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Blutige Tradition auf den Faröer-Inseln: Mehr als 500 Grindwale getötet


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Blutige Tradition in Nordeuropa
Die Treibjagd ist eröffnet


Aktualisiert am 16.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Blutiger Anblick auf den Färöer-Inseln: Innerhalb eines Tages haben Fischer mehr als 1.400 Delfine getötet.Vergrößern des Bildes
Blutiger Anblick auf den Färöer-Inseln (Archivbild): Innerhalb eines Tages haben Fischer mehr als 1.400 Delfine getötet. (Quelle: ap)

Es sind schockierende Bilder: Das Meer rot gefärbt, überall treiben Tierkadaver. Die Jagd auf Grindwale auf den Färöer-Inseln hat erneut begonnen.

Alljährlich sorgt das blutige Spektakel für Aufsehen und lässt die Gemüter von Tierschützern hochkochen: Auf den Färöer-Inseln wird wieder Jagd auf Delfine gemacht. Seit Mai wurden mehr als 500 Meeressäuger getötet, teilten die Behörden des autonomen dänischen Gebiets im Nordatlantik mit. "Gestern gab es zwei Grinds, einer mit 266 Fängen und der andere mit 180 Fängen, so die ersten Berichte", wird ein Sprecher der färöischen Regierung im "Guardian" zitiert.

Video | 1.400 Säugetiere im Meer abgeschlachtet – hanebüchener Grund
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Quelle: t-online

Die färöische Tradition des sogenannten Grindadráp, auch bekannt als Grind, wird von Tierschützern massiv kritisiert und als barbarisch angeprangert. Jäger umzingeln Grindwale, indem sie einen weiten Halbkreis von Fischerbooten bilden, und treiben sie in eine flache Bucht, wo sie dann im seichten Wasser stranden. Am Ufer wartende Fischer schlachten die Tiere dann mit Messern ab.

"Es ist Zeit für internationale Sanktionen"

Die Jagd genießt auf den Färöern nach wie vor breite Unterstützung. Befürworter argumentieren, dass sie eine wichtige kulturelle Tradition sei, die bereits seit Jahrhunderten ausgeübt werde und deren Fortführung für ihre Identität und Kultur von essentieller Bedeutung sei. Kritische Medien und ausländische Tierschutzorganisationen missachteten ihnen zufolge die lokalen Traditionen. In der Regel werden etwa 800 Grindwale pro Jahr getötet – die Bevölkerung ernährt sich unter anderem von ihrem Fleisch.

Die Jagd sei unhaltbar und unnötig, sagen jedoch viele Experten. So auch John Hourston von der Organisation Blue Planet Society, der mit der britischen "Daily Mail" sprach. "Dieses reiche Land hat es nicht mehr nötig, Wale zu töten, um seine Bevölkerung zu ernähren. Wir befinden uns mitten in einer Biodiversitäts- und Klimakrise. Es ist Zeit für internationale Sanktionen gegen diesen Ökozid."

Auch die Umweltschutzorganisation Sea Shepherd hat erneut Kritik an der Jagd auf Grindwale auf den Färöer-Inseln geübt. Wie bereits 2014 ist es der Organisation auch in diesem Jahr gelungen, die umstrittene Jagd mit ihren Booten zu stören. Allerdings kritisierte Sea Shepherd nun die Tatsache, dass dänische Marineschiffe eingegriffen hätten, um die Umweltschützer aufzuhalten. Die dänische Regierung steht unterdessen in der Kritik, da sie die Jagd weiterhin toleriert.

Schockierende Bilder der Jagd

Sea Sheperd UK teilte Aufnahmen von der Jagd in den sozialen Medien. Auf Bildern sieht man wie das Wasser am Strand von Leynar, einer kleinen Ortschaft der Insel Streymoy, durch das Blut der getöteten Wale rot eingefärbt ist. Im Wasser schwimmen Dutzende Tierkadaver, man kann sehen wie sie mit den Messern aufgeschlitzt wurden.

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Die Regierung beschloss im Jahr 2022, die Jagd auf den Grindwal, eine Delfinart, auf 500 Tiere pro Jahr zu beschränken. Die Regelung kam, nachdem das Jahr zuvor besonders belastend für die Tierart gewesen war. Jäger hatten binnen eines Tages mehr als 1.400 Delfine in einen Fjord getrieben und anschließend getötet – eine Zahl, die offenbar auch unter der lokalen Bevölkerung einen Aufschrei ausgelöst hatte.

Verwendete Quellen
  • guardian.com: "Over 500 dolphins killed in Faroe Islands since hunt resumed in May" (englisch)
  • seashepherdglobal.org: "Defending Pilot Whales and Other Dolphins in the Faroe Islands" (englisch)
  • dailymail.co.uk: "A sea of blood: Water turns red as hundreds of pilot whales are driven into the shallows and butchered with knives by Faroe Islanders in horrific 'grindadrap' hunt" (englisch)
  • instagram und twitter: Shea Sheperd
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