bestätigte die Polizeidirektion West. Das Tier wurde demnach am Freitag während einer Treibjagd in einem Waldgebiet der Gemeinde Rabenstein/Fläming getötet. Nach Zeugenaussagen soll der Wolf Jagdhunde angegriffen haben, hieß es weiter.
Gegen den holländischen Jäger sei eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz erstattet worden, über die weiteren Ermittlungen werde die Staatsanwaltschaft entscheiden.
- Attacke in Niedersachsen: Umweltministerium kann Wolfsbiss nicht ausschließen
- "Achtung Jagd": In der Jagdsaison mit aufgeschreckten Tieren rechnen
Nach Angaben des Deutschen Jagd-Verbandes (DJV) soll der Jäger die Attacke auf die Hunde von einem Hochsitz aus gesehen und den Wolf schließlich erlegt haben. "Wir brauchen dringend Rechtssicherheit für alle Jägerinnen und Jäger. Sie müssen wissen, wie sie sich in einem derartigen Notstand verhalten sollen", erklärte DJV-Präsident Hartwig Fischer.
Bereits im November 2017 war eine Wölfin bei einer Gesellschaftsjagd bei Bad Belzig von einem dänischen Jäger getötet worden. Die Staatsanwaltschaft Potsdam stellte das Ermittlungsverfahren im August 2018 gegen die Zahlung einer vierstelligen Geldbuße ein.
- Nachrichtenagentur dpa