Fortschritt bei Seenotrettung "Aquarius"-Flüchtlinge dürfen in Malta an Land
Nach langem Warten dürfen die Flüchtlinge des Rettungsschiffs in Malta an Land gehen. Zehn von ihnen wird Portugal aufnehmen. 85 Menschen sind insgesamt an Bord.
Die vom Hilfsschiff "Aquarius" geretteten Flüchtlinge dürfen in Malta an Land gehen. Die Regierung in Valletta teilte am Dienstag mit, ein maltesisches Schiff werde die 58 Migranten in internationalen Gewässern aufnehmen und an Land bringen, sie würden dann "unverzüglich" auf andere Länder verteilt. Maltas Regierungschef Joseph Muscat sprach im Kurzbotschaftendienst Twitter von "vier Ländern", die die Migranten aufnehmen würden.
Portugal hatte zuvor erklärt, es habe sich mit Spanien und Frankreich darauf verständigt, zehn der 58 Flüchtlinge aufzunehmen. Welches das vierte Land war, war zunächst unklar. Das Schiff der Organisationen Ärzte ohne Grenzen und SOS Méditerranée hatte zuvor um eine offizielle Anlegeerlaubnis im Hafen von Marseille gebeten. Die französische Regierung reagierte zurückhaltend und forderte eine "europäische Lösung".
Italien lässt keine Rettungsschiffe mehr anlegen
Nachdem Italiens rechts-populistische Regierung im Sommer verkündet hatte, keine Rettungsschiffe mehr anlegen zu lassen, irrte die "Aquarius" bereits mehrmals auf der Suche nach einem Hafen über das Mittelmeer.
Besonders dramatisch war eine Odyssee des Schiffs im Juni, nachdem es vor der libyschen Küste 630 Flüchtlinge an Bord genommen hatte. Italien und Malta verweigerten der "Aquarius" das Anlegen, nach tagelangem Warten durfte sie schließlich in den Hafen der spanischen Stadt Valencia einlaufen, die Flüchtlinge durften von Bord gehen.
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Panama entzieht Aquarius die Flagge
Im August durften 141 Migranten erst nach langem Warten in Malta an Land gehen, nachdem sich mehrere EU-Länder zu deren Aufnahme bereit erklärt hatten.
Zusätzliche Probleme hat die "Aquarius", weil Panama am Wochenende angekündigt hat, dem Hilfsschiff die Flagge zu entziehen. Ihr Verlust würde das Schiff de facto lahmlegen. Panama reagiert damit auf eine Beschwerde Italiens.
- AFP