"Als ob meine Tochter nicht existiert" Frau bringt Baby auf Autobahn zur Welt – Jahrelanger Behördenärger

Ein Baby hat es eilig und seine Mutter bringt es zur Welt, bevor sie das Krankenhaus erreicht. Drei Jahre lang muss die Frau deshalb anschließend mit den Behörden kämpfen.
Eine Frau aus der spanischen autonomen Gemeinschaft Katalonien hat einen dreijährigen Verwaltungsstreit mit den Justizbehörden hinter sich gebracht. Eigentlich wollte sie nur ihre Tochter beim Standesamt eintragen lassen. Doch weil das Kind auf einer Autobahn zwischen Malgrat de Mar und Tordera geboren wurde, stellten die Behörden sich quer und verweigerten die Geburtsregistrierung. "Weil außer der Autobahn kein anderer Ort genannt wurde", hieß es in der behördlichen Begründung.
Aus diesem Grund habe ihre Tochter, inzwischen drei Jahre alt, weder einen Kindergarten besuchen noch in einem Krankenhaus aufgenommen werden können, schilderte die Katalanin. "Es ist, als ob meine Tochter nicht existierte", fügte sie hinzu.
Erst die Sozialdienste finden eine Lösung
Laut der Fernsehsendung "Tot es mou" des katalanischen Fernsehsenders TV3 lehnte die zuständige Behörde Regierung den Eintrag ab, weil die Ortskennzeichnung "auf der Autobahn" "keine spezifische Bevölkerungsgruppe umfasste", was eine Registrierung unmöglich machte. Die Situation änderte sich jedoch, als das Sozialamt vom Zustand des kleinen Mädchens erfuhr. Das Kind litt am Zytomegalievirus, was eine Behandlung erforderlich machte, berichtet die US-amerikanische Onlinezeitung "Huffington Post".
Die verzweifelte Mutter ging zunächst in das Krankenhaus in Calella, wo sie mit Medikamenten versorgt wurde, die sie selbst bezahlen musste. Im nächsten Schritt sprach sie abermals im Standesamt vor. Weil die Mitarbeiter dort aber keine Lösung fanden, wandte sich die Frau schließlich an die Sozialdienste. Diese halfen dabei, alle notwendigen Schritte einzuleiten: Drei Jahre nach seiner Geburt wurde das Kind endlich registriert – und erhält nun hoffentlich die dringend benötigte Behandlung.
- huffingtonpost.es: "Una madre tarda 3 años en inscribir a su hija porque fue rechazada en el registro por nacer en la C-32" (Spanisch)