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Süd-Pakistan: Kinderarzt soll hunderte Kinder mit HIV infiziert haben


In Süd-Pakistan
Kinderarzt soll hunderte Kinder mit HIV infiziert haben

Von afp
Aktualisiert am 27.05.2019Lesedauer: 2 Min.
Ein pakistanisches Kind in einem Krankenhaus (Symbolbild): Hunderte Kinder in Pakistan wurden mit HIV infiziert.Vergrößern des Bildes
Ein pakistanisches Kind in einem Krankenhaus (Symbolbild): Hunderte Kinder in Pakistan wurden mit HIV infiziert. (Quelle: Faisl Mahmood/Reuters-bilder)
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In Süd-Pakistan haben sich hunderte Menschen mit HIV infiziert, darunter viele Kinder. Schuld daran soll ein Kinderarzt gewesen sein.

Im Süden Pakistans haben sich bereits fast 700 Menschen mutmaßlich durch verschmutzte Spritzen mit dem Aids-Virus infiziert. Bis Samstag seien in der Stadt Rato Dero und Umgebung 681 Menschen HIV-positiv getestet worden, darunter 537 Kinder im Alter zwischen zwei und zwölf Jahren, sagte ein Regierungsvertreter am Sonntag bei einer vom Fernsehen übertragenen Pressekonferenz. Für die massenhaften Aids-Infektionen soll ein Kinderarzt verantwortlich sein.

Ursache seien vermutlich mehrfach verwendete Spritzen, sagte Regierungsvertreter Zafar Mirza. Er kündigte "drastische Maßnahmen" der Regierung gegen die Weiterverbreitung des Virus an, sollte sich die Vermutung bestätigen.

Kinderarzt selbst HIV-positiv

Der Kinderarzt, den die Behörden für den Ausbruch in der Provinz Sindh verantwortlich machen, ist nach ihren Angaben selbst HIV-positiv. Er bestreitet, seine Patienten wissentlich infiziert zu haben. Inzwischen sitzt er in Rato Dero in Haft. In vielen Familien der armen Region herrscht Panik: Sie wissen nur wenig über das Aids-Virus und mögliche Therapien, zudem fehlt ihnen das Geld für Medikamente.

Lange war HIV kein Problem in Pakistan. Doch inzwischen verbreitet sich das Virus rasend schnell – vor allem unter Drogenabhängigen und Prostituierten. 2017 wurden landesweit 20.000 neue Infektionen registriert. Damit hat Pakistan nach Angaben der UNO die zweitgrößte Zuwachsrate in Asien.

Das schlechte Gesundheitssystem verschärft die Situation. Gerade auf dem Land bleibt den Menschen häufig nichts anderes übrig, als sich an unqualifizierte Heiler zu wenden. Diese benutzen nach Angaben von Experten häufig dieselbe Spritze für mehrere Patienten, um Geld zu sparen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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