"Little Hercules" Was wurde eigentlich aus dem stärksten Kind der Welt?
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Als "Little Hercules" und "stärkstes Kind der Welt" wurde Richard Sandrak vor 20 Jahren bekannt. Doch was ist aus ihm geworden?
Ein Körper wie professioneller Bodybuilder – was selbst für Erwachsene nur mit eiserner Disziplin zu schaffen ist, hatte Richard Sandrak bereits als Kind. Er wurde als "stärktes Kind der Welt" oder "Little Hercules" bekannt. Doch was wurde aus dem Jungen, der schon im zarten Alter von acht Jahren ein Sixpack hatte?
Das hat er dem britischen Boulevard-Portal "Metro" nun erzählt. Sandrak ist inzwischen 32 Jahre alt und lebt in Los Angeles in Kalifornien. Seine Bodybuilder-Karriere scheint er an den Nagel gehängt zu haben.
Sandrak hatte keine schöne Kindheit
Das könnte möglicherweise auch daran liegen, dass Sandrak offenbar nicht gerade positiv auf seine Kindheit zurückblickt. In einem Video-Interview erklärte er "Metro", er sei von seinem Vater täglich physisch und psychisch misshandelt worden.
"Mein Körperbau war das Ergebnis von acht Stunden Sport am Tag, ständigem Krafttraining und einer reinen Clean-Eating-Ernährung – kein Salz, kein Zucker; die Ernährung eines Athleten", wie er weiter erzählt. Dabei hatte sein Vater Pavel Sandrak immer betont, Richard tue alles freiwillig.
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Sandraks Tag war bestimmt von Sport, wie er erzählt. Nach dem Aufwachen habe er Kampfsport üben müssen, später am Tag mit Gewichten trainieren. Der "kleine Herkules" sei zu Hause unterrichtet worden und habe keine Freunde gehabt. Dinge, die Kinder normalerweise tun, blieben ihm verwehrt. Er habe nicht einmal Spielzeuge gehabt. Angeblich sollen ihm seine Eltern sogar Steroide verabreicht haben.
Sein Vater habe ihn auch geschlagen, für Sandrak sei all der Missbrauch aber irgendwann zur Normalität geworden. Wie er "Metro" erklärt, gab es niemanden in seinem Umfeld, mit dem er sich hätte vergleichen können: "Ich hatte keinen Freund, der mir sagen konnte, dass man so etwas nicht tut."
Richards Vater wurde in die Ukraine abgeschoben
Allerdings gibt es auch Momente, an die sich Sandrak gerne erinnert – etwa seine zahlreichen Fernsehauftritte bei bekannten US-Talkshowmoderatoren wie Jimmy Kimmel oder Howard Stern. Er habe nicht nur das Rampenlicht genossen, sondern auch, dass sein Vater dann gezwungen war, ihn gut zu behandeln.
2003 hatte Sandrak genug von dem Missbrauch. Nach einem besonders gewalttätigen Übergriff durch seinen Vater auf seine Mutter Lena rief er die Polizei. Sein Vater wurde festgenommen und in sein Heimatland, die Ukraine abgeschoben.
Sandrak konnte endlich wie ein normales Kind leben. Er durfte essen, was er wollte und find mit anderen Sportarten wie Skateboarding, Schwimmen und Basketball an. Er genoss seine Freiheiten – einige aber zu sehr, wie Sandrak betont. Dazu gehörte der Alkohol. Zeitweise habe er mindestens eine Flasche Tequila pro Tag getrunken. Seit einem Jahr sei er aber nüchtern. Nun genieße er sein ruhiges Leben in Kalifornien, gemeinsam mit seiner Freundin – einer Anwältin – und zwei Katzen.
- metro.co.uk: "Child bodybuilder 'Little Hercules' went viral in the 90s – here's what happened next" (Englisch)