Verbrechen auf Teneriffa Frau und Kind getötet – Polizei durchsucht Wohnung in Halle
Auf Teneriffa soll ein 43-jähriger Deutscher seine Ex-Partnerin und sein Kind getötet haben, ein Sechsjähriger überlebte. Nun haben Ermittler eine Wohnung der Familie in Sachsen-Anhalt durchsucht.
Nach der Tötung einer 39-jährigen Deutschen und ihres zehn Jahre alten Sohnes auf Teneriffa hat die Polizei in Halle eine Wohnung der Familie durchsucht. Es gebe ein Amtshilfeersuchen der spanischen Behörden an Justiz und Polizei in Sachsen-Anhalt wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts, sagte eine Sprecherin der Polizeiinspektion Halle. Deshalb sei am Samstag eine Wohnung der Familie in Halle auf Anhaltspunkte durchsucht worden. Weitere Details nannte die Sprecherin nicht und verwies an die Staatsanwaltschaft. Dort war am Sonntag niemand zu erreichen.
Der Vater des Kindes wird verdächtigt, die getrennt von ihm lebende Mutter und seinen Sohn in einer Höhle brutal zu Tode geprügelt zu haben. Ein zweiter Sohn überlebte das Drama. Gegen den 43-jährigen Vater, der schon länger auf Teneriffa lebt, war am Freitagabend Haftbefehl erlassen worden.
Autopsien sollen Klarheit bringen
Die Möglichkeit, auf Kaution aus dem Gefängnis entlassen zu werden, gibt es nach einem Gerichtsbeschluss für ihn nicht. Bei einer mehrstündigen Vernehmung habe sich der Mann geweigert, mit der Justiz zu kooperieren, hieß es. Die Autopsie der Leichen soll in den nächsten Tagen Klarheit über den Tathergang bringen.
Ein deutscher Priester soll sich um den sechsjährigen Überlebenden des Dramas kümmern. Familienangehörige seien zunächst nicht in der Lage gewesen, von Deutschland aus auf die Kanareninsel zu reisen. Sie hätten den Schock der Nachricht noch nicht verkraftet, berichteten spanische Medien. Deshalb soll nun zunächst der Priester einspringen und sich um den überlebenden Jungen kümmern, der dem Angriff in letzter Minute entkommen konnte.
Priester könnte Vormund werden
Eventuell werde der Priester als Vormund eingesetzt. Der Sechsjährige kenne den Geistlichen aus Deutschland, hieß es am Samstag. Ob letztlich die Großeltern mütterlicherseits nach Teneriffa kämen oder eine Tante auf die Insel fliege, sei noch unklar, so die örtliche Zeitung "Diario de Avisos". Der Sechsjährige wird seit Dienstag von Sozialarbeitern und Psychologen betreut.
- Teneriffa: Mutter und Kind "brutal zu Tode geprügelt"
Die leblosen Körper der Frau und des Zehnjährigen waren am Mittwoch nach einer großangelegten Suchaktion in einer Höhle unweit der Gemeinde Adeje gefunden worden. Der Sechsjährige hatte der Polizei zuvor von einem brutalen Angriff des Vaters erzählt.
- Nachrichtenagentur dpa